Problem von Anonym - 18 Jahre 12.08.08

Beziehung-Liebe-Verliebtheit?

Hallo liebes Team,

da mich das Thema sehr beschäftigt, fange ich gleich mal mit meinem Problem an. Ich habe jetzt seit eineinhalb Jahren einen Freund. Zu Beginn unserer Beziehung war ich mir nicht sicher, ob er der "Richtige" ist und ob ich wirklich verliebt bin. Einige Tage hatte ich sgar das Gefühl, dass es nicht so ist. Aber dann hat er mich doch von sich überzeugt und ich fand es wirklich sehr schön mit ihm. Wenn ich an diese Tage denke, an denen ich sagte, dass ich ihn nicht als Freund haben will, wird mir ganz komisch..es ist mir unangenehm.
Ich muss gleich sagen, dass ich schon denke, ihn zu lieben. Ich liebe es, mit ihm einzuschlafen, mit ihm zusammen zu sein, mit ihm zu lachen und mit ihm zu reden. Eigentlich könnte ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
Allerdings hab ich zur Zeit (seit 6 Monaten..) keine wirkliche Lust auf Sex und auf leidenschaftliche Küsse. Wozu ich sagen muss, dass ich mich oft geschämt habe und noch schäme, wenn ich an die Zeit mit 16Jahren gedacht habe/denke. Da gabs, wie so oft in dem Alter, viele verschiedene Zungenküsse aus Parties etc., ohne das mehr gelaufen ist. Zudem habe ich eine Angststörung und irgendwie kam ohne Grund eine Angst vor HIV auf. Ich dachte, dass meine Unlust eventuell daran liegen würde..aber jetzt, nachdem ich einen Test gemacht habe (wobei mir das ergebnis schon vorher klar war, da ich nie ungeschützten Geschlechtsverkehr außerhalb einer Beziehung hatte und auch nicht in einer Beziehung und sonst auch keine Risikosituation), habe ich noch immer keine Lust.
Er tut mir ja fast schon Leid, aber ich kriege fast schon Panik, wenn ich an Sex denke und ich weiß nicht einmal wieso. Am Anfang unserer Beziehung hatten wir noch sehr gerne und oft Sex.
Ein weiterer Punkt ist, dass mich eine Klassenkameradin neulich fragte, wie es denn so in meiner Beziehung sei. Ob ich immer noch "aufgeregt" sei, wenn mein Freund anrufen würde (sie ist frisch verliebt), ob wir immer noch Dinge tun würden, die "typisch" für Verliebte seien..und ob das Ganze bei uns nicht schon eingeschlafen sei. Da bekam ich ein schlechtes Gewissen, weil der Sex eben wirklich irgendwie "eingeschlafen" ist und ich nicht mehr wirklich leidenschaftlich küssen kann (nur selten)..so wie eine andere Freundin von mir, die auch schon lange mit ihrem Freund zusammen ist.
Meine Frage ist jetzt, ob ich wirklich noch immer Schmetterlinge in meinem Bauch haben muss? Heißt das, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben kann, wenn ich keine Lust mehr auf Sex habe?
Ich denke nicht, weil ich ja fast schon anfange zu weinen, wenn ich daran denke, dass Gefühle von alleine verschwinden können. Oder weil ich z.B. schon weine, wenn mein Freund mir mal wieder sagt, dass er eine Woche lang weg ist. Aber trotzdem quälen mich diese Fragen der Klassenkameradin. Auch bei meinem Ex-Freund war es so, dass ich erst total fertig war, weil er Schluss gemacht hatte und ich mich am Ende damit abgefunden habe. Jetzt bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich ihn geliebt habe. Ich habe Angst das bei meinem Freund irgendwann zu entdecken. Wobei ich eigentlich sicher bin, dass ich ihn liebe..und es mir schwer fällt, sowas überhaupt zu denken.
Aber es kommen immer wieder Zweifel auf. Es ist auch so, dass ich Kommplimente von anderen Jungen genieße und auch schon mal meinen Freund nicht erwähnt hatte, als mir einer Komplimente machte. Soll das etwa heißen, dass ich ihn nicht mehr liebe? Ist es keine Liebe, wenn man keine Schmetterlinge mehr im Bauch hat?

Ich war immer der Meinung, dass man jemanden erst liebt, wenn man ihn länger kennt. Seine Stärken und Schwächen schätzt, mit ihm lachen und weinen kann. Und ich dachte, dass man eben (nur oder hauptsächlich) am Anfang der beziehung "verliebt" ist..mit Aufregung und so weiter. Liege ich falsch?

Danke schon mal..