Problem von Dennis - 20 Jahre

Außenseiter - und mehr Probleme

Hallo ihr lieben,

ich heiße Dennis und bin 20 Jahre. Ich habe euch schon öfter geschrieben und ihr habt mir auch fast immer geantwortet. Danke nochmal.

Und zwar sieht mein dauerproblem so aus, dass ich in meiner Klasse voll der Außenseiter bin und nicht glaube dass sich daran bald was ändert. Es ist nicht so, dass die Klassenkameraden böse oder unsympatisch sind aber mir fehlt einfach die Gemeinsamkeit zu den anderen. Wenn sie sich unterhalten sind das immer Themen zu denen ich nichts sagen kann. Da fängt der Teufelskreis an. Ich kann nicht mitreden -> dann werde ich als Einzelgänger der kein Gemeinschaftsgefühl hat bezeichnet -> und dann bin ich so beleidigt und traurig dass ich nicht mehr reden will. Und so habe ich mich in der ganzen Berufsschulzeit immer weiter zurückgezogen und jeden Kontakt zur Klasse verloren. Dass fing an als wir vor zwei Jahren im ersten Jahr waren. Ich habe mich schnell mit einer Mitschülerin angefreundet. Dann waren wir zunächst ein Zweier Grüppchen und dann hat sie sich mit einer anderen Klassenkameradin angefreundet die dann auch immer mit uns rumhing. Ich fand das völlig in Ordnung aúch wenn ich keinen Kontakt zu den anderen männlichen Kameraden hatte. Doch dann eines TAges meinten meine Freundinnen einfach so ich solle doch mehr mit den Jungs machen und haben mich so verdrengt. Also ging ich zu den Jungs, die sich mittlerweile mit zwei Mädchen angefreundet hatten. Da ging das Außenseiter dasein los. Ich konnte mich in der clique nicht einleben denn das Sprachniveau und das Themengebiet war überhaupt nicht meins. Das waren richtige Partyfreaks, wogegen die Mädels aus der ersten Clique eher ein ruhigeres Leben führen, wie ich. Nach einige Zeit habe ich mich von der clique losgelöst und stand dann alleine da. Traurig aber zunächst fühlte ich mich befreit. Nach einiger Zeit habe ich mich wieder mit dem Mäcdhen aus der ersten Clique angefreundet. Es ist aber nicht mehr wie früher denn sie hat andere Freundinnen zu denen ich nicht dazu möchte.
Mir tun meine Klassenkameraden irgendwie leid, denn sie merken mit Sicherheit dass ich über sie so böse denke. Eigentlich mag ich alle herzlich gern doch ich weiß nicht wie ich mit ihnen umgehen soll. Und sie wissen nicht wie sie mit mir umgehen sollen. Jetzt steht bald die Abschlussfeier an. Wir haben gesagt eine mit Eltern und eine mit Freunden. Doch mir ist es ehrlich gesagt peinlich wenn meinen Eltern merken wie es mit den Freundschaften in der Klasse aussieht und wenn sie bemerken dass ich eigentlich nirgendwo dazugehöre. Und bei der Feier mit den Freunden wäre es mir peinlich wenn meine Freunde das bemerken. Doch so weit wird es nicht kommen. Ich bin da in einer Zwickmühle, denn ich bin am selben TAg wie unsere Abschlussfeier mit den Freunden stattfindet auf der Feier meiner Freunde eingeladen. Jetzt kann es nur blöde enden. Denn entweder fehle ich auf meiner eigenen Feier, oder ich langweile mich auf meienr Feier weil ich als einziger keine Freunde dabei habe.

Was soll ich machen mit der Abschlussfeier, und wie soll ich die 3 Jahre Schulzeit in einem "Happy End" für die gemeinschaft einden lassen? Bitte schreibt mir was ihr mir raten würdet. Ich wäre euch so dankbar.

Dann noch eins. Ich gehe ja nach der Schule dann arbeiten. Doch ich habe in der Schule so ziemlich alles falsch gemacht was man in der Gemeinschaft falsch machen kann. Wie soll ich dann im Beruf ganz frei und unvoreingenommen auf Kollegen zugehen?

ich danke euch schonmal für eure Antworten auf den zugegeben ziemlich langen und manchmal monotonen Text. Die länge tut mir leidm aber wenn ich ihn nicht an euch schreibe, wem dann.

Anwort von Marius

Hi Dennis,

zunächst mal Entwarnung an dich. Ich kenne es aus meiner Vergangenheit und weiß wie es ist wenn man nicht mitreden kann. Wichtig ist nur, dass du dir deswegen nicht schlechter vorkommst, als die anderen. Das hängt zum Teil auch mit der geistigen Entwicklung und der Gesellschaft zusammen. In der Gesellschaft wird es unter Jugendlichen und manchen Erwachsenen oft so gesehen, dass die die viel Party machen und auch sonst viel zu erzählen haben, als stärkere und bessere Menschen angesehen werden. Die sozialen Fähigkeiten dieser Menschen sind nicht besser aber robuster als die der Menschen, die Interessen haben, die vielleicht nicht auf die übliche Gesellschaft zutreffen, denn damit verlassen sie die Masse und wissen es auch. Genau wie die "Starken" wissen, dass sie sich den gesellschaftlich anerkannten Prinzipien entsprechend verhalten. Das gibt positives Feedback und die Rückkopplung aufs eigene Ego bewirkt eine positive Entwicklung.
Bist du nun aber nicht auf die Gesellschaft "richtig" eingestimmt, wirst du nur negatives Feedback bekommen.

Jetzt auf deine Situation bezogen: Du wirst dich im Beruf wesentlich besser mit den Menschen verstehen, da dort im Mittelpunkt die Arbeit und oft auch Fachwissen steht. Wenn du dich also bei der Arbeit mit den Leuten unterhälst, sei bitte unvoreingenommen und nutze die Gemeinsamkeit, nämlich den Beruf, als Einstieg für die Positivspirale die ich dir vorhin erklärt habe. Du wirst immer mehr Kraft finden um immer neue Dinge zu tun, denn du bekommst positives Feedback. Versuch freundlich und zuvorkommend zu sein, damit du auch so behandelt wirst.
Wenn du über die Leute nur schlecht denkst, wirst du auch nur schlechtes erfahren, denn deine Handlungen gehene mit deinen Gedanken einher. Nichts ist im Menschen getrennt.

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen, denn ich denke es wird sehr schwer sein für dich, aus deiner jetztigen Beziehung zu deinen Klassenkameraden rauszufinden. Sie haben ein Bild von dir im Kopf und du hast ein Bild von ihnen im Kopf. Wenn du etwas in der Hinsicht ändern willst, musst du dein Bild von Ihnen im Kopf ignorieren und das Bild von den anderen auf dich auch, um eine andere Ebene zu erreichen und so auch die Einstellungen der anderen auf lange Frist zu verändern.

Mein Rat an dich ist: Denke positiv, denke mitfühlend und gib allen Menschen denen du neu begegnest die Chance, denn wenn du ihnen Vorurteilsfrei begegnest kannst du mit ihm zusammen bei 0 anfangen und eine ganz neue Beziehung entstehen lassen, die du von dir vielleicht noch nicht einmal kennst.

Alles Gute
Marius