Problem von anonym (w) - 23 Jahre

Sein Sohn treibt einen Keil zwischen uns

Hallo!

Ich hab da ein problem und das jetzt schon ca. seit 2 Jahren! Ich bin seit 4 Jahren mit meinen Freund zusammen und ich Liebe ihn auch wirklich total. Er hat einen Sohn aus erster Ehe der seit dem ich mit ihm zusammen bin bei uns lebt. nach 3 Monaten beziehung bin ich schwanger geworden (ungewollt) und heut ist unser kleiner schatz 3 Jahre alt. Er ist der liebste papa den ich mir vorstellen kann für unser kind, aber sein Sohn macht Probleme.
Ich weiß das es scheidungskinder wirklich nicht leicht haben und ich mochte ihn eigentlich auch total gerne, aber seit 2 Jahren rutscht er immer mehr ab und lässt das wirklich an mir aus.
Er hat Angefangen drogen ( kiffen) zu konsumieren, womit ich ja kein Problem habe, denn jeder jugendliche hat das mal ausprobiert!
Aber er macht das in seinem Zimmer, in unserer Wohnung und das wiederrum find ich nicht okay. Das habe ich ihm verdeutlicht, gerade wegen dem kleinen Kind und auch meinen Lebensgefährden habe ich es erzählt, nur er glaubt seinen sohn ( wenn er sagt er kifft nicht im zimmer). so das geht dann schon seit 2 jahren soweit, das ich kein vertrauen mehr zu dem jungen habe und das meinen freund auch verdeutliche. Es ist mittlerweile so schlimm das sein sohn merkt wo er mich am meisten trifft ( und weiß das sein Vater hinter ihm steht) und das immer wieder ausnutzt ( und da geht es schon um kleinigkeiten, die mich rasend machen). wir sind jetzt vor 2 monaten umgezogen und sein Sohn wohnt nur noch die nächsten 2 wochen hier, danach zieht er in seine eigene Wohnung. Ich bin psyschich am Ende. Mein Freund und ich erwarten im Oktober unser 2. Kind ( wunschkind) und ich weiß ehrlich nicht mal mehr ob das noch gut geht. Er nimmt seinen sohn so in schutz, das wir uns auch nur noch streiten. Unsere Tochter leidet am meiste unter den schwankungen ihres Bruders. Einmal ist er total lieb mit ihr, dann wiederrum wenn sie zu ihm geht und ihm ein bonbon geben will, schmeißt er sie einfach aus dem zimmer raus mit dem worten:" verpiss dich, lass mich in ruhe!". Ich mein das versteht doch kein 3 jähriges Kind. Mein freund sagt dazu nur, das sein sohn halt so ist vom Charakter her und er nix daran ändern kann obwohl er es auch nicht für gut heißen tut. die probleme sind schon so vertieft, das er mir schon einmal an den kopf geworfen hat, das an mir das liebenswerte verloren gegangen ist. Und er hat da ja auch recht, wenn ich mich da selber manchmal beobachte, wie ich geworden bin. Aber er fragt sich kein ding warum es so ist. Er sagt zu mir wenn es irgendwelche probleme mit seinem Sohn gibt soll ich sie auch bei Ihm ansprechen und er redet dann mit seinem sohn. Aber wenn ich das gemacht habe, dann durfte ich mir immer wieder anhören, warum ich denn auf seinem sohn so rumhacke. Deshalb mache ich schon seit dem umzug so gut wie garnix mehr und halte einfach nur noch meinen mund und warte bis er raus ist. Nachts habe ich schon alpträume das irgendwas mit meinen kind passiert, was sein sohn zu verschulden hat und tagsüber bekomm ich kaum noch ein bissen herunter!! Ich weiß einfach nicht mehr weiter? Meine größte angst ist jetzt, das wenn sein sohn ausgezogen ist er das jungesellendasein wieder entdeckt! Er hat mich schon vorgewarnt, das er jeden tag bei seinem sohn vorbeischauen will, was ich auch verstehe, denn ich würde mein kind ja auch nicht ins kalte wasser werfen wollen! Aber das er mit dem spruch schon wieder kam, das er jetzt wieder richtig Vater sein will für ihn das hat mich dann schon ein wenig stutzig gemacht!!! Das ist einfach so kompliziert, das ich nicht weiß wie ich weiter handeln soll?
mein freund hofft ja auch (hat er vor 2 monaten gesagt) das mit dem auszug seinen sohnes zwischen uns alles wieder okay wird! aber ich weiß nicht ob das wirklich so einfach geht, wie wir uns das vorstellen?
Wünschen tue ich es mir ja schon, denn ich will nicht das meine beiden kinder auch ohne vater aufwachsen und außerdem liebe ich ihn ja doch sehr!

Danke schon im vorraus für eure Antworten!

P.s.: Das tut richtig gut, sich das mal von der seele zu schreiben!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Die Fronten sind sehr verhärtet, habe ich das Gefühl. Egal, was der Sohn tut, sein Vater steht hinter ihm. Und kann es der Sohn Dir noch recht machen? Kannst Du noch wahrnehmen, wenn es etwas Gutes im Alltag gibt oder sind die negativen Dinge so im Vordergrund, dass das nichts mehr wert ist. Und hängen diese beiden Dinge aneinander? Ich denke ja - er schützt seinen Sohn, verteidigt, weil er keinen anderen Weg sieht. Versteh mich nicht falsch, es ist kein Vorwurf - aber jeder sollte eben immer auch auf das eigene Verhalten schauen und darauf, was das mit dem der anderen zu tun haben kann.

Du stehst absolut bei Deiner Tochter (verständlich und nachvollziehbar) - und so gerät die 'Familienwaage' ins Ungleichgewicht und Dein Freund versucht -wahrscheinlich unbewusst- die Waage wieder auszugleichen, in dem er bei seinem Sohn bleibt. So kämpft ihr zwei gegeneinander, um das Gleichgewicht zu halten. Kein Wunder, dass in diesem Kampf die Beziehung leidet. Ihr solltet als Eltern von außen gemeinsam diese Waage steuern; nicht gegeneinander.

Eine Situation, die Du beschreibst, macht das sehr deutlich: Du erwähnst die Schwankungen seines Sohnes; mal ganz lieb zu eurer Tochter, dann plötzlich beschimpft er sie und wirft sie aus dem Zimmer. Natürlich kann das ein 3jähriges Kind nicht verstehen - aber auch ein 3jähriges Kind kann lernen, nicht einfach in das Zimmer des großen Bruders zu gehen. Das sind wohl kleine Dinge, mit denen man euer Zusammenleben harmonischer hätte machen können; ohne alle Schuld und die gewünschten Veränderungen nur bei einer Person zu sehen. Denn der allein kann es nicht stemmen.

Die Probleme, Ängste, Sorgen, Gefühle sind tief verwurzelt und sehr verschlungen miteinander. Ich weiß nicht, ob ihr diesen Knoten allein lösen könnt. Oft genug kann man gar nicht mal eben sagen, warum man sich wann wie fühlt. Oft ist es soetwas wie 'vorauseilender Gehorsam' - ich denke, es wird wieder Krach geben, stelle mich innerlich darauf ein und beginne das Gespräch jetzt schon wie im Streit, weil der ja ohnehin kommen wird. Und schon ist er da, obwohl alles hätte anders kommen können. Verstehst Du, was ich meine? Verhärtete Fronten eben.

Denkst Du, ihr könnt die Dinge allein klären, für euch neue Verhaltensmuster entwickeln, damit es euch wieder gut gehen kann? Die last, die in den letzten Monaten da war, einfach hinter euch lassen? Ich selbst wage es zu bezweifeln; einfach weil alles so dicht beieinander und verzwickt ist. Du merkst es schon, ich möchte euch ans Herz legen, eine Familienberatung aufzusuchen bzw. eine Familientherapie zu machen. Den Knoten mit der fachlichen Hilfe lösen.

Alles Gute!
Dana