Problem von Candela - 19 Jahre

Angst, Flucht, Depressionen, Autismus

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Grüß dich,
als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich mir, dass ich dir etwas schreiben möchte, nicht, um dich zu belehren, sondern um dir ein "bisschen" Hilfe zu geben...HOFFENTLICH!
Dass du Angst vor anderen Menschen hast, hat doch sicher einen Grund, oder? Es muss ja irgendwas gewesen sein, dass du jetzt so "unsicher" bist...Aufgrund deiner Angst ist es eine ganz normale Reaktion deines Körpers, sich zu verkrampfen und somit Fehler zu machen, die du ja eigentlich verhindern wolltest. Du konzentrierst dich "so" darauf, alles richtig zu machen, dabei bist du angespannt und alles läuft gegensätzlich...Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du es nicht magst, wenn Leute dich anschauen, ich denke eher, dass dein Problem ist, dass du dir einredest, es nicht "wert" zu sein, angesehen zu werden... Du redest dir ein, nichts erreichen zu können und bist verzweifelt und weißt nicht weiter, wie du aus diesem "Teufelskreis" ausbrechen kannst. ABER warum machst du dich bloß so "klein"? Als ich die ersten Zeilen deines Textes gelesen habe, war mir sofort klar, dass du ein intelligenter, junger Mann bist, dem gerade sein Selbstwertgefühl zu "verlieren" droht...Sieh doch mal das Positive, was du bis jetzt schon erreicht hast, du hast dein Abitur gemacht und ich kann mir vorstellen, dass du noch einiges mehr erreicht hast, auf das du stolz sein kannst...
Ich weiß, solche Sätze sind immer total "doof" und nervig, aber ich finde, dass du wirklich versuchen solltest, das Positive an dir zu erkennen, um dich wieder wohler zu fühlen, um dein Selbstwertgefühl zu stärken.
Ich wollte dir generell noch etwas zu Ängsten schreiben: Angst hat meistens nichts mit den Situationen zu tun, denen wir uns im Leben stellen müssen, sondern mit den damit verbundenen (negativen) Gadanken. Das heißt, wenn du dir einredest, du darfst auf gar keinen Fall einen Fehler machen, um dich beispielsweise nicht zu blamieren oder weil du mit negativen Konsequenzen rechnest, setzt du dich unter Druck und setzt alles daran, entweder die Situation zu vermeiden ( Umgang mit anderen Menschen) oder du bist so verkrampft, dass alles "schief" läuft. Durch die ganzen negativen Gedankengänge wird eine zuvor noch neutrale Situation zu einer , die große Angst auslöst. Bestimmt denkst du jetzt, was will die mit ihren 19 Jahren schon über Angst wissen, aber wenn du deine Gedanken mal überprüfst, wirst du feststellen, dass ich gar nicht so unrecht habe.
Du bist so verzweifelt und hast Angst, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich kenne das Gefühl nur zu gut, aber alleine schaffst du es nicht, aus diesem Kreislauf zu entfliehen. Natürlich macht man sich Gedanken, was die anderen über einen denken oder sagen könnten, aber stell dir nur vor, was sie sagen würden, wenn du dir das Leben nehmen würdest. Ist`s dann nicht sinnvoller, JETZT Hilfe zu suchen, damit es dir wieder besser geht und es NIE soweit kommt?!! Wem das nicht passt, dem soll´s halt nicht passen, klingt einfach, ist es leider nicht, das weiß ich nur zu gut, aber wenn du nur auf die Meinung der anderen achtest, wirst du den "Kampf" mit dir nicht gewinnen bzw. gar nicht erst aufnehmen können. Ich habe schon einiges an Therapien hinter mir, und ich kann es dir wirklich nur empfehlen, einen Psychologen aufzusuchen. Du musst es ja auch nicht "an die große Glocke" hängen, dass du in Behandlung bist... Mittlerweile denke ich darüber, dass alle, die sich darüber "das Maul zerreißen" und einen in den Rücken fallen, anstelle zu helfen, es nicht wert sind, sich als Freunde zu bezeichnen. Ich weiß, es bleiben im Endeffekt nur noch wenige übrig,die trotzdem oder gerade deshalb zu dir halten und mit dir diesen Weg gehen, die sind aber Feunde, die diese Bezeichnung wirklich verdient haben.
Ich wünsche mir für dich, dass du den Mut aufbringst, einen Arzt bzw. einen Psychologen zu involvieren. Und ja, ich weiß, dass du jetzt denkst, dass hat doch keinen Sinn, aber probier` es doch wenigstens aus, wenn du dann merkst, es bringt dir nichts, kannst du die Therapie immer noch abbrechen, aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass sie dir"nur"helfen und dass sich etwas positiv verändern wird . Du willst doch schließlich aus dem Kreislauf ausbrechen, sonst hättest du hier nicht geschrieben.
P.S: Der erste Schritt ist der schwerste, die folgenden werden immer leichter... Und wenn du erst den ersten Schritt gegangen bist, wirst du merken, dass sich das total gut anfühlt, die innere Leere wird mit positiven Gefühlen gefüllt; du wirst stolz sein.Aber dazu musst du dir psychologische Unterstützung suchen.
Lieben Gruß
Candela

Sven Anwort von Sven

Vielen dank Candela für dein ausführliches Feedback!

Schönes Wochenende

Gruß

Sven