Problem von anonym (w) - 14 Jahre

Ich kann nicht mehr! Hilfe!

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich bin hin und her - gezogen vom Weglaufen bis zum Selbstmord. Meine Probleme wachsen mir einfach über den Kopf. Ich war auch 3 Monate in einer stationären Behandlung auf einer Geschlossene, trotzdem hat es nichts genützt. Meine Probleme hier zu schildern ist viel zu lang. Ich bin ein Mädchen, nicht grade hübsch oder besonders intelligent. Ich hatte große Träume, die ich niemals erreichen werde. Ich will so vieles machen, aber sehe keine Möglichkeit zu. Es gibt einfach keine. Ich will nicht die Klinik anrufen, um wieder stationär aufgenommen zu werden, weil es sowieso nichts bringt. Ich möchte gerne richtige Hilfe haben, aber was soll ich bloss gegen meine Selbstmordgedanken machen? Es ist einfach unaushaltbar. Ich hab niemanden bis jetzt davon erzählt, dass ich sie wieder habe und sie werden immer schlimmer, trotz der Medikamente ,die ich bekomme. Ich denke nach, wegzulaufen, aber wohin? Verwandte habe ich hier in Deutschland keine. Freunde habe ich auch keine. Vielleicht könnte paar Tage rumlaufen und nach der besten Selbstmordmethode suchen - aber das will ich nicht !
Noch einen Plan habe ich: Ich könnte mich Jahre lang krank stellen, damit ich nicht zur Schule muss. (ich habe dort keine Freunde. Habe Soziale Phobie und wurde stark in meiner Schulzeit geärgert). Ich finde mich viel zu hässlich und traue mich gar nichts. Am liebsten würde ich für immer diese Welt verlassen, aber i-wie will ich es auch nicht, weil ich meine Ziele verfolgen will. Ich möchte gerne ein Abi haben,studieren und einen guten Job besitzen, aber wie, wenn ich nicht zur Schule gehe, mich nicht traue mich im Unterricht zu melden und es schriftlich vllt. auch nicht schaffe?. Ich möchte gerne Violine spielen, aber es gibt eine Wartezeit. Mein Hauptlebensziel ist einen Abi zu haben und zu studieren, aber ich kann es einfach nicht schaffen. Es gibt einfach so viele PRobleme in meinem Leben, die ich einfach nicht bewältigen kann. Meine Eltern verstehen mich nicht akustisch, sowie inhaltlich. Sie sind sehr alt und ich rede wahrscheinlich zu leise, obwohl ich finde, dass ich fast schon brülle.

Wie kann ich meine Selbstmordgedanken und Weglaufgedanken los werden?
Es wäre sehr nett von euch, wenn mir helfen könntet

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich habe eine Frage: Was bedeutet für Dich "ich möchte richtige Hilfe"? Was steckt für Dich dahinter? Was brauchst Du, wonach sehnst Du Dich? Was ist es, was Dir helfen würde? Kannst Du das sagen? Horch einmal in Dich hinein und dann fasse es in Worte. Nur, wenn die Menschen um Dich, die Lehrer, die Ärzte (wer auch immer Dir diese Hilfe geben kann) wissen, was wie und wo sie Dir helfen können, kann es auch passieren.

Weglaufen erscheint schnell als verlockender Gedanke. Dann ist man ja alles, was gerade um einen ist und was belastet, los. Aber es ist doch ein Irrglaube. Denn egal, wohin Du gehst, welche Stadt- oder Ländergrenze Du überschreitest, eines hast Du immer dabei: Dich. Deine Gedanken, Deine Ängste, Deine Sorgen werden Dich begleiten.

Du kannst sie nur loswerden, indem Du daran arbeitest, indem Du Dich ihnen stellst und Dich auf die 'innere Abenteuerreise' machst, zu erforschen, woher sie kommen. Das kann zeitaufwendig und mühsam sein; aber es lohnt sich und ist doch auch spannend. Etwas über mich herauszufinden, mein Verhalten zu erklären, die Ursache für meine Ängste zu erkennen, Zusammenhänge zu entdecken, empfinde ich immer als wirklich spannend.

Ich kenne ein jetzt 15jähriges Mädel sehr gut; sie ist im Moment in stationärer Behandlung. Ängste ließen sie die Schule schwänzen u.v.m. - bis es zur Einweisung kam. Heute geht es ihr schon um einiges besser und sie kann gar nicht sagen, wodurch das kam, was genau ihr dort geholfen hat. Sagt sogar, dass hat nichts mit der Therapie zu tun und schon gar nicht mit ihrer Psychologin. Ich denke, diesen Zusammenhang wird sie erst viel später, rückblickend, mit Abstand ergreifen können. Sie merkt nicht, wie man ihr wo wann hilft. Und ich denke, Dir kann es ähnlich gehen, wenn Du die Hilfe wieder annimmst. Es ist kein leichter Weg, aber ist der, ihn auszuschlagen und zu ertragen, leichter?

Alles Gute!
Dana