Problem von Anonym - 16 Jahre

Bulimie

Hi,

mir fällt das schwer über mein problem zu sprechen. Es ist so, dass ich nicht mehr wirklich weiß wo unten und oben ist.
Es gibt da ziemlich viel. Mein leiblicher Dad ist Alkoholiker und wurde immer ziemlich aggressiv als er getrunken hat. Als ich 6 jahre alt war, hat meine Mom ihn rausgeschmissen. ich hatte 2Jahre lang keinen Kontakt zu ihm, bis vor einem Monat. Ich weiß nicht wie ich mich gegenüber ihm verhalten soll. Ich kann ihm leider nicht helfen irgendwie hochzukommen. Hilfe lehnt er ab, total selbstzerstörerisch.
Meine Mom hat neu geheiratet, als ich 9 jahre alt war. Mein neuer "Vater" hat mich erzogen und mich behandelt wie seine eigene Tochter.
Ich hatte mit 13 falsche Freunde, eine falsche Clique, in der man... naja...Drogen, dealen, klauen, schlägereien, einbrüche, etc.ich hab mich meistens rausgehalten. Aber die andern sind mittlerweile wirklich tief in die Scheiße abgerutscht. Die meisten Eltern und Erwachsene wissen nicht mal was bei vielen Jugendlichen eigetnlich wirklich abgeht. Wir sind umgezogen, aufs Land. Nciht zuletzt wegen der Umgebung. Es gab immer riesen Ärger, weil ich nicht mit solchen Leuten abhängen durfte.
Ich bin mittlerweile in einem Internat, weil meine Eltern nicht mit mir klarkommen. Das sind alles Hintergrundinfos.
Mein eigentliches Problem ist ein Teufelskreis, dem ich schonmal entkommen bin, aber wieder reinrutsche. Ich hab früher, bis vor einem Jahr, gekotzt. Nicht so heftig wie bei meiner bestne Freundin, die 17mal am Tag kotzen musste.
Ich war bei einem Psychologen , der mir zu der Zeit geholfen hat. Ich hab viel geraucht und gekifft, was ich aufhören musste. (gehörte zur Therapie) Jedoch empfand ich das eigentlich sowieso nie als Sucht oder so. Über Bulimie zu sprechen kann ich nicht, es gibt nichts was peinlicher wäre. Mir zuzugestehen vor Anderen, dass ich nicht stark genug bin es zu lassen. Ich hab mich ausgiebig erkundigt über alles. Ich weiß Bescheid, dass es einen kaputt macht und trotzdem kann ichs nicht lassen. Dabei ist das gar nicht mal mehr so viel oder irgendwelche Fressattacken. Ok, manchmal schon, aber nicht oft. Und nicht so viel. Der Grund warum ich schreib, ist, dass ich nicht weiß was ich machen soll. Ich hab schon mit Leuten geredet, sogar meine Eltern wissen,dass ich das mal gemacht hab, aber sie nehmen das nicht ernst. Ich selbst nehm es nicht immer ernst.
Was soll ich machen?

Kathrin Anwort von Kathrin

Hallo!

Du schreibst, dass Du eine psychologische Betreuung hast, aber nicht sprechen magst. Ich denke aber, dass Dir nur geholfen werden kann, wenn Du dieser Hilfe gegenüber auch ehrlich bist. Natürlich gibt es peinliche Dinge und man schämt sich vielleicht deswegen, aber genau dafür ist die Hilfe, die Du bekommen kannst doch da. Es bringt nichts, wenn Du ihm etwas vorspielst oder etwas verheimlichst. Wie soll er Dich verstehen oder in Dich hineinschauen können und Dir helfen, wenn Du es nicht zulässt. Ich kann von hieraus leider nichts für mich tun. Ich bin gerne für Dich da und schreibe Dir aber in erster Linie solltest Du die Hilfe, die Du bekommst auch ehrlich in Anspruch nehmen. Löse Dich von den Dingen, die Dich so belasten und sprich offen und ehrlich mit dem Psychologen. Nur so wirst Du auch weiter vorankommen. Diese Menschen haben schon viele schlimme und peinliche Dinge gehört. Sie unterliegen der Schweigepflicht und es bleibt bei ihnen. Das ist es, was Du genießen und ausnutzen solltest. Raus mit dem, was sich bei Dir im Kopf abspielt und ich denke, dass Du es so besser verarbeiten kannst und es Dir bald besser gehen wird.

Lieben Gruß