Problem von anonym (w) - 28 Jahre

Adoptivkind oder leiblicher Vater?

Hallo, erstmal schön daß es euch gibt. Ich habe ein für mich ziemlich großes Problem. Ich habe vor ca. 2 Wochen erfahren, durch eine dritte Person, daß mein Freund einen Sohn hat, von dem ich bisher nichts wußte, dieser Sohn sollte im Oktober 2007 geboren sein. Wir sind im Oktober 2007 zusammengekommen, waren aber vorher schon von 11/2004 bis 12/2006 zusammen. Also rein rechnerisch, könnte das passen, er wäre also nicht fremdgegangen, aber wir hatten in dieser Zeit oft Kontakt mit Treffen, Essen gehen, Kino ect., aber ohne Sex, wir waren ja getrennt. Dieses Kind, soll er mit seiner Exfrau haben, mir hat er die ganze Zeit nach unserer Beziehung immer noch Gefühl entgegengebracht, wir hatten uns damals getrennt, weil er beruflich nur noch im Ausland war, und ich mich vernachlässigt fühlte. Es war eine Trennung, die uns beide schwer fiel, aber ich denke, wir haben sie beide nur als Auszeit oder so ähnlich angesehen. Längere Auszeit, wir mußten erst wieder unsere Gefühle ordnen. Nun, ich habe ihn daraufhin eine sms geschickt, da er vorher, er war im Ausland nicht an sein Telefon ging. Erst schrieb ich, ich müßte dringend mit ihm reden, danach noch eine weitere, ich schrieb, es ist sehr wichtig, bitte um Rückmeldung. Da nichts kam, habe ich dann dummerweise eine weitere sms geschrieben, mit folgendem text: "Herzlichen Gückwunsch zur erneuten Vaterschaft". Mir war plötzlich ganz schlecht, und ich wartete auf Antwort. Er regte sich ziemlich darüber auf, wie ich auf soetwas käme, als ích ihm sagte, woher ich daß wüßte, da schrieb er nur, daß er das so Bewußt in Umlauf gebracht hätte, weil er wollte das das Geheimnis kein Geheimnis mehr ist, das die Realität aber anders aussieht, nur schlimmer, als ich ihn fragte, wie er das meinte, schrieb er nur, ich sei neugierig und egoistisch, ich verstand nun garnichts mehr. Noch nie, hatte er mich so angegriffen. Er suchte plötzlich alle möglichen Fehler bei mir. Um von sich abzulenken. Als er 2 Tage später wieder in Deutschland war, haben wir uns getroffen, da weinte er plötzlich und sagte, daß dieses Kind nur nach Außen hin, also für die Aussenwelt sein Kind ist, er sei aber nicht der leibliche Vater. Er zeigte mir Fotos, seines kleinen Sohnes, auf denen ich aber klare Ahnlichkeiten zu seinem 4 jährigen Sohn erkennen mußte, der ebenfalls sowohl meinem Freund , als auch seiner Mutter ähnlich war. Natürlich nicht wie geklont, aber dennoch sehen die beiden aus wie Brüder. Er weinte wieder, stritt alles ab,und begann zu erzählen, er hätte etwas unrechtes getan, der Vater dieses Jungen, hätte seine gerechte Strafe erhalten, er (mein Freund) hätte dafür gesorgt, nicht eigenmächtig, aber er hätte geholfen, daß dieser wie er meint leibliche Vater nicht mehr lebt. Ich war schockiert. Was??? Mein Freund ein Mörder??? Nein, sagte er, er hätte nur geholfen...... Ich war immer noch schockiert. Ich habe ihm versprochen, daß ich nicht weitererzähle. Aber ich kann nicht mehr. Ich habe nun 2 Probleme, erstens ich weiß von einer angeblichen Tat meines Freundes, aber ich kann mich doch jetzt nicht meinen Eltern anvertrauen, die würden sofort handeln, mein Vater ist Anwalt, meine Mutter arbeitet im Ministerium. Ich kann und will sie nicht länger belügen, oder ihnen etwas verheimlichen. Bei uns zuhause wurde immer über alles geredet. Aber vielleicht stimmt das ja auch nicht, mit dem angeblichen leiblichen Vater, vielleicht ist mein Freund doch der leibliche Vater. Er sagt jetzt, er und seine Frau hätten das Kind adoptiert. Ich habe mich jetzt beim zuständigen Einwohnermeldeamt, gegen eine Gebühr von ca. 37 ? über den Sohn erkundigt. Er wohnt dort mit seinen Eltern (meine Freund) und seine Frau unter dieser Adresse. Jetzt zu meinem Problem, es wird dort der Begriff "Eltern" genannt, wobei man mir sagte, daß dies nicht der Beweis dafür sei, daß sie die leiblichen Eltern seien. Adoptierte Kinder würden dort nicht als adoptiert erfaßt, sondern lediglich als Kind von Person A und Person B. Was kann ich weiter tun, um herauszufinden, ob er dieses Kind adoptiert hat? Wenn es adoptiert ist, dann gibt es doch eine Adoptionsrkunde, oder? Meinen Sie, ich sollte ihn bitte, mir diese zu zeigen, oder wäre das provokant. Ich meine, mich muß man doch auch irgendwie verstehen, oder? Ich will Klarheit. Und wenn nun rauskommt, daß er den Sohn adoptiert hat, dann würde evtl. auch das mit der Straftat stimmen. Was dann? Ich glaube ich wäre so verletzt und sauer, daß ich versuchen würde, ihn zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Ich könnte nicht damit leben, so etwas zu wissen, und nichts zu tun. Jemanden decken, hat doch nichts mit Liebe zu tun. Bitte helfen Sie mir, ich kann mit niemandem darüber reden, vorerst nicht. Gibt es irgendwelche Anlaufstellen, wo ich mich melden kann, oder wo man mir helfen kann???
Ich danke Euch.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann gut nachvollziehen, welche Unsicherheit all das in Dir ausgelöst hat. Wenn ich mir vorstelle, der Mann, den ich liebe, macht solche 'Andeutungen' über ein Verbrechen - ich könnte ihm nicht mehr so recht in die Augen sehen. Denn der Mann, den ich liebe, ist nicht zu solcher Gewalt bereit; wird nicht am Tod eines anderen beteiligt sein. Ich denke, Du verstehst, was ich meine. In mir würde es eine große innere Distanz auslösen. Ich bekomme beim Lesen kein rechtes Bild, was genau da passiert sein soll und ich denke, Dir geht es sehr ähnlich. Und mit den Fantasien, die Bildern könnte ich nicht umgehen. Ich bräuchte ebenso Sicherheit.

Und genau das würde ich ihm erklären; sagen, was dieses Wissen und Unwissen in mir macht. Ich denke schon, dass man auch Dich verstehen muss - mit anderen Worten: ich würde die Adoptionsurkund einfordern; mehr wissen wollen. Belege, was wahr ist und was nicht, lass mich alles wissen.

Wie Du dann mit dem Wissen umgehen wirst, hängt von der Wahrheit ab. Wenn er am Tod eines Menschen beteiligt war, an einem Mord (danach hört es sich doch sehr an), frage Dich, ob Du das Wissen mittragen kannst. Ich könnte es nicht, auch wenn meine Beziehung zerbricht. Aber das würde sie wohl ohnehin, weil ich ihn fortan mit ganz anderen Augen sehen würde. Harte Worte, aber ich kann nur sagen und schreiben, was mir durch den Kopf geht...

Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass es anders ist; dass die Wahrheit nicht das ist, was man interpretieren kann, was zwischen den Zeilen und zwischen seinen Worten mitschwingt.

Alles Gute!
Dana