Problem von Nora - 15 Jahre

Probleme über Probleme!

Hallo!
Als erstes will ich sagen das die Kategorie vielleicht nicht ganz Stimmt und da vielleicht eher hin gemusst hätte "Probleme mit Allem"! Vielleicht übertreibe ich auch, aber mir geht es echt nicht gut! Ich fang mal an zu erzählen! Letztes Jahr im Oktober ist meine Mutter nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt gestorben. Es war sehr plötzlich. Ich habe es die erste Woche als sie da war nicht sehr ernst genommen das sie da ist und dann als sie auf die Intensivstation kam, ist mir aufgefallen das es echt ernster ist wie ich gedacht habe. Insgesammt habe ich meine Mutter nur 2 mal im Krankenhaus besucht. Einmal war sie noch bei bewusstsein und lag auf der normalen Station. Da hatte ich aber nicht wirklich Lust dazusein und habe geträngelt das wir schnell fahren. Das zweite mal lag meine Mutter schon im Koma und ich konnte nicht wirklich dort hin. Ich habe nur geweint. Ich habe mich nicht richtig von ihr Verabschiedet. Ich kann die letzte Zeit an nichts anderes denken. Vor dem Tod meiner Mutter finde ich hatte ich auch kein leichtes Leben. Schon morgens haben meine Eltern zu der Zeit mal ein Bier getrunken und so weiter. Ich weiß nicht, ob sie wirklich Alkoholkrank waren, aber wenn nicht waren sie nah dran das zu sein. Seit dem Tod meiner Mutter hat mein Vater sich und das ganze Haus eifnach nur Verändert. Er räumt alle Schränke um, dekoriert alles anderst. Oke das war auch verständlich. Bis er dann im Mai diesen Jahres aufeinmal meinte das er eine neue Freundin hat. Als er sagte das er mit Ihr zusammen ist, brach für mich die ganze Welt zusammen. Wie kann er das machen? Nach sooo kurzer Zeit. Sie wohnt nicht weit weg und ist deshalb fast jeden Abend bei uns gewesen im Sommer, was mir ziemlich auf den Nerv ging. Seit ein Paar Wochen hat mein Vater einen neuen Job. Er arbeitet jetzt in einem Kinderheim für Kinder die psychisch krank sind. Seit dem ist er fast nur noch weg. Die Arbeitsstelle von ihm ist ca. 20 Km weg. Da der Wohnort seiner Freundin nur ca 3 km von der Arbeitsstelle weg ist fährt er oft über Nacht dort hin und übernachtet bei ihr. Sie übernachtet aber auch oft bei uns, was ziemlich schrecklich ist. Ich meine sie schläft im BETT meiner MAMA. Das ist mies. Seit dem mein Vater mit ihr zusammen ist, wird der Abstand zwischen mir und ihm immer größer. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Kieferorthopädentermin somit musste mein Vater mich dahin fahren und ich habe Zeit mit ihm verbracht - wir haben geredet, zwar nicht viel, aber ein bisschen. Mein Vater meinte er wir, also mein bruder ich und er würden kein Familien leben mehr haben. Der Meinung bin ich leider auch. Ich hab mich beworben für ein Austauschjahr nach Amerika. Da wo ich mich beworben hab, hätte man fast kein Geld dazu geben müssen, da es vom Staat gesponsert worden wäre weil es den Frieden fördern soll und so. Ich war auch beim Auswahlgespräch habe aber dann leider eine Absage bekommen. Darauf hin war ich sehr fertig. Ich wollte nach Amerika, um von Zuhause weg zu kommen. Ich halte es nur schwer hier aus. Natürlich auch um die Welt kennen zu lernen und um neue Kulturen zu treffen und um die englische Sprache besser zu erlernen. Meine Klassenlehrerin die ein Zettel ausfüllen musste bei der Bewerbung wusste natürlich davon. Sie hat mich dann auch gefragt wie es gelaufen ist und hat gemerkt, dass die Absage mich trifft. Darauf hin hat sie ein Gespräch mit mir geführt, wo ich geweint habe. Ich hasse es wenn ich vor anderen Leuten weine. Ich habe Probleme in der Schule. Ich kann mich bei nichts mehr konzentrieren. Mit meinen Freunden habe ich auch Probleme. Da ich mich bei ihnen ziemlich ausgeschlossen fühle. Ich habe 2 beste Freundinnen. Die beiden machen eigentlich nur noch Sachen zu zweit. Ohne mich. Ich hab sie drauf angesprochen und sie meinten das es nicht stimmt und das ich ja mit kommen könnte, aber ich komm mir auch doof vor wenn die sich immer verabreden un ich mich dann einfach dazu geselle. Das ist mir dann auch ein Stück zu doof. Ich fühl mich dann eher nicht gewollt. Ein nächstes Problem ist mein Freund. Ich bin jetzt seit kurzem mit Ihm zusammen. habe auch schon mit ihm geschlafen. Nur das problem ist, ich nehm die Pille nicht und weiß auch nicht wie ichdas meinem VATER sagen sollte, das ich gerne zum frauenarzt möchte. ich weiß net mehr weiter. alles sehr kompliziert. Unter anderem habe ich die letzte Zeit selbstmord gedanken, weil ich einfach nicht mehr möchte. Ich hab im Internet 2 Tests gemacht ob ich eine Depression habe und ob ich Suizidgefährdet bin. Beides war positiv. Ach man keine ahnung. Ich fühl mich grad wo ich das alles schreibe schwer doof. Ich weiß net mehr weiter.

lg nora

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Nora!

Es tut mir Leid, dass Du Deine Mutter so früh an den Tod verloren hast; und das ist nicht nur so dahergesagt. Seit dem hat sich vieles in Deinem Leben gedreht und gewendet und ich denke, dass es so auch mehr oder minder normal ist, dass Du heute Probleme hast, Sorgen und viele negative Gedanken. Dass ich sie normal nenne, soll sich nicht klein und nichtig reden und auch nicht heißen, dass Du sie als Normalität und Alltag annehmen musst. 'Normal' heißt in diesem Fall einfach, dass ich es nachvollziehen kann und verständlich finde. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

Du konntest Dich nie von Deiner Mutter verabschieden. Machst Du Dir Vorwürfe? Beim Lesen kam es bei mir so an. Mir ging es vor Jahren mit einem sehr, sehr wichtigen Menschen in meinem Leben ähnlich und ich begann, ihm nach seinem Tod Briefe zu schreiben. Alles, was er doch noch wissen sollte, wie es mir geht, was ich fühle, alles, was ich ihm im Leben erzählen würde und wollte habe ich aufgeschrieben. Diese Briefe habe ich unter einen Stein auf seinem Grab gelegt. Vielleicht hilft es Dir auch? Ich war und bin mir sicher, dass meine Gedanken beim Adressaten angekommen sind...

Es hat Dich enttäuscht, nicht an diesem Austauschprogramm teilnehmen zu können - meine Schwester sagt immer: nichts passiert ohne Grund. Und hier kann ich sogar einen Grund erkennen. Vielleicht solltest Du jetzt nicht gehen, sondern gerade jetzt bleiben. Du kannst die Zeit nutzen, um Deinem Vater auch wieder näher zu kommen. Es schmerzt, dass ihr euch so distanziert und entfremdet habt; nimm es als Zeichen und schaut gemeinsam, wie ihr es wieder hinbekommen könnt.

Auch Dein Vater hat Sehnsucht nach dem Familienleben. Und wenn zwei Menschen die gleiche Sehnsucht haben, muss da doch was zu machen sein. Ihr wollt beide das gleiche; also los! Vielleicht wisst ihr beide nicht so genau, wie ihr es anfangen könnt? Wie wäre es, wenn Du mit ihm einfach mal essen gehst oder mit ihm kochst? Einen DVD-Abend? Es können die kleinen Dinge sein, die dann großes bewirken. Sage ihm einfach, dass Du Dir mehr Zeit mit ihm wünschst und mache einen Vorschlag.

Es tut weh, dass Dein Vater sich neu verliebt hat. Du hast das Gefühl, es ging so schnell; zu schnell. Konntest Du darüber einmal mit Deinem Vater sprechen? Weißt Du, wie es ihm ging und geht? Man kann die Situation auch von einer anderen Seite betrachten und glücklich sein, dass er schnell wieder ins Leben zurückgefunden hat und die tiefe Trauer beenden konnte. Er ersetzt Deine Mutter nicht einfach; er hat eine andere, neue Liebe gefunden, die ihm Kraft und Halt gibt. Schau es Dir auch einmal von dieser Seite an.

Und vielleicht ist Dein Wunsch zum Frauenarzt zu gehen die perfekte Gelegenheit, auch ihr näher zu kommen? Sie kann Deine Mutter nicht für Dich ersetzen, aber vielleicht doch die eine oder andere Aufgabe übernehmen und Dich stützen, wo es Deine Mutter leider nicht mehr kann? Vielleicht kannst Du mit ihr über einen Frauenarzttermin sprechen? Sie kann gewiss gut zwischen Dir und Deinem Vater vermitteln.

Und zu all diesen Dinge kommt nun auch, dass Du Dich bei Deinen Freundinnen ausgeschlossen fühlst. Fast denke ich, es hängt zusammen. Durch all die anderen Sorgen kann es sein, dass Du mehr Aufmerksamkeit brauchst und Dich danach sehnst, dass man sich um Dich bemüht. Sie aber erwarten, dass Du Dich einfach anschließt. Sprecht darüber doch einmal in Ruhe und erkläre ihnen, dass sie Dir einfach nur bescheid geben sollten, damit Du es schaffst, Dich dazu zu gesellen.

Alles Gute, Kraft und Mut!
Dana