Problem von Anonym - 36 Jahre

Meine Kraft ist am Ende

Hallo,

meine Probleme zu beschreiben ist recht schwer und es fällt mir auch nicht leicht, mich hier mitzuteilen.

Die Probleme mit meiner Frau fingen schon letztes Jahr an, ich war auch an einigen Sachen Schuld, und seit ca. 8 Wochen als sich meine Frau mir mitteilte, dass es so nicht mehr weitergehen kann, habe ich mich kolosal umgestellt und greife seitdem meiner Frau mehr unter die Arme.

Vorher hatte ich das auch schon gemacht, aber seit mir meine Frau meine Fehler unter die Nase gerieben hat, habe ich seit dem große Schuldgefühle und mache seit dem was meine Frau von mir verlangt. Ich bin derzeit zu Hause und kümmere mich seit dem um den Haushalt, um die Wäsche, ich stehe mit den Kindern morgens auf und mache die Pausenbrote, ich putze und bügele, und seit dem weiss ich auch das Hausarbeit normalerweise bezahlt werden müßte, und meine Frau macht seit dem gar nichts mehr.

Sie ist auch nur noch schlecht gelaunt und genervt mir und den Kindern gegebüber, und sie verbringt die meiste Zeit nur noch am PC und chattet mit ihren Freundinen. Von einem normalen Familienleben kann gar keine Rede mehr sein. An Liebe und Zärtlichkeit ist auch nicht mehr zu denken.

Ich fühle mich nur noch als billige Putzkraft und nicht mehr als Familienvater.

Natürlich weiss ich auch, das diese Dinge bei meiner Frau vielleicht in letzter Zeit einfach zu kurz kamen und sie das jetzt nur nachholt. Das ist es auch nicht, sondern eher die Kälte meiner Frau mir und den Kindern gegenüber.

Für mich ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis sich meine Frau von mir trennt, aber der Gedanke daran, dass ich meine Kinder nicht mehr täglich sehen darf, zerreist mir mein Herz. Das ist auch vielleicht der einzige Grund, warum ich das noch mit mache.

Natürlich habe ich früher auch Fehler gemacht, es waren aber höchstens solche Dinge die in jeder gesunden Beziehung vorkommen und ich habe mich seit dem geändert.

Nur ich weiss im Moment keinen Rat mehr. Meine Frau darauf anzusprechen traue ich mich nicht, weil ich befürchten muss, dass sie dann die Nerven verliert und die Scheidung einreicht...

Ich habe keine Kraft mehr mich dem Ganzen entgegenzustellen und das einzige was mich noch davon abhält von einer Brücke zu springen, sind meine Kinder.

Liebes Kummerkasten-Team, ich habe die Suche bemüht, nur leider keine Antwort auf mein Problem gefunden.

Anwort von Marius

Hallo,

als erstes will ich dir sagen: Du kannst im Moment überhaupt nicht klar denken und dass du von der Brücke springen willst ist in Wirklichkeit nicht dein freier Wille, sondern deine Verzweiflung. Du bist gefangen. Gefangen zwischen Angst und Kälte. Angst die Kinder zu verlieren und Kälte von deiner Frau. Die ganze Familiensituation ist "kalt". Nun musst du eins verstehen: So wie es jetzt ist, muss es nicht immer bleiben. Du wirst nicht die nächsten 5 Jahre so fühlen. Du wirst nicht die nächsten 5 Jahre in dieser Situation sein und du wirst auch nicht die nächsten 5 Jahre zwischen diesen Gefühlen leiden. Das was du letztendlich bist ist ja das was du erlebst und im Moment erlebst du Verzweiflung auf Grund der genannten Gefühle. Es ist eine Zwickmühle für dich.

Jetzt solltest du dir Zeit für dich nehmen und genau überlegen, was du tun solltest. Überlege ob deine Frau wirklich das Recht hatte mit dir so zu reden und ob es richtig von dir war aus falschen Schuldgefühlen nun alles für sie zu tun? Ist es richtig? Eigentlich weisst du die Antwort schon. Ist es richtig nun aus Angst diese ganzen Dinge für sie zu tun? Soll es so weiter gehen?

Wenn du denkst die Beziehung ist tot, musst du einen Schlussstrich ziehen und an das denken, was ich dir oben geschrieben habe. Denn Kinder ziehen auch eines Tages aus. Du kannst sie nicht immer festhalten mit deinen Gedanken. Wenn du das tust ziehst du Leid über dich. Du musst lernen loslassen zu können.

Ich kenne mich mit dem Sorgerecht nicht so wirklich aus aber vielleicht besteht die Möglichkeit, dass du die Kinder doch mitnehmen kannst.

Aber überlege genau: Wären die Kinder glücklicher mit einem toten oder einem Vater der noch lebt? Wärst du nicht auch glücklicher wenn du etwas neues aufbaust und siehst wie sich die Zukunft entwickelt?

Denke positiv und du wirst positiv fühlen. Sei ein gutes Vorbild für deine Kinder und beweise Stärke, keine Schwäche. Wenn du ausziehen solltest, zeig deinen Kindern, dass manchmal Dinge passieren, die man nicht ändern kann, weil sich die Dinge entwickeln. Das wird ihnen wirklich helfen, wenn sie es richtig verstehen, denn sie lernen, was es heisst zu leben. Wenn sie es falsch verstehen, werden sie denken du lässt sie im Stich. Das kannst du verhindern, indem du es RICHTIG erklärst.

Ich weiß das ist alles nicht so einfach für dich aber das Leben ist manchmal einfach so wie es ist. Wir müssen uns arrangieren und der Tod ist für dich KEINE OPTION und für deine Kinder auch nicht.

Glück ist in Gewisserweise auch die Anpassung an die Wahrheit des Lebens und die Stärke dies alles zu ertragen. Wir müssen es in Stärke umwandeln und leben dadurch dann besser.

Ich hoffe du findest eine Entscheidung denn warten und hoffen ist nur das Verlängern deiner jetztigen Situation und deiner Verzweiflung wie oben beschrieben.

Leb Wohl
Marius