Problem von Anonym - 19 Jahre

Süchtig nach Steroiden

Hi erstmals,

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, ich betreibe seid knapp 4 jahren krankhaft sport und zwar in der hoffnung das sich mein leben dadurch bessert, ich hab mich nie besonders gefühlt, attraktiv oder begehrenswert was sicher mit meiner extremen fettleibigkeit aus der vergangenheit zusammen hängt, man wird zur zielscheibe von gewalt und verachtung wenn man übergewichtig ist man ist einen dreck wert, dieses gefühl haben mir die menschen zumindest gegeben, sicher hatte ich auch freunde und hab sie bis heute noch aber ich war trotzdem der jenige der alleine in seinem zimmer geweint hat während sie ihren spaß hatten,bin einfach mit der zeit vereinsamt und hab verlernt mit den menschen umzugehen.

Irgendwann hab ich den alkohol endeckt und meine sorgen einfach aus meinem hirn gewaschen, das ging eine ganze weile lang so und auf das zeug nahm ich noch mehr zu, es gab nur mich und den alkohol, die schule hab ich vernachlässigt, mein eltern kaum gesehen und ohne das zeug konnte ich mir das leben nicht mehr vorstellen obwohl ich genau gewusst habe das es mich irgendwann zerstören wird, aber ich hatte einen guten freund dem ich viel zu verdanken habe er hat mich dazu gebracht kampfsport zu betreiben.

Der beginn war nicht einfach mit meinen 120 kilo körpergewicht und meinen nicht vorhandenen selbstwertgefühl bin ich dort hinnein spaziert und plötzlich kam eine erkenntniss, es gibt menschen die es wirklich wert waren menschen genannt zu werden, sie haben mich empfangen, aufgenommen, sie haben mir mut gemacht, sie haben gesagt das ich so ein leben nicht verdient habe und das sie mir auf jeden fall helfen werden.

Die darauf folgenden 8 monate waren eine härteprobe für mich, ich hab mich ernsthaft an die sache geklammert ich hab mir keinen fehler erlaubt, ich hab meine ausbildung begonnen die ich auch abschließen konnte und irgendwann war ich 63 kilo los, ich hab mich eine zeit lang super gefühlt bis ich gemerkt habe das mir etwas im leben fehlt darauf hin hab ich begonnen an mir zu zweifeln und aufgehört kampfsport zu betreiben.

So bin ich dann zum bodybuilding gekommen und ich sag euch der sport ist hart, man muss auf alle freuden verzichten um voranzukommen, man kann nicht essen was man will man kann keinen alkohol trinken an den ich übrigens bis heute noch denke obwohl ich mittlerweile seid 2 jahren keinen tropfen davon getrunken habe, es war genau der selbe blödsinn plötzlich habe ich mich gefragt warum ich das ganze eigentlich mache, es ist alles genau so beschissen wie es immer war.

Es kam aber eine neue kollegin, ich verstand mich super mit ihr, sie war die erste die gesagt hat dass ich ihr gefalle, dass mein körper sie anmacht, also war der ganze schmerz doch nicht umsonst, sie ist nach den maßstäben der meisten eine unterdurchschnittliche frau, blödsinn, sie ist alles für mich, ich war verdammt glücklich mit ihr bis sie vor ca. einem jahr weggezogen ist, ich hab keinen kontakt mehr mit ihr, ich weiß nicht wie es ihr geht und es macht mich krank wenn ich nur daran denke das sie mich möglicher weise vergessen hat und jemand anderen gefunden hat.

Nachdem sie weg war hatte ich einen emotionalen zusammenbruch, ich hab trainiert wie nie zuvor jeden tag, scheiß auf die schmerzen, vergiss die erschöpfung, trainiere bis zum zusammenbrechen, es war das einzige was mich ein bisschen ablenken konnte, ich wollte noch mehr kraft, noch mehr ausdauer und noch mehr geschwindigkeit obwohl ich zu dem zeitpunkt jeden in den schatten gestellt hatte der mich früher fertig gemacht hat.

So hab ich das erste mal zu steroiden gegriffen, das gefühl war der hammer, diese perverse kraft und dieses alphamännchen verhalten, ich wollte mehr.
Ich hab eine kur durchgezogen, abgesetzt und schon war die nächste kur am start.

Mittlerweile kann ich nicht mehr ohne, zwischen meinen zyklen fühle ich mich schwach und verletztbar, ich hab panik, mein ganzer körper schmerzt von dem stoff, ich hab krämpfe und schlafstörungen die aber eher davon kommen das ich immer noch jede sekunde an sie denken muss.

Die sache ist eigentlich, ich hab keine lust mehr aufs leben und ich weiß nicht wie ich alles ändern kann, ich bin eine zeitbombe, meine aggressionsausbrüche machen mir selbst schon angst.

Irgendwie muss ich über die ironie der sache lachen, superkörper, das was ich mir immer gewünscht habe aber ünglücklicher als je zuvor.

Ich verlange keine hilfe oder ratschläge, ich wollte das einfach nur mal loswerden.

danke fürs zuhören

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Etwas scheint sich wie eine Art roter Faden durch die Mail zu ziehen: Sucht und verdecken der eigentlichen Probleme. Die scheinst Du nicht so an Angriff genommen zu haben; Du hast sie betäubt, hast sie überlagert und ersetzt. Aber sie blieben. Erst der Alkohol, heute Steroide. Die Probleme sind geblieben.

Ich kann Dir nur ans Herz legen, Dich an eine Suchtberatung zu wenden, um aus diesem Verhaltensmuster auszusteigen; die Sucht hinter Dir lassen zu können, um dann wirklich an den Problemen in Dir zu arbeiten. Ich bin gerne unabhängig - wie geht es Dir? Möchtest Du Dein Leben so abhängig von etwas haben oder lieber frei sein? Die tickende Zeitbombe sein oder ein glücklicher Mensch?

Alles Gute!
Dana