Problem von Anonym (w) - 25 Jahre

Unglücklich in der Beziehung

Hallo,

Durch Zufall bin ich auf diese Seite gestossen und hoffe das ihr mir vielleicht eine hilfe sein könntet, denn ich bin absolut ratlos.

Ich bin jetzt seid ca. 2 1/2 Jahre mit meinem Freund zusammen und wohnen auch solange in einer gemeinsamen Wohnung. Ich bin damals zu ihm nach Deutschland gezogen. Wollte einfach zu ihm, weil ich mich wohl bei ihm fühlte und er mir das gefühl von freiheit und liebe schenkte. Muss vielleicht auch kurz erwähnen, das ich allgemein oft depressiv bin, da meine mutter vor einigen jahren einfach aus heiterem himmel gestorben ist und da brach für mich eine welt zusammen und dann kam ich nicht mehr mit meinem umfeld zurecht, mein vater nervte nur rum *tu dies, tu das und blabla*, und ich wollte einfach meine ruhe haben und dann hab ich meinen freund kennengelernt und fühlte mich wohl bei ihm. aber seid monaten fühl ich mich wieder richtig unglücklich in der beziehung. ich möchte einfach wieder in meine heimat zurück, zu meiner familie, eine wohnung dort haben, einen job und für mein patenkind da sein (kommt im september). ich sehne mich immer mehr danach ein eigenes leben aufzubauen, alleine erstmal klarzukommen und einfach frei sein, eigene entscheidungen treffen etc. ich habe auch schon mit meinem freund darüber gesprochen, das ich zurück will und mich hier sehr unglücklich fühle und dann sagt er meistens, das doch nur ne phase, du wolltest ja zu mir kommen und das er momentan einfach nicht von hier wegwill, und ne trennung auf zeit will er auch nicht, hatte ihm auch vorgeschlagen, das ich erstmal zurückgehe. und wenn es dann soweit kommt, das wir über ne trennung sprechen, dann mach ich wieder nen rückzug, obwohl ich mich momentan freue, wenn er nicht zu hause ist und ich allein sein kann. manchmal fühle ich mich in seiner nähe auch so, als wär er mein vater, da er genau so ist und meint sagen zu müssen *tu dies, tu das, mach doch mal etc.* da gehts meistens um meinen job, ich arbeite nicht in meinem gelernten beruf und nur 30std/woche und er will unbedingt, das ich halt vollzeit arbeite und viel kohle nach hause bringe, damit wir uns ein leben aufbauen können, nen haus/wohnung kaufen etc. kinder und so. aber ich hab ihm schon so oft gesagt, das ich hier überhaupt nichts aufbauen will. und er meinte dannn, ja aber so in 5 jahren können wir ja dann auswandern, aber 5 jahre will ich nicht warten, es schnürt mir den hals zu, wenn ich nur daran denke, noch 5 jahre hier bleiben zu müssen. es ist alles etwas verzwickt und ich weiss einfach nicht mehr weiter. Es läuft zwischen uns auch sexuell überhaupt nichts. manchmal kommt es mir so vor, als würden wir in einer WG wohnen und kein liebespaar sein. Andererseits, wenn ich mir vorstelle, nicht mehr bei ihm zu sein, dann ist es auch ein schreckliches gefühl. aber widerum denke ich oft daran, wie schön es wäre einen neuen freund zu haben, mit schmetterlingen im bauch und vorallem auch das da sexuell mehr läuft, interessanter ist etc. da mein freund irgendwie ziemlich einschläfernd war und ich immer alles machen musste. Ich denke oft an einen anderen und spür da ein kleines kribbeln, oder denke an frühere bekanntschaften wie die so waren. es herrscht bei mir im kopf nur noch verwirrung, da einfach so viel aufeinander getroffen ist, womit ich einfach nicht klarkomme.

ich weiss nun einfach nicht mehr weiter und komm aus diesem hin und her nicht mehr raus, ich habe hier auch keine freundin mit der ich reden könnte, habe meine kontakte in meiner heimat alle abgebrochen, da ich mich dann nur noch mehr danach sehne zurückzugehn.

Ich hoffe ihr könnt mir einen rat geben, denn ich weiss nicht mehr ein noch aus, ich bin einfach nur noch unglücklich und bekomm mein leben nicht gebacken.

danke schonmals für die mühe

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es ist so ein Gefühl, dass mich beim Lesen beschlich: Lieben die Probleme wirklich 'außen'? Du bist zu Deinem Freund gezogen, weil Du dort Freiheit und Liebe erfahren und gespürt hast. Und jetzt sehnst Du Dich nach den gleichen Dingen. Eigene Entscheidungen treffen, die Familie um sich haben usw.; klingt wie eine andere Wortwahl für "Freiheit und Liebe", oder?

Ich denke, dass die Wurzel tief in Dir steckt und die nimmst Du mit. Du hast sie mitgenommen, als Du zu Deinem Freund gezogen bist und wirst sie mit zurück nehmen. Damit möchte ich Dir keine Angst machen und sagen, es höre nie auf, egal, wohin Du gehst. Sondern Dich aufmerksam machen, dass Du nicht in die Welt schaust, wenn Du die Lösung suchst, sondern in Dich. Komme mit Dir selbst ins Reine; schau hin, wer Du bist, was Du willst, was Du suchst und ersehnst - und schau hin, wie Du es Dir erfüllen kannst. Es sind nicht die anderen, die Dir Freiheit schenken, sondern Du selbst.

Du sprichst von Depressionen seit dem Tod Deiner Mutter. Vielleicht ist das ein Auslöser? Natürlich kann ich es unmöglich beurteilen, aber manchmal steckt in uns eine große Last, die wir dann auf so viele Lebenssituationen übertragen ohne zu erkennen, wo wir wirklich ansetzen müssen. Ich möchte Dir raten, mit einem Therapeuten zu sprechen, um zum einen gegen die andauernde Traurigkeit anzugehen und zum anderen, um für Dich selbst zu erkennen, was der Auslöser für all die Gefühle ist.

Alles Gute!
Dana