Problem von anonym (w) - 16 Jahre

Ziehmutter

Hallo liebes kummerkastenteam,

schon seit ca einem Jahr verstehe ich mich überhaupt nicht mehr mit meiner Familie, erst recht nicht mehr mit meiner Mutter. Sie schreit mich immer nur an und macht mich fertig, weil ich so schlechte Noten in der Schule schreibe... Aber das liegt auch daran, dass ich so viel Kummer habe wegen ihr.
Zum Glück habe ich seit ca 2 Jahren angefangen bei einer sehr lieben Reitlehrerin zu reiten. Das Reiten und der Umgang mit den Pferden hat mir immer gut getan und hat mir durch mein Leben sehr geholfen. Dadurch konnte ich noch eine einigermaßen glückliche Jugend/Kindheit außerhalb meiner Familie haben, vor einem halben Jahr ist meine Mutter noch zur Vernunft gekommen und hat gemerkt, dass sie mir schon so oft Unrecht und weh getan hat, deshlab hat sie und mein Vater mir meinen Traum erfüllt ein Pferd zu bekommen... Ich habe ihnen die Kosten aufgeschrieben und sie waren trotzdem einverstanden.
Soch jetzt habe ich meine Stute Amelie, die ich erst noch einreiten muss, da sie noch jung ist, und jetzt wollen sie keine Kosten mehr für sie tragen... außerdem wurde die situation mit ihnen immer schlimmer, sie konnte auch nicht mehr nachvollzeiehn, dass sie mir ein pferd kaufen konnten, sie sagten mir auch fast jeden tag, dass sie mich soo sehr hassten. Das ist sehr schwer, ich habe viel Stalldienst gemacht um ein bisschen die Einstellkosten zu verringern.

Meine Reitlehrerin, die auch die Stallbesitzerin ist half mir immer. Wir wurden sehr gute Freunde, obwohl sie schon 34 Jahre ist, die hätte meine Mutter sein können. Aber das war mir egal, sie zählte zu meinen besten und vertrautesten Freunden und sie hatte natürlich viel mehr Lebenserfahrung und als sie merkte, dass ich so unglücklich mit der Situation in meiner Familie war. Denn zu der Zeit ging es drunter und drüber, die Schulnoten wurden immer schlechter durch die viele Arbeit und den ganzen Kummer, außerdem hatten sie immer was an mir auszusetzten und machten mich fertig... immer schrien mich meine eltern an. Dann vertraute ich alles meiner Reitlehrerin an, die Stefanie heißt. Sie half mir sehr und litt auch unter meinen Problemen. Sie wollte mir so gern Gutes tun aber sie konnte auch nicht viel machen. Sie hat früher mal in mit schwererziehbaren Kindern gearbeitet und war auch in der Kinderpsychatrie und im Kinderheim tätig. Sie erkannte die meine Situation, wie bei bei manchen ihren früheren Fällen. Sie zeigte mir auch Liebe, die ich nie kannte. sie hat mich manchmal einfach nur umarmt, das kannte ich gar nicht.... so erkannte ich, dass es bei mir echt schlimm ist, und Stefanie konnte das ja auch gut beurteilen. Sie wollte sich an das Jugendamt wenden um mich vll von meiner Familie rauszuholen, doch das mit dem anonym bleiben konnte man nicht ganz in die tat umsetzten, deshalb ließen wir das.

Unsere Freundschaft wurde immer größer und größer und ich hatte immer ein komisches Gefühl wenn ich sie als Freundin sah. Als sie einen neuen Freund hatte, hatte ich angst, dass sie zu ihm ziehen würde und mich verlassen würde, doch sie versprach mir das nie zu machen, weil ich ihr sehr wichtig geworden war. Sie besprach auch mit mir ihre Probleme. Eines Tages, wollte sie meinen Rat haben, ob sie mit diesem Freund eine Beziehung eingehen soll... weil sie wollte nicht mehr verletzt werden wie von ihrem früheren Patnern. Sie wünschte sich so sehr eigene Kinder und eine familie für immer ohne schluss. Außerdem wollte sie, dass ich damit einverstanden sein sollte, weil sie mich in mancher Hinsicht als ihre Tochter sieht. Als sie das sagte, wurde mir klar, warum ich sie nie richtig als Freundin gesehen habe, der altersunterschied war zu groß, als Stefanie 18 war, hat sie ihr Baby noch im mutterleib verlohren und das war immer noch sehr schwer für sie, weil sie sich ja so ein kinder wünschte. Sie wäre die perfekte Mama, sie ist erzieherin und hat viel mit Kindern/Jugendlichen gearbeitet. außerdem ist sie so nett und lieb, das kann man gar nicht beschreiben. Ich fand Freundin immer so komisch weil ich sie auch als mama sah, als ersatzmama. Wir waren beide glücklich mit der situation und als ich ihren Freund kennelernte, fand ich ihn super nett.... er hat auch eine traurige geschichte, da er sich von seiner früheren Frau trennte und seinen sohn in australien lassen musste...

Er wurde für mich auch ein guter Freund und ich nannte ihn dann auch Dad. obwohl ich ihn noch nicht so lange kannte. Jetzt wenn ich die beiden sehe, nenne ich sie oft mama und dad und sie mich tochter, doch vor anderen leuten halten wir es geheim, weil meine eltern das nicht mitbekommen sollten. da sie sonst nur noch schlimmer werden. Sie sehen es eh nicht so gern wenn ich mit meinen neuen mama und dad beisammen bin, obwohl sie von unserer ungewöhnlichen beziehung nichts wussten. Sie verbieten mir zur zeit auch immer was mit ihnen zu unternehmen oder einen Kontakt zu haben. außerdem führten meine eltern die regel ein, dass ich nur 3x pro woche in den stall und zu stefanie (mama) durfte. Jetzt haben es aber schon ein paar leute mitbekommen und Stefanie sagt, das ich ihre ziehtochter sei. Sogar Stefanies Vater weiß es jetzt schon und ich habe Angst, dass meine eltern das eines tages rausfinden, die würden mich gleich rausschmeisen deswegen. ich schäme mich auch ein bisschen und mir ist das unangenehm, wenn das andere leute wissen. außerdem kann ich manchmal nicht mit dieser situation umgehen soll, sie ist doch schon ein bisschen eigenartig. Ich weiß nicht ob ich es aufhören soll sie mama und dad zu nennen und sie auch so zu behandeln. doch wenn ich solche ängste oder zweifel ihnen gesagt habe, meinten sie einfach leichtfertig, dass doch nichts dabei ist und meine eltern würden es nicht mitbekommen. Doch auch wenn sie reden, dass sie noch kinder haben will werde ich schnell eifersüchtig und ich hab angst das sie dann ihre echten kinder mehr lieben würden und mich vergessen würden weil ich kann ja das gleiche nicht erwarten, sie sind ja nur meine zieheltern.... ich weiß nicht ob ich das jetzt einfach wieder aufhören soll. ein paar meiner freunde, denen ich das anvertraut habe, sagen, dass ich das machen soll... aber sie sind mir doch so wichtig...

könnt ihr mir helfen, sorry das ich das ganze so wirr geschrieben habe, aber ich hab nicht viel zeit euch das zu schrieben ohne das meine familie das mitbekommt... ich hoffe auf eine antwort über:
ist die situation normal?
wie soll ich mit der situation umgehen?
ist es richtig das ich eifersüchtig wäre, wenn sie noch kinder bekommen?
soll ich das aufhören mit mama und dad?
soll ich meinen eltern was erzählen?

bitte helft mir, danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

ist die situation normal?

Eine wünschenswerte, normale Situation wäre, wenn Du Dich zu Hause sehr gut aufgehoben fühltest, es zwar dann und wann kracht, aber Du immer das Gefühl hast, bei Deinen Eltern eine Art Hafen zu haben. Deine Normalität, Dein Alltag sieht anders aus und Du hast Dir einen Ersatz gesucht und ihn gefunden. "Normal ist, was gefällt" heißt es so schön...


wie soll ich mit der situation umgehen?

Schwierig zu sagen... wie möchtest Du denn, dass es weitergeht? Darauf kommt es bei der Frage an, wie Du mit der Situation umgehen solltest. Wohin soll der Weg gehen? Wie soll es in einem Jahr sein? Was möchtest Du? Wenn Du das weißt, weißt Du auch, was Du tun solltest.


ist es richtig das ich eifersüchtig wäre, wenn sie noch kinder bekommen?

Es wäre wohl eine nachvollziehbare Reaktion; aber nicht richtig. Auf ein kleines Würmchen eifersüchtig sein, ist nicht richtig. Und Liebe ist nicht dafür da, sie unter Menschen aufzuteilen; wenn man jemanden lieb hat, dann reichen die Gefühle für alle; egal, wie viele Menschen man fest im Herzen hat.


soll ich das aufhören mit mama und dad?

Da Du Sorge hast, dass es andere mitbekommen; da Du Dich damit nicht gut fühlst, würde ich sagen: ja. Ich meine, es macht keinen Unterschied in eurer Beziehung zueinander, darin, wer wann für Dich da ist, wenn Du jemanden beim Vornamen nennst, oder?


soll ich meinen eltern was erzählen?

Das entscheidest Du allein. Ich kann nicht vorhersehen, wie Deine Eltern reagieren würden. Und auch hier kommt es bei der Antwort darauf an, was Du selbst möchtest, wohin es für Dich gehen soll.

Alles Gute!
Dana