Problem von Anonym - 21 Jahre

Unser Kind macht mich wahnsinnig!

Hallo...

Ich habe das mal hier reingeschrieben, da ich Probleme in der Beziehung, mit mir selbst, mit der Familie und in gewisser Weise auch mit "der Gesellschaft".

Ich fang am besten einfach mal am Anfang unserer Beziehung an:
Vor ziemlich genau 2 Jahren traf ich meine Freundin auf einer LAN-Party. Es hat sich ja dann daraus etwas entwickelt. Ca. 2-3 Monate danach hatten wir dann Sex. Ich war noch Jungfrau und hatte also keine Erfahrung (außer rein theorethisch-biologische). Sie hatte vorher schon ca. 10 Kerle. (ca. 5 Beziehungen und auch ca. 5 nur sexuell). Ich habe noch gemeint, dass wir doch ein Kondom benutzen sollten, aber sie meinte nur, dass sie gerade ihre Periode hatte, also dass es ohne Kondom ungefährlich sei. Kurz nachgedacht, war mir das auch einleuchtend...

Also nahm das Schicksal seinen Lauf...

(kurzer Einschub: Ich konnte noch nie kleine Kinder (bis 3-4 Jahre) leiden)

Dann kam der Frühling und alle meinten zu ihr und mir, dass sie doch schwanger ist. Sie sagte immer: Nein, nein, dass ist nur der angefressene Speck von Weihnachten. Also hab ichs mal so hingenommen (ich meine sie kennt ihren Körper besser wie ich). Aber irgendwann (ich glaub 3. oder 4. Monat / man konnte es immer noch nicht eindeutig sehen) habe ich sie gefragt, ob sie nicht mal nen Schwangerschaftstest macht. Da konnte ich gar nicht glauben, was ich höre: "Ich hab schon einen gemacht" "Und?" "Der war positiv, aber ich glaube der ist unkorrekt." (Sie hat bei Zweifeln, was das Auslassen der Periode angeht u.ä. immer gemeint, dass ihr Beruf sie so stresst, dass ihr ganzes Hormonverhalten des Körpers durcheinanderkommt - und ihr Beruf war wirklich stressig... ich weiß das. Darüberhinaus stimmt auch die unregelmäßige Periode... das hab ich vor der Schwangerschaft mitbekommen). Und sie hat es nicht für nötig erachtet mich darüber zu informieren. Aber als sie das sagte, hatte ich kaum noch Hoffnung, dass sie doch nicht schwanger ist. Als sie dann beim Frauenarzt war, stand es fest... Ich bin anfangs verzweifelt. Ich erinnere mich noch ziemlich genau an ein Gespräch, in dem ich sie auf ihre Verantwortung der Schwangerschaft (man bedenke: mein einziger Fehler war auf ihre Aussage zu vertrauen) hingewiesen habe, ihr offengelegt habe, wie sehr ich sie liebe und ich es begrüßen würde, wenn sie das Kind wegmachen lässt oder zumindest (war ja 4. oder 5. Monat - kannte mich noch nicht mit der Rechtslage aus) es wegmachen würde, wenn es noch nicht zu spät sei. Oder natürlich Adoption. Sie zeigte starke Ablehnung. Am Ende der Busfahrt meinte sie, dass ich ihr damit keine Wahl ließe, als mich zu verlassen. Ich bin in Tränen ausgebrochen (Ein Lebewesen, das sie noch nicht mal spüren kann, war schon damals wichtiger, als ich, der vor ihr nervlich aufgelöst steht und SIE für MICH das wichtigste im Leben ist?). Immerhin änderte sie dann doch ihre Meinung, als ich so neben ihr saß.

So begann für mich der Weg in den sicheren Alptraum...

Ich rappelte mich auf, ging mein Abitur an und war bereit mich den Strapazen, die mit einem Kind verbunden sind, auf mich zu nehmen...
Schon in dieser Zeit kam es immer verhäufter dazu, dass ich abends Bier und Wein trank, um den Frust und die Ängste zu kompensieren.
Ich machte also mein Abitur und ging den Umzug an (für mein Studium). Das Studium musste ich nach nem halben Jahr schmeissen. Dann wollte ich noch ein halbes Jahr warten um es dann nochmal zu versuchen. Dieses halbe Jahr ist mit einem Text meiner Freundin, den ich auf dem Laptop gefunden habe, ganz gut dargestellt (obwohl nicht alles stimmt.. siehe Korrekturen):
"Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin so schrecklich hilflos. Es ist klar, dass ich mir Hilfe holen muss, aber woher? Ich weiß ja nicht mal wieviel Zeit mir noch bleibt. Mein Freund kann sich seine Probleme einfach nicht eingestehen. Aber da er es manchmal von selbst zugibt, scheint es ihm doch selbst bewusst zu sein. Seit ca 12 Monaten ist er Alkoholiker (stimmt nicht ganz... sind eher 6 Monate). Er betrinkt sich täglich, behauptet aber es wäre nicht so. Alkohol im Haushalt trank er bis vor ca einer Woche zwanghaft leer (stimmt auch nicht).
Seit ca 18 Monaten ist er cholerisch (auch ca. 6 monate). Schreit, wift Dinge an die Wand, beschimpft mich aus heiterem Himmel oder wegen Kleinigkeiten. Seit ca 3 Monaten täglich.
Seit ca 6 Monaten verletzt er sich selbst. Er ritzt sich, schlägt den Kopf gegen Gegenstände (immer[!] nur, wenn das Kind schreit). Selbstmordgedanken äußert er seit 12 Monaten immer wieder. Innerhalb der letzten Woche versuchte er zweimal sich die Pulsadern aufzuschneiden.
Vor ca 3 Monaten hielt er mir im Suff ein Messer an den Hals. Vor ca einem Monat schlug er das Kind ins Gesicht (an diesem Abend wollte ich mich umbringen und da habe ich gedacht: "Was solls? Wenn ich wegen diesem Blödmann schon abtreten muss, dann kriegt er von mir noch eine mit..."). Seit ca einer Woche droht er das Kind und mich umzubringen (weil sie und zu 95% das Kind und ihre Haltung gegenüber dem Thema, dass ich ein Problem mit dem Kind habe, mich kaputtmachen). Bei Kontakt mit dem Kind oder mir nach dem Ritzen schmiert er uns Blut in Gesicht.
Ich habe solche Angst, um ihn und um uns. Es ist egal wie ich reagiere. Ich habe versucht Verständnis zu zeigen, ihn zu ignorieren, mit ihm zu schimpfen, aus der Situation heraus zu gehen. Seine Reaktion wird nur noch heftiger. Am liebsten würde ich ihn zwangseinweisen lassen, dann würde er Hilfe bekommen und ich müsste mir keine Sorgen machen. Aber ich habe Angst es dadurch noch schlimmer zu machen, schließlich würde er das Vertrauen zu mir verlieren und an die Reaktion seiner Familie möchte ich gar nicht denken. Mit denen kann ich deshalb leider auch nicht darüber sprechen, obwohl ich die Hoffnung hege dass sie mehr Einfluss auf ihn hätten und mich stützen könnten."

Übrigens wurde ich nach meinem 2. Tablettenversuch zwangseingewiesen... Da stand meine Freundin immerhin noch hinter mir und half mir. Gerade eben habe ich wieder mit ihr telefoniert und sie hat mich wieder mal in meiner Suizidentscheidung bestärkt. Sie behauptet seit ein paar Wochen ständig, dass ich bestimmte Sachen gesagt habe, die ich aber gar nicht gesagt habe. Oder sie dreht mir Worte im Mund rum oder legt mir Worte/Sätze in den Mund.

Bsp: Ich habe ihr eben gesagt, dass sie mir Worte im Mund rumdreht... von ihr kommt nur "stimmt nicht" oder "ach hört doch damit auf" (wenn sie mir irgendwas vorwerfen würde und ich würde so reagieren wäre Polen offen). Dann habe ich gesagt, dass es mir doch egal ist... dann putz ich mich halt weg. Dann kann sie sich einen anderen dummen suchen, der ihr Balg großzieht und den dann nervlich kaputt machen indem sie ihm Worte in den Mund legt... dann sagte sie allen Ernstes: "Du meinst also ich hab einen Neuen"... WO HABE ICH DAS GESAGT?!!!! Die Frau macht mich fertig! Schickt mich zum Psychologen, ist aber selber offensichtlich nicht mehr ganz geordnet im Kopf. Sowieso zu geil: macht mich durch ihr Kind kaputt und schickt mich dann zum Psychologen.

Anderes Bsp: Sie sagt ich sei egoistisch, wenn ich mich selbst töte, weil ich dann auf die Gefühle anderer pfeife (tschuldigung, was ICH mit MEINEM Körper mache ist immer noch meine Sache).
Sie selbst aber wollte das Kind nicht weggeben...

De Oberhammer ist ja, wenn ich sage ich habe ein Problem mit dem Kind, dann sagt sie das wäre nicht so, meine Probleme liegen woanders... dann sage ich "Ach ja... früher hätte ich mich nie geritzt" Daraufhin sie: "das wäre sowieso passiert"
Hallo?! Wie dreist kann man sein...
Oder: "Des liegt ned an dem Kind... Du bist psychisch labil" "Ja bin ich... vor allem wegen dem Kind (also wenn ich Kind schreibe, meine ich die Faktoren (Lärm, Gestank, Dreistigleiten, weniger Zeit mit meiner Freundin), die mit der Anwesenheit gegeben sind)" "Nee des warst du vorher schon"
"Aber nicht so extrem" "Doch, doch"
Was soll ich noch dazu sagen? Ich hab extra mal ein paar Sachen, die sie von sich gegeben hat aufgeschrieben und sie dann später nochmal damit konfrontiert. Sie sagt dann das hätte sie nie so gesagt...

Wahrscheinlich!


Ich fühl mich von vorn bis hinten verarscht. Sie hat damals mit Kerlen rumgev**, während ich vielleicht mal wieder daheim saß und depressiv war, weil mich keine wollte. Und dann... beim den ersten Malen mit ihr... Bumm! Kind... will ich nicht mehr hergeben. Und das ist gerecht??? Sicher nicht.

Naja, man kann jetzt davon halten was man will, aber ich mach bei so nem Schwachsinn nicht mehr mit...
Soll sie doch ihr Gör behalten, aber sie soll sich immer vor Augen halten, dass sie mich damit und mit ihrem Verhalten getötet hat.

Was solls... ich bin weg!

MfG Der (mal wieder) Gearschte

Anwort von Diana

Hallo,

du fühlst Dich "verarscht" von Deiner Freundin, gibst ihr die Schuld für Euer gemeinsames Kind und terrorisierst Deine Familie (deine Freundin und Deine Tochter). Sie ist Deine erste Freundin, die Erste, in die Du Dich verliebt hast. Und dann wird sie plötzlich von Dir schwanger.
Obwohl Du Dich einfach noch lange nicht bereit dazu gefühlt hast.
Von Anfang an betrachtest Du Dein Kind als ein Störfaktor für Eure Beziehung. Du scheinst für Dein Kind nicht einen Funken Liebe übrig zu haben, schlägst Deine Tochte sogar einfach so ins Gesicht. Schmierst Deiner Freu und Deinem Kind Dein Blut ins Gesicht!
Was Deine Freundin mit aller Kraft und Unmengen an Geduld erreichen will, ist, dass Du sie und das Kind als Deine Familie siehst. Deine Familie, die Dich braucht und genauso für Dich da ist!
Deine Tochter braucht einen starken Vater, der mit ihr spielt, sich um sie sorgt und sie lieb hat. Und Deine Freundin braucht einen Mann an ihrer Seite, mit dem sie glücklich ist und der ihrer Tochter auch ein guter Vater ist! Und Du bist mit Deinem jetzigen Verhalten ein schlechter Vater!
Du bist verzweifelt, fügst Dir selbst Schmerzen zu und denkst an Selbstmord! Du stellst eine Gefahr für Dich selbst und andere dar, deswegen benötigst Du dringend psychologische Hilfe.
Du brauchst einfach professionelle Unterstützung, um wieder Deinen Weg zu finden. Um überhaupt erstmal rauszufinden, was für Dich das Beste ist. Vielleicht wirst Du nie glücklich mit Deinem Kind und Deiner Freundin und musst irgendwo ein neues Leben beginnen.
Wahrscheinlich reicht es Dir, Deine Tochter beispielsweise nur am Wochenende mal zu besuchen.
Das musst Du alles herausfinden. Doch eines steht fest: so, wie es jetzt läuft, kann und darf es nicht mehr weitergehen.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Liebe Grüße,
Deine Diana vom KuKa-Team!