Problem von anonym (w) - 15 Jahre

Was tun, wenn der Freund süchtig ist?

Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass mein Freund (19) süchtig nach seinem PC sein könnte.
Habe ihn auch im Internet kennengelernt und war bis vor ca. einem Monat und einer Woche mit ihm zusammen. Unsere Beziehung war in den fast zwei Jahren immer sehr innig und schön, auch wenn die Beziehung mehr Kommunikation untereinander vertragen hätte. Für mich war es deshalb völlig unverständlich warum er plötzlich keinen Kontakt zu mir haben wollte und mich einfach so sitzen lies.
Ich liebe ihn wirklich über alles und wollte das nicht auf mir sitzen lassen, deshalb habe ich vor einigen Tagen angefangen wieder mit ihm im MSN zu schreiben. Er schüttete mir endlich wieder sein Herz aus und sagte mir wie sehr er mich vermisst und dass es besser wäre wenn ich ihn in Ruhe lasse, weil er mir nur schadet. Im Grunde lieben wir uns also noch sehr, aber seine Sucht steht dem allen im Weg.
Er sagt, dass er stundenlang zum Einschlafen braucht, wenig isst, keine Lebenslust mehr hat, Selbstmordgedanken hat, antriebslos ist uvm.
Ich fürchte er ist depressiv und versucht mit Hilfe des PC´s, der ihm wichtiger ist als ich, das zu unterdrücken. Er hat auch die Schule abgebrochen, weil er mehr Zeit vor seinem PC verbringen wollte. Zur Zeit macht er Zivildienst.
Als 15jährige ist es schwer für mich ihm zu helfen, besonders weil er sich wehement dagegen wehrt eine Therapie anzufangen oder mit einem Arzt darüber zu reden. Er will sich jetzt Antidepressiva holen, weil er das für den leichteren Weg hält.
Er ist mir sehr wichtig und ich wünschte, dass es eine Möglichkeit gäbe ihm zu helfen. :(
Was soll ich bloß tun? Ich kann ihn doch nicht so weiterleben lassen.

Vielen Dank für die Antworten im Vorraus..

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du nicht einfach zusehen und ertragen möchtest - aber leider habe ich kaum einen Rat für Dich. Der Weg aus der Sucht beginnt immer mit dem Schritt der Einsicht. Er muss die Hilfe wollen und annehmen; diese Entscheidung kannst Du nicht für ihn fällen. Ob es eine Sucht un damit eine Erkrankung ist oder aber ob er auf dem besten Weg hinein ist, kann ich leider nicht beurteilen.

Er möchte die fachliche Hilfe nicht? Aber würde er sozusagen Dir zuliebe ein Beratungsgespräch führen? Ich weiß, das widerspricht jetzt ein Stück dem 'eigenen Einsehen' - aber so könnte es eher passieren. Wenn er für Dich (ggf auch mit Dir zusammen) dieses Gespräch mit der Beratungsstelle führt, könnten ihm die Augen geöffnen werden. Den Versuch ist es auf jeden Fall wert, oder?

Anitdepressiva sind nicht an jeder Straßenecke und rezeptfrei zu bekommen; pflanzliche Präparate sicher, aber ob die ihm wirklich aus diesem Tief holen können, steht auf einem anderen Blatt. ich sehe klar nur den Weg über die fachliche Hilfe; so leid es mir tut, aber die kannst Du ihm nicht geben. Versuche ihm Mut zu machen, in diese Richtung zu gehen; ihm aufzuzeigen, dass es sicher Mut erfordert und kein leichter Schritt ist, aber eben der, auf dem er sein Leben und seine negativen Gefühle verändern kann.

Wenn er sich absolut sperrt, kannst Du Dich auch allein an eine Suchtberatung wenden. Die sind nicht nur für die Abhängigen, sondern auch für Angehörige / Freunde da.

Alles Gute!
Dana