Problem von Kim - 28 Jahre

Wer ist es?

Hallo,
Ich habe eigentlich schon so alles hinter mir was man sich als Psycho-Profi vorstellen kann, das komplett Paket, von der gestörten Kindheit über die Esstörung bishin zur Selbsverletztung. Ich habe mein Leben lang nur gekämpft um die einfachsten Dinge, wie Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung und alles was ein Kind so braucht, leider haben alle weggeschaut und ich kann mich an eine sehr schmerzhafte und einsame Kindheit erinner. Seit über 8 Jahre bin ich in Therapie inkl. 3 Klinikaufenthalte....wobei ich immer voran gekommen bin, bis auf ein Problem, mein Ex-Freund, es war eine sehr anstrengende Beziehung ich war 23 und Er 33Jahre ein Mann mit drei Kindern. 3 Jahre lang hab ich um Ihn gekämpft, soweit das ich kein Selbstwertgefühl hatt e, es ging mir schlecht ich fühlte mich alleine , er schlug mich und nahm Drogen, in einem seiner Phasen hat er mich beinahe den Balkon runter geworfen, er sagte er liebt mich, ich wäre die erste der er vertrauen könne und er hasse sein bisheriges Leben, er trug mich auf Händ wenn er "normal" war und alles war in Ordnung, bis auf die paar "Kleinigkeiten" die er manchmal tat (so redete ich mir das jedenfalls ein). In meinem Leben ausserhalb dieser Beziehung gab es nichts mehr , ich hatte keine Kraft für andere Dinge, die Angst und Unsicherheit wurde riesig, ich konnte mich nur noch auf Ihn konzentrieren, ich war wie sein Schatten- und er war der größte für mich, ein Mann, mit Aussehen und Ansehen, einer über den ich auch gesehen wurde, ich definierte mich über IHn, ich hatte mich aufgegeben war nur noch eine kraftlose Marionette in seinem Leben und manchmal war die Marionette ganz nützlich und manchmal hat sie Ihn einfach nur genervt und angekotzt. Ich hasste mich dafür. Konnte das Problem erkenne versuchte Abstand zu bekommen, meine Angst er könnte mich verlassen wenn ich einen eigenen Willen hätte frass mich innerlich auf eine schrecklich schmerzhaft Art auf. Es war unerträglich ohne Ihn sein zu müssen. Er betrog mich und erzählte mir alle Details, an diesem Tage wollte ich sterben und zwischenzeitlich dachte ich es könnte nicht mehr schlimmer werden, ich war am Ende doch ich ertrug immer mehr und immer mehr zog sich die Schlinge um meinen Hals zu. Wir waren öfters getrennt und öfters wieder zusammen, nun bin ich seit fast 2jahren von Ihm weg, wie ich das geschafft habe? nur mit hilfe eines anderen Mannes, ein Sprungbrett, ich spürte die Chance von meinem Ex weg zu kommen obwohl ich Ihn vergötterte. Er weinte und ich hatte Angst nie mehr von Ihm loszukommen immer so weiter leben zu müssen.Als ich die Trennung mit vielen Rückschlägen und monate langem weinen und kopflosen umherirren nicht mehr verkraftet habe wurde ich in eine Klinik eingewiesen. Ich vermisste meinen Ex Freund so sehr das ich Ihn zurück wollte, aber ich wusste es darf nie mehr sein. Mein neuer Freund hatte nie eine Chance. Nach einem halben Jahr hab ich auch Ihn verlassen, wegen eines neuen mit dem ich jetzt ein dreivierteljahr zusammen lebe, ich hatte gehofft mit dieser Entscheidung endlich neu anfangen zu können, denn meine Beziehung zu dem Mann den ich so sehr zu lieben glaubte verfolgte mich täglich. Ich schaffe es nicht Ihn zu vergessem ich höre Ihn atmen ich hören Ihn gehen, ich sehe Ihn, aber ich meider jeden Kontakt, obwohl er mir oft auf der Straße begegnet (im auto!) dabei geht es mir schlecht.Ich wünschte er würde mich anflehen anzuhalten aber zugleich habe ich eine Höllenangst Ihm wieder zu verfallen, Ich ertrage es nicht das er zwischenzeitlich verlobt ist und ich auf ganzer Länge ein versager bin, die Nachricht seiner Verlobung hat mich fast eine ganze Woche gekostet in der ich wieder kaum schlafe und esse. Es macht mich fertig ich bin mit meiner Kraft am Ende jede Ablenkung alles was ich in der neuen Beziehung versuche wird kurzerhand zu Staub. Ich habe alles versucht um loszukommen, aber ich erlebe die Beziehung nochmal, als bestehe sie in einer parallelen Welt, die sich in meine reale Welt schiebt. Ich kann nicht aufhören zu leiden, als brauche ich diesen Mann, der mir weh tut und mich dann wieder liebt, wie mein Vater mir beibrachte Angst zu haben, das sich lieben und Leiden gegenseitig nährt. Ich bitte um eure Hilfe ich habe das Gefühl als stecke ich fest. Ich will vergessen, ich will diese Erinnerungen, die mir so weh tun, endlich vergessen, wie stell ich das nach 2 jahren an und warum vermisse ich einen Menschen der nicht gut für mich ist. danke kim

Anwort von Andrea

Liebe Kim,

du hast in deiner Therapiezeit sicherlich schon oft dieses Thema angesprochen- mit verschiedenen Therapeuten darüber gesprochen und verschiedene Hilfestellungen erhalten. Trotzdem scheint keine dich bisher so weit gebracht zu haben, dass du so viel damit anfangen könntest, dass das Thema mal auf Eis gelegt werden könnte.

Ich kann verstehen, dass nach solchen Kindheitserfahrungen gerade das Schließen von Beziehungen nicht gerade einfach ist und man dort auf größere Probleme stößt!
Meiner Meinung nach ganz wichtig ist, dass du auf dein Herz hörst und darauf achtest: wen will ich wirklcih? mit wem will ich mein Leben teilen? wer ist für mich da, hört mir zu, wenn es mir schlecht geht?
Und derjenige, der ist es, mit dem du deinen nächsten Lebensabschnitt verbringen solltest. Hast du diese entscheidenede Frage für dich beantwortet - und das kannst du auch nur alleine tun - dann wäre meiner Meinung nach eine Möglichkeit, eine Paartherapei zu machen. Dein Freund muss lernen damit klar zu kommen, lernen, wie er damit umzugehen hat, ohne dich zu verletzen, um dich zu respektieren, aber auch, um dich nicht immer in Watte einzupacken. Das ausgewogene Verhältnis gilt es zu erlangen!

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig!