Problem von Anonym - 19 Jahre

ich möchte eine Therapie machen - wo fange ich an und wer zahlt?

Hallo,

seit einigen Monaten schon überlege ich mir ernsthaft eine Therapie zu machen. Seit ein, zwei Jahren merke ich immer mehr, dass ich mit gewissen Bereichen meines Lebens nicht klar komme. Mich plagen Ängste, mein Selbstbewusstsein ist nicht besonders groß und ich bin sehr oft deprimiert und niedergeschlagen.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich im Leben noch nicht erreicht habe. Obwohl ich das zweitbeste Abi in meiner Stufe gemacht habe und damit auch sofort an meiner Wunschuni genommen wurde, obwohl es mir finanziell gut geht und ich alles in allem auf eine schöne Kindheit zurückblicken kann, fühle ich mich unglücklich, unzufrieden und einsam. Umgekehrt fällt es mir jedoch sehr schwer, vertrauen zu Leuten zu fassen und mit irgenjemandem über mich und meine Gefühle zu reden - selbst meine Eltern wissen über viele Dinge bescheid.

Als ich dann irgendwann nachts einmal in einem Anfall von ich weiß auch nicht mehr was einen Abschiedsbrief geschrieben habe und wirklich mit dem Gedanken gespielt habe, meinem Leben ein Ende zu setzten, ahbe ich gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann.
Ich habe auf all dies keine Lust mehr, ich möchte mein Leben in den Griff bekommen und mir dabei irgendwie helfen lassen. Es kann nicht sein, dass ein gsunder junger Erwachsener eine so merkwürdige Einstellung zum Leben hat. Ich möchte nicht länger so sehr mit mir selbst kämpfen müssen und mich nicht länger undankbar fühlen.

Nun meine Frage, wie fange ich so etwas an? Ich kann ja schlecht einfach so bei einem Psychologen vorbeigehen. Vor allem wüsste ich gerne, wer die Kosten trägt, denn als Student kann ich dann doch nicht mehrere 100 Euro pro Monat in irgendwleche Therapie-Sitzungen stecken.

Ich habe diesbezüglich hier nichts finden können, wobei ich sicher bin, dass es hier ähnliche Fragen bereits einmal gab.

Trotzdem wäre es schön, wenn mir vielleicht irgendjemand hier kurz aufzeigen könnte, wie das Prozedere ist, wenn man sich entschließt, eine Tehrapie wahrzunehmen.

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich habe hier den Text aus einer Soforthilfe für Dich (zugegeben, schwer zu finden, da im Moment noch nicht richtig eingestellt):

Was erwartet mich beim Besuch einer Beratungsstelle oder eines Psychologen?


Klar, dass du Angst hast, den ersten Schritt zu machen. Verstaendlich! Immerhin hast du ja bestimmt schon eine Menge gehört, was dich da erwarten könnte ?
?Psychologen können Gedanken lesen?, ?sie analysieren dich? usw.

Schon einmal daran gedacht, dass sie auch nur ganz normale Menschen sind. Das einzige, was sie vielleicht von anderen unterscheiden könnte, ist, dass sie sich mit dem Fach Psychologie expliziter auseinander gesetzt haben und durch ihre Ausbildung gelernt haben, wie sie anderen Menschen helfen können, deren eigenen Weg zu gehen. Sie sind dafür da, dir zu helfen, dir deinen Weg zu zeigen und dich dabei zu begleiten, wenn es nötig ist!

Klar kann das am Anfang ein wenig unangenehm und komisch sein, wenn du auf einmal von dir erzaehlen sollst, vielleicht dies auch noch nicht bis dahin getan hast. Aber im Normalfall musst du ja nicht sofort dein ganzes Leben ausschütten ? schließlich geht das nicht, wenn man plötzlich einem wildfremden Menschen gegenüber sitzt. Also keine Angst, du hast erst einmal die Chance deinen Gegenüber kennen lernen zu dürfen, bevor ihr euch naeher mit deinem Problem auseinander setzt.

Im Normalfall ist es erst einmal möglich, dass du den Therapeuten oder den Berater bei einer Beratungsstelle in einem Erstgespraech kennen lernst. Er wird sich vielleicht dir ein wenig vorstellen und dir ein paar Fragen zu dir und deinem Umfeld stellen. Also alles ganz harmlos. Normalerweise hast du 5 Termine, bevor du dich entscheiden musst, ob du dir eine Therapie mit diesem Therapeuten vorstellen kannst! Hierbei ist es ganz wichtig, dass du dir bewusst machst, dass du mit diesem Menschen arbeiten wirst. Er wird vielleicht mehr erfahren, als bisherige Bezugspersonen. Also, es ist wichtig, dass dir dein Gegenüber auf irgendeine Art sympathisch ist und du dich ihm öffnen kannst!

Tipps zur Therapeutenwahl
Ein guter Berater nimmt sich genügend Zeit für seinen Klienten.
Er klebt nicht an einseitigen Therapiemethoden,
sondern passt seine Strategie dem Problemfeld des Klienten an.
Ein guter Berater hat liebevolles Verständnis für Deine momentane Gefühlslage,
behält aber genügend Distanz, um Dir helfen zu können.
Ein guter Berater klärt über seelische Zusammenhänge auf,
soweit sie vorhandene Störungen betreffen.
Sich selbst zu verstehen ist schon die halbe Therapie!
Ein guter Berater sagt Dir auch Unangenehmes,
macht Dir aber Mut, Deine Schwächen zu überwinden.
Ein guter Berater spielt mit Dir knifflige Szenen durch,
und betreut damit Deinen ersten Schritt in ein verändertes Verhalten.
Ist der wunde Punkt gefunden, der Knoten gelöst und der erste Schritt getan,
fließen die Gefühle wieder und der Verstand weiß wo?s lang geht.
Du fühlst Dich innerlich frei, wirst wieder froh, bist ?ein neuer Mensch? geworden.
Wenn du das Gefühl hast, ?nein, mit dem kann ich nicht?, vertraue deinem Gefühl und höre dich nach jemand anderem um. Die Therapie wird nur erfolgreich sein können, wenn du dem anderen vertrauen kannst und dich öffnen traust! Dies geht nicht bei jedem Menschen ? was völlig normal ist, oder sind alle Menschen deine Freunde? Nein, manche magst du lieber, andere nicht!

Wie/Wo finde ich den richtigen Therapeuten?
http://www.therapie.de/psyche/info/fragen/psychotherapeuten-finden/
http://www.psychotherapiepraxis.at/gute_therapie.phtml


Lass mir dir nur noch sagen: Trau dich ? verlieren kannst du nichts!



Spreche einfach einmal mit Deinem Hausarzt darüber; er wird Dir auch Informationen zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse geben können.

Alles Gute!
Dana