Problem von Anonym - 26 Jahre

Bester Freund

Hallo liebes kuka Team.

Ich bin per Zufall auf eure Seite gestoßen, und muss erst mal sagen dass ich eure Arbeit echt Klasse finde.
Nun zu meinem Problem.

Erst einmal muss ich erklären, dass ich bei fast allen meinen weiblichen Bekanntschaften die ich kennen lerne, spätestens nach zwei, drei wochen unsere Beziehung sich in eine beste Freundschaft entwickelt. Sie erzählen mir immer alle Sorgen Problemen und weinen sich auch bei mir aus. Und ich höre ihnen auch immer zu. Ich bin sozusagen der psychische Mülleimer. Aber ich kann in dem Moment auch nicht sagen, dass ich von dem nichts wissen will. Oder?
Und Zweitens lerne ich auch immer nur Frauen mit einer gestörten Vergangenheit kennen. Ich ziehe die richtig magisch an.
Entweder ist das Familienverhältnis nicht nur zerstritten, sondern richtig gestört. Oder der Ex hat sie komplett fertig gemacht. Oder Mama/Papa sind verstorben und sie kommt nicht darüber hinweg. usw.
Auf alle Fälle haben alle eine große Schutzmauer um sich gebaut. Was ja nicht das Problem wäre, denn innerhalb kürzester Zeit bin ich über all diese Mauern hinweg geklettert. Und dann bekomme ich eine Abreibung. Dann bin ich nicht mehr diese eine Mauer weiter hinten, sondern gleich zwei oder drei oder mehr.
Ich bin immer der beste Freund, welche Rolle ich aber nicht spilen will. Und immer sagen alle dass ich sie verstehen würde, und sie sind alle so froh das es mich gibt, und sie möchten mich als besten Freund nie verlieren. Ich habe/hätte soooo viele beste Freundinnen, dass ich gar keine Zeit mehr habe mich um andere Sachen zu kümmern.

Und gerade im Moment bin ich wieder sehr in ein Mädchen verliebt.
Letztes Jahr hatte Sie eine sehr böse Verletzung am Kopf. Nach einem Krankenhausaufenthalt, und einem Aufenthalt in einer Reha, in der sie essen, reden, und alles wieder lernen musste, ist sie jetzt wieder seit ein paar Monaten zu Hause. Und es geht ihr auch wieder sehr gut. Der dazumalige, langjährige Partner von ihr, hat sie, während sie in der Reha gelegen ist, verlassen.
Mit den Worten "Er wusste ja nicht dass sie wieder so gut werden würde", hat er sich wieder gemeldet. Mittlerweile haben sie allerdings wieder keinen Kontakt mehr. Aber sie hängt noch sehr stark an Ihm.

Sie weis dass ich sehr in sie verliebt bin, und sie hat mich immer wieder um Zeit gebeten. Sie sagt mir immer, dass sie mich sehr gern hat, und ich Ihr sehr viel bedeute, sie aber kann im Moment keine Beziehung brauchen, weil sie noch mit sich selber ins Klare kommen müsse. Oft telefonieren wir stundenlang. Und manchmal sagt sie zu mir, dass sie mich jetzt so gern neben sich hätte, und vielleicht doch eine Beziehung das Richtige wäre. Wenn wir zusammen ausgehen und tanzen, dann sieht sie mich soo veliebt an, dass ich mir selber nicht sicher bin was ich denken soll, und dass alle anderen schon seit langem denken dass wir ein Paar sind. Und doch bin ich für sie Ihr bester Freund. Leider nur!
Das geht nun schon seit einer längeren Zeit so. und ich weis nicht was ich machen soll.

Könntet ihr mir einen Rat geben. Denn ich weis wirklich nicht mehr weiter.


Danke im Vorraus

Anwort von Marius

Hi,

dein Problem ist typisch für viele Männer. Frauen sind von Natur aus so eingestellt, dass sie zu viel "Kümmern" als Schwäche der Männer ansehen. Denn ein Mann der sich viele "Gedanken" macht und sich viel "kümmert" ist jemand, der mental nicht unbeteiligt ist. Damit meine ich, dass du intuitiv dasselbe fühlst oder denkst wie die Person mit der du redest, denn andererseits würdest du nicht darauf eingehen was sie sagt. DAMIT würdest du ihr zeigen, dass das was sie "TUT" nicht richtig ist. Nicht gut für sie und sie würde sich stärker fühlen an deiner Seite. Das ist menschliche Psyche. Menschen spiegeln sich in anderen Menschen und darum wollen Frauen Männer die einfach nichts aus der Bahn wirft. Wer kann es ihnen verübeln?

Das heisst nicht, dass man ein Arschloch sein muss, nein sogar Mitgefühl schließt diese Fähigkeit nicht aus. Denn die mental stärksten Menschen beziehen ihre Kraft aus Mitgefühl, denn das Mitgefühl für andere Menschen befreit den eigenen Geist. Menschen die sich selbst für andere aufgeben befürchten nichts im Leben, denn sie haben Prinzipien und wollen, dass es ihrer Familie oder allg. den Mitmenschen gut geht.

Viele verwechseln aber Mitgefühl (zu wissen was die Menschen wirklich brauchen) mit Mitleid. Das Mitleid braucht kein Mensch, denn er leidet schon selbst und will wissen wie Stärke aussieht.

Leb Wohl
Marius