Problem von Delia - 16 Jahre

Problem mit meinem Vater

Liebes Kummerkasten-Team,
ich bin 16 Jahre alt und werde in wenigen Monaten 17. Ich besuche die Oberstufe eines Gymnasiums und bin nicht gerade schlecht in der Schule.
Nun habe ich ein Problem mit meinem Vater. Es ist nicht etwa, dass er mich schlägt oder Alkoholabhängig ist, aber er setzt mich unter enormen psychischen Druck. Ich lernen momentan viel für die Schule und habe auch einen Freund, den ich leider nicht so oft sehen kann wie ich gerne würde. Mein Vater ist schon recht alt (schon in Rente) und hat entsprechend auch veraltete Weltansichten. Er ist beispielsweise der Meinung dass ein Freund in meinem Alter absolut unangebracht ist und nur von der Bildung ablenkt. Daher weiss nur meine Mutter von meinem Freund. Mein Vater würde mir den Umgang sonst sofort verbieten. Jeden Tag wenn ich von der Schule heimkomme meckert er ersteinmal an mir herum und es missfällt ihm sehr, wenn ich öfter als einmal die Woche nicht daheim bin. Er verlangt von mir Mengen von Büchern anno 1800 zu lesen, weil er der Ansicht ist, dass diese mich Bilden. Diese Lektüre interessiert mich allerdings nicht besonders und ich habe ihm dies schon oft mitgeteilt, doch es interessiert ihn nicht. Er schreibt mir alles mögliche vor, ich darf abends nie lange weg weil ich ja noch so 'klein' bin und die Welt da draußen so 'gefährlich'. Wenn ich irgendwo übernachte muss ich ihn immer anlügen, dass es für die Schule sei. Er interessiert sich überhaupt nicht dafür, wie es mir geht - nur für meine Bildung. Ich war auch wegen SVV schonmal beim Arzt, doch das interessierte meinen Vater nicht. Ihm zufolge würden sich meine Probleme durch Bildung lösen. Ich kann dieses verfluchte Wort nicht mehr hören und meine Mutter wird inzwischen auch schon durch das schlechte Verhältnis zu meinem Vater belastet, doch das will ich nicht. Ich habe schon unheimlich oft versucht mit meinem Vater zu reden, aber was ich sage interessiert ihn nicht. Er unterbricht mich und redet mir mir dann über Bildung. Auch meine Mutter hat schon zusammen mit ihr mit meinem Vater geredet aber es hat keinen Zweck - am Ende des Gesprächs war sie auf der Seite meines Vaters. Und würde ich mit so einer Idee wie Familienhilfe zu meinen Eltern kommen, würde ich eher rausfliegen als dass sie soetwas akzeptieren können. ich mein, ich mach doch gar nichts: ich komme nie betrunken nach Hause wie viele andere Jugendliche, ich nehme keine Drogen, bin verhältnismäßig gut in der Schule.. aber wenn ich ihm das erzähle bekomme ich zu hören: 'Die anderen interessieren mich nicht'. Ich versuche ihm alles recht zu machen aber das ist anscheinend unmöglich.. es ist nicht so dass wir uns ständig anschreien (nur ab und zu) aber ich schaff es einfach nicht mehr alles unter einen Hut zu bekommen..
Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe dass ihr mir evtl einen Rat geben könnt.
Liebe Grüße, Delia

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Delia!

Es tut mir Leid, aber einen anderen Weg als das Reden kenne ich nicht, um solche Situationen zu lösen und zu verändern. Auch bei der Familienhilfe ginge es um gemeinsame Gespräche, die eben angeleitet sind und daher leichter fallen.

Es ist schade, dass ein Gespräch über Deinen Blickwinkel, Deine Gefühle so nicht funktioniert. Wie wäre es, wenn Du es Deinem Vater einmal aufschreibst? Ihm einen Brief schreibst, in dem Du erklärst, wie es Dir geht, was Du Dir wünschst, was Dir wichtig ist, wie Deine Gefühle aussehen?

Alles Gute!
Dana