Problem von Nina - 21 Jahre

ritzen,kotzen,systematische selbstzerstörung

ich hab echt keine ahnung wie ich hier anfangen soll,ich kann eigentlich nicht über meine probleme reden ohne gleich wieder den knopf im kopf umzuschalten und zu denken mich selbst kaputt zumachen,das ist absoluter selbsthass,ich habe das gefühl ich würde sogar in der hölle noch frieren...
aber besser fang ich mal von vorne an,

ich hab mit 15 angefangen mich regelmäßig zu übergeben,und mich zu ritzen...
warum?
ich kann mit mir und meinem körper nicht umgehen,ich bin mir selbst egal,das sind keine schmerzen die ich fühle,das sind zeichen das ich überhaupt noch etwas fühle...mit 16 bin ich schwanger geworden und habe abgetrieben...mit 19 hatte ich ne fehlgeburt und war kurz darauf wieder schwanger und musste es weg machen weil die ärzte mir sagten "es" wäre nicht gesund..seit diesen erlebnissen und noch ein paar sachen aber die versuch ich gleich zu erklären hab ich permante schuld-&hassgefühle also schuldgefühle anderen gegenüber und hass mir gegenüber...mein vater ist gestorben da war ich 18 er war alkoholoker und ich hatte ihm damals vor die wahl gestellt der alkohol oder ich,er war ziemlich krank und hatte ca 10 versch.tabletten jeden tag geschluckt und dazu noch alkohol ich hab ihm gesagt dass wenn er so weiter macht späte. in 3b monaten im krankenhaus liegt oder tot ist und seine frau mich anrufst...ich hab den anruf drei mon. später auch bekommen ich saß grad in der schule,mein vater hätte einen herzinfarkt und es sieht schlecht aus,2 wochen lang bin ich immer wieder zu ihm hin und hab gehofft das er mich hört,aber er hatte sich aufgegeben,ich glaub als tochter spürt man so etwas,ich hab ihn vergöttert obwohl er bei gott kein engel war...ich denk die ganze zeit nur ich hätte nicht so stur sein dürfen wie er...wahrscheinlich die gene... aber was ich zur zeit mache halte ich nicht mehr lange aus bzw. mein körper nicht...ich denke wieder oft ans ritzen und hab es auch schon wieder getan und kotzen gehen ich jeden tag..egal was ich gegessen hab es kann auch nur obst sein es ist zu viel und muss wieder raus...ich weiß dass das kotzen und das ritzen nur arten sind mit den problemen klarzukommen bzw.sie zu verdrängen,ich kann und will keine gefühle zeigen weder schwäche noch sonstiges...ich muss stark sein für meine familie...meine mutter und meine schwester sind beide auch nicht ganz "normal"und waren auch schon in behandlung,ich schaff es nur einfach nicht zu jemanden zu gehen und hilfe zu holen ich kann ja kaum diese sätze schreiben..aber ich weiß einfach nicht mehr weiter,mir ist klar das es falsch ist was ich mache aber ich fühle mich gut dabei und bin glücklicher als ich es sonst bin...meiner aussenwelt fällt immer mehr auf,dass ich mich abkapsle und praktisch ne mauer errichte...das ist nicht gut...die würden sich zu viele sorgen machen und in unsere lage zurzeit kann ich mir schwäche nicht leisten...
ich hab mich vor 6 mon. selbstständig gemacht mit einer gaststätte...und ich merke dass bei dieser arbeit mein herz etwas auftaut,es ist schön die menschen lachen zu sehen und sich mit ihnen über belanglose dinge zu unterhalten...wir sind ein familienbetrieb..deswegen ist das auch nicht ganz so einfach mein bruder ist 25 und einfach ne sache für sich,würde alles für uns tun nur faul...aber er ist mein bruder und er lebt mit seiner verlobten bei mir...die heiraten in 4 wochen...eigentlich komm ich damit nicht zurecht aber ich kann die ja schlecht vor die tür setzn ich lieb die beiden ja auch nur für mich wäre es besser die nicht die ganze zeit um mich zu haben ich fühl mich beobachtet und eingeschränkt im systematischen selbstzerstören...das ist krank verdammt aber wie oder was soll ich machen ausser zu nem therapeuten oder klinik zu gehen..ich kann hier und jetzt nicht weg dazu han ich zu viel herzblut in diese kneipe gesteckt als jetzt aufzugeben...ich glaub ich ich red zu viel das ist nicht gut...
trotdem noch nen wunderschönen guten morgen

Anwort von Andrea

Liebe Nina

ich finde es einen guten und großen Schritt hier wenigstens einmal deine Probleme aufzuschreiben! Vielleicht fühlst du dich schon ein wenig erleichtert, weil du nicht mehr völlig alleine damit bist?

Dir geht es ja schon eine gnaze Zeit schlecht! Mehrere Jahre und irgendwie gibt es keinen Ausweg von alleine, so macht es für mich den Anschein.

Du scheinst es schon länger zu versuchen alleine aus diesem Sumpf herausfinden zu wollen - nur wo ist der Ausgang?!
Ich kann verstehen, dass das alles nicht leicht ist. Es ist auch nicht leichct über seine Probleme zu reden, aber manchmal muss man einfach sich öffnen, weil man sich so furchtbar alleine fühlt und dann merkt man - es tut gut, wenn ich nicht mehr alleine diese Gedanken tragen muss - kennst du das, bzw. hast du das hier ein wenig spüren können?

Ich möchte dir ans Herz legen, dass du dich nach einem Psychologen, Psychiater oder Therapeuten umschaust. Dieser kann dir öfters ein Gefühl von "ich versteh dich", "ich lass dich nicht alleine", "ich möchte dir helfen" vermitteln - und du gewinnst dadurch Sicherheit nicht alleine mit all diesen Dingen zu sein.

Alles Gute!