Problem von Anonym - 21 Jahre

Endstation?

Hallo!

Ich bin jetzt 21 Jahre alt und fühle mich seelisch bereits als wäre ich 71. Ich habe ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-Sydrom) und Dyskalkulie (schwerwiegende Rechenschwäche) - schon als Kind bei meiner Einschulung war ich Hyperaktiv (ADHS). Bei der Geburt Sauerstoffmangel (das war schon das Zeichen für alles Unheil).

Wegen meinen Problemen war ich auch schon mehrmals in Therapie (Psychosomatische Klinik, ambulant) und ich habe das Gefühl das es mir eher noch geschädigt hat. In der Schule war ich nie ein guter Schüler, außerdem war ich auf der Hauptschule und da hatte da nur fünfen in Mathematik. Da ich in der Grundschule bereits in der ersten Klasse so gehänselt wurde das ich mit sieben Jahren schon dachte, das ich am liebsten Tot wäre, zieht sich das schon sehr lange hin...

Ich war nach der ersten Klasse auf einer Schule für Lernbehinderte und war da laut meinem Lehrer damals in der zweiten Klasse "zu gut" - also hat man mich das dritte und vierte Grundschuljahr auf eine Schule für ERZIEHUNGSHILFE (!) geschickt. Total falsch! Ich war immer ein netter Junge und habe mich nie mit anderen geschlagen oder war aggressiv - gut erzogen eben. Die Leute wollten mich nur los haben.
Mein Leben wurde durch viele andere Menschen zerstört!! Ich kann mir nicht vorstellen, jemals richtige Träume gehabt zu haben was ich mal später werden will, da nur riesige fremde Stiefel auf mich eingetreten haben - der Träger dieser Stiefel war natürlich eine höhere Macht.
Drogen waren immer ein No-Go für mich und sind es heute noch.

Eine Freundin hatte ich nie. Nicht mal eine Umarmung einer Frau hat mein rostiges Herz auch nur ein bisschen poliert. Ich könnte mir die Kugel geben und höchstens meine Mutter würde mich vermissen. Meine Kollegen sind nur mit sich selbst beschäftigt (Abi und Bundeswehr).

Außerdem hat sich mein Vater von meiner Mutter getrennt als ich vier Jahre alt war. Sie musste mich alleine Großziehen und hat nicht mal Unterhalt bekommen.

Bevor ich eingeschult wurde war meine Seele wenigstens noch kein zerfetztes "Kettenhemd" mit 45298 Löchern die ich nun selbst aus eigener Kraft flicken muss. Ich muss mich wie der Baron von Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Dreck ziehen und frage mich, wie man sowas überhaupt bewerkstelligen soll.

Während meiner Ausbildung die ich nach vier Monaten abgebrochen habe wurde ich von meinem Lehrer nur fertig gemacht, weil er dachte ich will ihn ärgern wenn ich etwas nicht richtig verstehe. ADS hat dazu beigetragen, denn in der Schule war ich immer "wo anders"...

Eine Ausbildung finde ich seit 2004 nicht und war schon in unzähligen Berufs- und Ausbildungsmaßnahmen des Arbeitsagentur (Arbeitslosenamt).
Jeder meidet mich wegen meiner schlechten Note in Mathematik...
Die restlichen Noten sind bis auf Chemie und Physik sogar ganz OK.

In verschiedenen Praktikas wurde ich wie Klopapier behandelt.

Im Prinzip bin ich so kaputt das man mich in Rente schicken müsste bevor ich einen Herzinfarkt erleide oder mein Leben im Guten selbst beende, bevor ich noch verrückt werde und in die Klappse muss.

Mir fällt bei Gott und allen Heiligen dieser Welt nichts ein was mich trösten könnte, außer der Tod oder eine Wiedergeburt als Tier. Ich will keinen Beruf machen der mich jeden Tag bis auf die Knochen fertig macht und mir keinen Spaß bereitet.

Falls es einen Gott gibt und ich mal vor ihm stehe, würde ich lieber in der Hölle schmoren als bei ihm zu sein. Denn das bin ich ja schon gewohnt. Wie ein Rumpsteak auf offenem Feuer ohne schützende Alufolie.


Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum ich das hier schreibe, aber manchmal muss "das Schlechte" nunmal heraus; sei es bei einem Psychologen oder hier.
Mein Gefühl sieht wie folgt aus: Keiner Kann mir helfen, außer ich selbst und das geht nicht mehr. Das ist wie ein Akku ohne Restenergie um das Ladegerät wieder zu aktivieren.

Mein Leben ist gar kein Leben sondern ein Gefängnis der Seele die darin bis aufs höchste in Fetzen gerissen wird. Wenn es sowas wie eine Seele wirklich gibt und sie "unsterblich" ist, mache ich mir große Sorgen! Ich will doch nicht bis in alle Ewigkeit leiden.

Ich bereue es wirklich geboren zu sein und würde mich am liebsten selbst umbringen. Und dabei hätte ich noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Irgendwie erschreckend.
Jeder sagt nur, das es ja auch positive Seiten des Lebens gibt. Klar, für die Leute selbst schon. Sie nehmen sich immer den einfachsten Weg.

Ich selbst darf das natürlich nicht, da ist man ja dann ein FEIGLING oder FAUL.

Wer meine Probleme auf die leichte Schulter nimmt, kann ja mal für eine Woche mit mir tauschen. Dann denkt er zu 100% - ach was rede ich - die Zahl muss erst erfunden werden - anderst als ich.

Ich hoffe das ist nicht zu harter Tobak für euch.....
MfG

Anwort von Andrea

Hi

du beschreibst eine menge an schwerwiegenden Problemen, hast unterschiedliche Erfahrungen damit schon gemacht und bist vermutlich auch schon sehr verunsichert!

Ich fände es gut, dass du dich an eine Beratungsstelle wendest. Zunächst können die einzelen Punkte deiner Probleme genauer mit dir betrachten, können dir Vorort helfen, Anschluss an verschiedene Dinge, wie Beruf, Freizeit, usw. zu vermitteln. Du hättest einfach eine Ansprchperson in deiner Nähe, die dir helfen könnte, mit den vielen neuen Dingen, auf die du stoßen wirst, umzugehen. Manchmal scheint erstmals noch ein größeres Chaos zu entstehen, wenn man beginnt, vieles im Leben umzukrempeln und zu verändern! Da ist es gut, wenn einer einen von außen noch begleitet und einem hilft!

Was interessiert dich? Worauf hättest du beruflich Lust? Kümmer dich doch einmal um ein Praktikum - da kannst du zeigen, dass du trotzdem zu vielem leistungsfähig bist, auch wenn du eine Rechenschwäche hast! Viele Berufe verlangen nicht nach mathematischen Fähigkeiten, ansonsten gibt es auch noch einen Taschenrechner, wenn es doch mal erforderlich sein sollte. Mathematiker wirst du ja wohl nicht werden wollen!?

Acuh deine Freizeitgestaltung könnte dir helfen, neue Leute kennen zu lernen. Was machst du gerne, welche Sportarten oder auch andere Dinge, wie fotografieren, zeichnen und malen, tanzen, ... es gibt viele Dinge, wo du einfach offen sein musst und neue Erfahrungen eingehen kannst!

Dir alles Gute