Problem von Leni - 27 Jahre

Fernbeziehung - kann er es ertragen?

Grüß euch,

Den Schritt zu tun im Internet nen Kummerkasten zu "belangen" ist für mich ein eigenartiges Gefühl... allerdings scheint es beinahe so, als würden mich meine Freunde nicht wirklich verstehen können und ich hoffe hier auf einige wertvolle Kommentare oder Anregungen.
Ich habe zwei kleine Kinder, 1 1/2 und 3 Jahre alt bin seit etwas über einem Jahr von meinem Lebensgefährten getrennt und habe vor etwa 3 Monaten meinen jetzigen Partner kennengelernt.
Wir haben gemeinsam ein Onlinerollenspiel (World of Warcraft) gespielt, was ür mich als junge Mutter die alleine ist und nicht wirkliche viele Möglichkeiten hat das wilde Nachtleben zu geniessen eine willkommene Abwechslung zum öden Fernsehprogramm dargestellt hat.
Wir haben uns also etwa 2 Monate "ingame" kennengelernt, viel zusammen in der Onlinewelt unternommen und relativ schnell bemerkt, dass es zwischen uns knistert... bist spät in die Nacht um nicht zu sagen bis in die Morgenstunden miteinander gechattet, im Teamspeak einander Stundenlang von allem möglichen erzählt... Nun, Nach diesen zwei Monaten haben wir uns für ein Treffen entschieden... Entfernung: 4h Zugfahrt.
Das Treffen hat eingeschlagen wie eine Bombe, wenn es davor noch nicht Liebe war, dann war sie es spätestens nach diesen zwei wundervollen Tagen.
Das Heikle an dem Ganzen ist folgendes, er (24) hatte bereits eine Fernbeziehung und scheint nicht dafür gemacht. Er leidet sehr darunter und hat sich eigentlich geschworen sich niemals wieder auf soetwas einzulassen. Wenn ich sage, er leidet darunter, dann kommt nicht wirklich rüber, wie sehr... Schlafstörungen, Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen, Gereiztheit, tiefe Traurigkeit, Selbstaufgabe... all diese Dinge einmal mehr ausgeprägt, einmal weniger. Die Stimmungsschwankungen sind für mich, da ich eigentlich recht gut mit der Fernbeziehung klar käme, eine große Belastung.
Ich habe zwei kleine Kinder, wie bereits oben erwähnt, was ich brauche ist ja eigentlich ein Fels, kein Fähnchen im Wind.
Ich weiß, das Ganze tut mir nicht gut... ich weine viel, ich habe Angst ihn zu verlieren, jemanden der - wenn wir nah beieinander wären - so perfekt für mich wäre. Ich hätte niemals gedacht so schnell nach meiner Trennung vom Vater meiner Kinder wieder jemanden in meinem Leben zu haben, der mir so viel bedeutet. Es mag vielleicht verrückt klingen, nach insgesamt 4 Treffen und 3 Monaten des Kennenlernens bereits von Liebe zu sprechen... aber wir passen eigentlich so wundervoll zusammen... und das war auch der einzige Grund weswegen er sich überhaupt auf das Treffen eingelassen hat.
Er sagt:"Ich kämpfe für ein UNS, solange es irgendwie möglich ist..." und er sucht verzweifelt nach einer Lösung für uns... aber durch seine Arbeit und auch finanzielle Nöte ist ein Zusammenziehen undenkbar.
Nun sitze ich jeden Abend vor meinem Rechner, unterhalte mich mit ihm im icq, weiß nicht, wann wir uns das nächste mal sehen können (ich organisiere das immer mit der Oma der Kinder oder ihrem Vater die wärenddessen Babysitter spielen) und muss Angst haben, jede Sekunde im Grunde, dass ich zu hören kriege "ich kann nicht mehr... ich schaff es nicht... ich ertrag es nicht mehr länger."
Das weiß ich eigentlich ja von Anfang an... er war immer offen und ehrlich, aber das zu akzeptieren ist so unendlich schwer.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Leni!

Obwohl er sich kennt und weiß, wie sehr er unter einer Fernbeziehung leidet, hat er sich doch eingelassen und will, dass es funktioniert. Ich finde, das ist ein großer Schritt, oder? Kannst Du für Dich annehmen, dass er sich für Dich entschieden hat? Ich denke, dieser Gedanke macht Dir selbst leichter, die Tiefs mitzutragen.

Natürlich habe ich nicht mal eben die Lösung, wie ihr eine Nahbeziehung leben könntet. Vielleicht hilft es ihm schon, wenn ihr ein wenig 'rumspinnt' und euch ausmalt, wie es werden kann? Das lässt die Sehnsucht oft leichter werden.

Für ihn ist es ein große Last; fast möchte ich sagen, zu groß. Und damit meine ich nicht, dass er sich trennen wird, sondern dass mit die Auswirkungen der Sehnsucht doch auch ein Stück zu groß erscheinen. Ich habe in meinem Leben auch die eine und andere Fernbeziehung geführt, habe gesehnt und dann und wann geweint; natürlich... aber die räumliche Trennung sollte sich nicht derart auf das gesamte Leben ausbreiten und es so belasten. Ich denke, Du verstehst, was ich meine.

Ich kenne ihn nicht und kann nicht einschätzen, woher dieses Leid kommt. Mein Weg wäre, mit einem Heilpraktiker über die Situation zu sprechen, um mit z.B. durch Bachblüten Hilfe in diesem Gefühlschaos zu holen. Damit habe ich viele gute Erfahrungen gemacht und kenne auch einige Menschen, die sich selbst damit, wenn die negativen Gefühlen, die Ängste und Sorgen allzu sehr ins Gewicht schlagen, unterstützen.

Alles Gute!
Dana