Problem von Patrick - 23 Jahre

Ich bin manisch und depressiv

Hallo!
Die Ausführung dauert jetzt etwas länger, aber es ist bestimmt interessant zu lesen und ich fühle mich schon besser wenn es überhaupt jemand zur Notiz nimmt was ich zu sagen habe!
Mein Leben ist total verrückt! Ich weiß nicht mal in welche Problemsparte ich meine Leiden eintragen soll. Am besten in alle gleichzeitig!
Am Ende stellt sich vielleicht auch heraus dass ich nur auf einem Niveau heule, dass vollkommen unberechtigt ist?
Ich weiß es einfach nicht. Und darum brauche ich Reflektion!
Ich fühle mich leer - geistig. Besonders geistig ungefordert!
Meine Kindheit und Jugend waren von Hass und Gewalt geprägt. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen, weil meine Mutter psychisch krank ist. Als meine Großeltern starben war ich 12 und musste kurzzeitig zu meiner snobistischen Tante ziehen. Dort war ich total unglücklich und froh, als meine Mutter aus dem Krankenhaus wieder kam.
Leider musste ich mich von da an um sie kümmern bis ich 17 war. Seitdem hat sie einen Lebensgefährten der sie liebt und etwas pflegt.
Zuvor habe ich viele Drogen genommen und mein Selbstbewusstsein und mein Gehirn kaputt gemacht damit ich überhaupt noch einen Sinn in meinem Leben sehe.
Inzwischen hab ich - denke ich zumindest - die Kurve gekratzt und mein Leben in die richtigen Bahnen gelenkt.
Sicher wirst du dich fragen, worin mein Problem eigentlich liegt?
Obwohl ich einen anspruchsvollen Job habe, in der regionalen Gesellschaft bekannt und akzeptiert bin, habe ich weder Freude an meinem Leben noch an meiner Zukunft. Ich habe einen tollen Job und den liebe ich über alles. (Streichen wir also diese Problemsparte)
Mein Hauptproblem ist eher liebestechnischer Natur.
Für meinen Job habe ich mein altes Leben aufgegeben und meine 4jährige Beziehung in den Sand gesetzt. Ich liebe diese Frau noch immer, aber sie ist geistig zurück geblieben und behindert mich in meiner persönlichen Entwicklung, auch wenn wir einander nicht hassen können.
Ich habe seit Anfang November eine neue Beziehung, die aber sehr langsam voran geht und ich habe das Gefühl dass sie mir geistig mehr gibt als meine letzte Beziehung. Leider habe ich beruflich sehr viel mit Frauen ud vor allem Aktfotografie (!) zu tun und ich bekomme immerzu gesagt wie geil die Frauen mich doch finden. Das ist erst so, seit ich Single war. (Seltsamerweise?)
Jedenfalls verwirrt mich das alles und ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll. Weil da sind viele Frauen dabei die ich sexuell attraktiv finde. (Weißgott nicht jede, aber manche schon, besonders wenn sie mir noch Komplimente machen) Im Grunde wünsche ich mir eine einzige Frau die mich liebt wie ich bin. Und dass ich endlich mich zu einer einzigen Frau hingezogen fühle. Warum muss ich immer für viele Gefühle entwickeln? Ich will das gar nicht. Aber es verusichert mich total :-(
Ich will Vertrauen haben! Zwischenmenschliche Nähe :'(
Das fehlt mir so. Ich habe immer nur Schläge und Abneigung erfahren müssen.
Und dann fühle ich mich einsam, wenn ich keine habe, der ich mich anvertrauen kann. Ich versinke in Selbstmitleid obwohl ich weiß, dass mich gut jede zweite Frau ne "geile Drecksau" nennt.
Sonst hätte ich den Job den ich habe auch wohl kaum bekommen *g*
Aber was nützt mir das, wenn ich selbst mit meinem Leben nicht glücklich bin?
:(
Wie gewinne ich meine Lebenslust zurück?
Wie kann ich meine depressive Phase ohne Drogen und Medikamente überwinden? Geht das überhaupt? Ich will kein Tablettenopfer sein, dazu fühle ich mich nicht erkoren und besonders fühle ich mich dazu zu intelligent!!!

Liebe Grüße, Patrick

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Patrick!

Ich denke, den Wunsch nach 'der/dem einen' hegen wohl fast alle Menschen. Aber das ist nicht unbedingt leicht zu finden; wäre es so, wäre es ja auch nichts besonderes mehr, oder? Würde man an jeder Straßenecke die große Liebe finden, würde sie schnell für uns an Bedeutung verlieren.

Aber für Dich scheint daran noch mehr zu hängen; die eigene Anerkennung, die Lebenslust, alles Glück. Ich bin keine Fachfrau, aber es mag mit Deiner Kindheit zusammenhängen; das Gefühl, ungeliebt zu sein, Hass und Gewalt, die frühe Verantwortung für Deine Mutter - vielleicht ist die 'Kindheitssehnsucht' nach Geborgenheit und Sicherheit in Dir geblieben und heute suchst Du sie in Beziehungen?

Ich möchte Dir ans Herz legen, diese innere Leere mit einem Arzt zu besprechen, um Dich dann zu informieren, wo und wie die Hilfe aussehen kann. Die kann der Kummerkasten in dem Maß wohl nicht leisten. Es gibt mehr Möglichkeiten als Tabletten - lass Dich beraten und dann gehe den Weg.

Alles Gute!
Dana