Problem von anonym (m) - 17 Jahre

Nichts spricht mich mehr an

Hallo Kummerkasten Team,
mein Problem ist das ich auf einfach nichts mehr Lust habe. Dieses Jahr habe ich meinen erweiterten Realschulabschluss(2,3) gemacht und bin nun im zweiten Monat meiner Ausbildung. Auf der Realschule habe ich eig. immer zum Unterricht beigetragen und auch, ich schreib mal Ehrenamtliche Tätigkeiten, ausgeführt (Klassensprecher, Leiter Schulbücherei).
Meine Lehrstelle bei einem großen Automobilkonzern habe ich ohne Probleme bekommen.
Nach der Schule hatte ich dann fast 8 Wochen Ferien in den ich eig. garnichts gemacht habe, also kein Praktikum oder des gleichen. Am 01.09 dieses Jahres habe ich nun meine Ausbildung begonnen - damit fing alles an.
Mein "Problem" war/ist das ich für mich drei Möglichkeiten hatte, entweder Ausbildung, weiter Schule(Abi, wofür aber eig, durch die Scheidung meiner Eltern kein Geld zur Verfügung stand) oder eine Ausbildung im Beruf meines Vaters um dessen Laden später einmal zu übernehmen. Wie mir jetzt auffällt, habe ich schlicht zu leichtfertig gehandelt und nicht viel darüber nachgedacht, so das ich die erst Wahl, die Ausbildung bei dem Automobilkonzern getroffen habe. Im nachhinein hätte ich doch lieber weiter Schule gemacht oder den anderen Beruf erlernt(für den keine Ausbildungsplätze in der Nähe ohne zutuen meines Vaters exisitieren und die Berufsschule weiter weg ist, so dass ich ein Monatsticket der Bahn bräuchte, dass 210Euro kostet bei einer Ausbildungsvergütung von 230Euro). Mein jetziger Ausbildungsberuf(Mechatroniker) ist eig. genau mein Ding aufgrund meiner Hobbys etc. selbst mit einem freiwilligen Praktikum habe ich mich davon überzeugt. Jetzt ist es aber so das mich einfach alles langweilt, anwiedert und ich absolut kein Bock habe. Jeden Tag quele ich mich aus dem Bett und denke: "Wenigstens ein Tag weniger zum Wochenende" auf dem Weg in die Schule/zur Arbeit. Aber auch zuhause, ich denk einfach anders als früher, es erscheint mir völlig sinnlos zu arbeiten und sein Leben damit zu vertuen. Der Zukunft sehe ich aufgrund der Finanzkrise, Klimawandels etc. auch nicht gerade freudig entgegen. Freizeitaktivitäten wie Computer, Fernsehen etc. sehe ich als nutzlos an, schlage aber trotzdem damit meine Zeit tot.
Ich verstehe mich irgentwie einfach selbst nicht mehr und das. wobei alles so klar und gut erschien, sichere Ausbildung, gutes Geld etc. Gespräche mit meinem Vater betreff der Zukunft seines Handwerks und und und...
Das ganze macht mir Angst, dass ich am Pc sitze und Weine nur weil ich an die Ausbildung denke und Angst habe zu versagen, mich und meinem Vater zu enttäuschen. Zusätzlich verwirrt es mich aber auch weil ich mich selbst anscheinend nicht verstehe....ich weiß einfach nicht.
Vielleicht könnt ihr was dazu sagen, als unbeteiligte die das ganze mit Abstandt betrachten können.

Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Du sagst zwar, Du glaubst, die Entscheidung leichtfertig getroffen zu haben, aber dennoch hast Du dafür gute Gründe gehabt. Und genau dahin würde ich innerlich einmal zurückgehen. Schau dir die Gründe an, die Dich zu Deiner Entscheidung gebracht haben. Sie haben immer noch Bestand.

Wenn man verschiedene Wahlmöglichkeiten hat und sich entscheidet, ist es oft so, dass man bei ersten Schwierigkeiten zurückdenkt und glaubt, ein anderer Weg wäre richtig und leichter gewesen. Aber auch dort wäre es zu Stolpersteinen gekommen, weil die im Leben ganz selten ausbleiben. Mir fällt dabei ins Auge, dass Du beide anderen Möglichkeiten jetzt lieber gemacht hättest. Egal welche, nur anders. Und irgendwie gibt mir das das Gefühl, dass es Dir mit einer anderen Entscheidung nicht anders gegangen wäre. Würdest Du heute auf Dein Abi hinarbeiten, würdest Du ggf überlegen, wie toll es doch wäre, eine Ausbildung zu machen und erstes eigenes Geld zu verdienen...?

Wie gesagt, schau hin, wo die Gründe waren und halte sie für dich fest. Das bringt auch die Motivation zurück.

Alles Gute!
Dana