Problem von Felix - 18 Jahre

Ich weiß nicht weiter! Er ist mein Vater, ich liebe und vermisse ihn!

Hallo liebe Leute! Ich habe ein Problem mit meinem Vater. Es ist eine etwas längere Geschichte.
Alles fing an als sich meine Eltern das erste Mal streiteten. Da war ich ungefähr 13 Jahre alt. Ich hab überhaupt nicht verstanden was los ist. Meine heile Welt brach zusammen. Andauern streiteten sie sich. Streit->Trennung->Scheidung
Es war der Horror für mich. Mein Vater hat mir gesagt er müsse sich trennen, weil meine Mutter Alkohlikerin ist und sie ihn nur benutzt hat, nie geliebt. Mein Vater hat eine andere kennen gelernt, die im "die Augen geöffnet" hat und zog mit ihr zusammen.
Ich wusste gar nicht damit um zu gehen. Immer wenn meine Eltern sich vor der Haustür gestritten habe war ich dabei. Ich wollte es verstehen. Ich habe jeden Tag geweint. Wegend er Situation und wegen den Kontaktverlust zu meinem Vater.
Über die Jahre wurde ich älter und wusste, meine Mutter ist eine Alkohlikerin. Mit meinem Vater sprach ich immer nur um das Eine: meine Mutter. Was sie falsch macht, das ich unbedingt von zu hause ausziehen muss.
Eines Tages, ich war 14. Ich war mit meinem kleinen Bruder (8) allein zuhause und mein Vater rief an, ob wir nicht rüber kommen wollten. Natürlich wollte ich, aber ich wusste schon worum es ging. Mein Bruder und ich sind zu ihm gefahren ohne meiner Mutter bescheid zu sagen. Dann saß ich im Wohnzimmer und wir redet über meine Mutter. Wie wir sie "heilen" könnten. "Wenn ihr auszieht, bemerkt sie, dass sie alleine ist und sie wird eine Therapie machen!". Ich wollte, dass sie eine Therapie macht aber nicht so.
Mein Vater und seine Lebensgewärtin redet immer auf mich ein. Letzten Endes war es so, dass ich angeschrien wurde, saß in der Ecke und weinte. Dann lief ich raus und fuhr nach Hause und in vollem Geheule schrie ich:" Ich schaff das auch anders." Ich wollte nicht bei meiner Mutter ausziehen. Ich verstand die Situation nicht.
Über die Jahre war es immer das Gleiche: Meine Mutter hat sich betrunken und hat es irgendwie trotzdem geschafft mich und meine Brüder zu erziehen. Die Telefonate und Kontakte mit meinem Vater verliefen immer gleich.
Kurzes Gespräch über meine Schule, Freunde und dann großer Teil über meine Mutter. Es war immer das gleiche ich musste jedes mal weinen. Ich habe nie wirklich was gesagt in diesem "Dialog". Und allein mit meinem Vater reden konnte ich nie immer war seine Frau im Hintergrund.
Es spitze sich immer mehr und mehr zu. Ich verstand langsam, dass mein Vater nur das beste für mich wollte und er hat ein Termin beim Gericht gemacht, damit ich sage, ich zieh bei meiner Mutter aus, damit es mir besser geht. Drei, Vier mal das Gleiche. Ich war so Zerrißen. Entweder Mutter oder Vater. Und jedes Mal habe ich gesagt ich bleibe bei meiner Mutter, obwohl ich zwei Tage meinem vater gesagt habe ich ziehe zu ihm. Warum habe ich das gesagt?
Er war immer entäuscht von mir...
Weil ich ihm und seiner Frau "einen Dolch in den Rücken gestoßen habe"
Er meinte, Ich habe ihn vor Gericht immer als den Doofen dargestellt, indem ich die Wahrheit verzert habe über meine Mutter.
Nun bin 18. Ich habe meinen Vater vor 6 Monaten das letzte Mal geshen. Obwohl er 10km entfernt wohnt.
Meine Mutter hat erfogreich eine Therapie abgeschlossen.
Ich habe vor 6 Monaten kein Bock mehr gehabt.
Es waren Sätze wir:"Du hast Abschied von mir besser verkraftet als den Tod deiner Katze, ich stehe unter deiner Katze" Die mich wütend und traurig machten.
Andauern immer die gleichen Diskusionen. Immer das Gleiche. Ich habe es nicht mehr ausgehalten.
Trotzdem fehlt mir mein Vater immernoch. Ich habe ihm letzte Woche ein brief geschrieben. Über mich, über mein leben, über meine Situation, Schule, Job usw. und, dass ich ihn an Weihnachten gerne sehen möchte.
Heute hat er mich angerufen und gesagt:
"Warum hast du dich nicht eher gemeldet, ich bin dir nicht wichtig. Warum willst du überhaupt mit MIR Weihnachten feiern?"

WAS SOLL ICH MACHEN? Er ist mein Vater ich liebe ihn und vermisse ihn, aber warum? Und warum ist er so? :-(

PS: Das ist 1/4 meiner Geschichte, es wäre zu viel, alles zu deuten!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Felix!

Meinen ersten Gedanken beim Lesen hast Du mir sozusagen vorweggenommen. Ich dachte daran, einen Brief zu schreiben und die eigenen Gefühle zu beschreiben; die aus dem Jetzt und die aus dem Vorher. Das hast Du getan und leider hat Dein Vater nicht so darauf reagiert, wie Du es Dir gewünscht hast und was ich mir vorgestellt hatte.

Ich kann mir vorstellen, dass er an der Vergangenheit sehr zu knabbern hat und dass er irgendwann an dem Punkt war, den Kampf aufzugeben. Ständige Sorge um seinen Sohn, den Wunsch, ihn bei sich wohnen zu haben, Gespräche, Gerichtstermine - und es hat nie so funktioniert, wie er glaubte. Versteh mich nicht falsch, das ist kein Vorwurf. Ich kann gut verstehen, warum Du für Dich anders entschieden hast. Kein Vorwurf, sondern einfach eine mögliche Erklärung für das Verhalten Deines Vaters. Er scheint eine Blockade aufgebaut zu haben, die Dein Brief und andere Annäherungsversuche leider nicht so leicht durchbrechen konnten.

Wenn Du die Kraft hast, würde ich immer mal wieder einen Vorstoß wagen, um diese Mauer zum Bröckeln zu bringen. Er ist Dein Vater - Du bist sein Sohn. Auch er hat Gefühle, Liebe für Dich und ich bin sicher, dass auf einer der beiden Seiten der Mauer auch ein großes Vermissen liegt. Lass ihm auch Zeit, es wieder zuzulassen.

Ein anderer möglicher Weg ist, sich an eine Familienberatung zu wenden. Angeleitete Gespräche, die richtigen Fragen von einer neutralen Person usw. können kleine Wunder wirken.

Alles Gute!
Dana