Problem von Anonym - 18 Jahre

Mein bester Freund ist seit Jahren schwer depressiv!

Ein sehr guter Freund von mir hat eine schrecklich schwere Kindheit hinter sich! Er wurde als Kind geschlagen, sexuell misshandelt und das schlimmste psychisch kaputt gemacht. Dies hat ein Trauma bei ihm ausgelöst, dass sich heute noch oft bemerkbar macht, aber er glaubt an Gott und sich! Er hat gelernt, oder lernt es noch, sich und sein Leben zu akzeptieren und es zu lieben. Schafft dies aber nur mit Hilfe einer täglich hohen Dosis an Medikamenten... Ich will ihm helfen, übe mit ihm Hobbies aus, besuche ihn oft, aber muss mit ansehen, dass er statt weniger, immer mehr Medikamente braucht! Ich habe große Angst, dass er mittlerweile ein Medikamentenmissbrauch vollübt. Wie kann ich ihm helfen? Einmal hab ich ihm gesagt, dass 40 Tropfen doch bestimmt ein bisschen zu viel sind und er doch erstmal versuchen soll mit weniger auszukommen! Aber er ist dann nur ausgerastet und hat gesagt das ich ihn doch nicht verstehen kann, es nicht nachvollziehen kann wie es ihm geht und das er am besten weis wieviel Medikamente er braucht. Aber das stimmt nicht, ich wurde auch vergewaltigt, ich weis doch wie das ist! Ich war auch mal Medikamentensüchtig, aber hab sie bewusst reduziert... Er will einfach nicht einsehen das Medikamente auf Dauer und in dieser Menge Drogen sind und keine wirkliche Hilfe! Wie kann man auf psychologische Weise jemanden von Medikamenten, oder besser gesagt von Drogen abbringen?! Bitte helft mir!!! Er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem kleinen Leben und ich hab wirklich nicht viele! Falls ihr mir jetzt raten wollt, ihn zu überreden in eine Psychiatrie zu gehen... Das war er alles schon, sie haben ihn entlassen und nun pumpen ihn irgendwelche Ärzte voll und verdienen an ihm ihr Geld! Ich glaub, nein ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich in ihn verliebt hab, obwohl ich seit 1 1/2 Jahren einen Freund hab. Ich denke das ich ihm nur helfen könnte, wenn ich seine Freundin werden würde und Tag und Nacht für diesen wundervollen Menschen da wäre... Aber ich hab natürlich auch Angst, dass mich sein Krankheitsbild selber auf Dauer, schwer belasten würde... Soll ich auf meinen Verstand hören und mit meinem Freund zusammen bleiben, oder auf die Sehnsucht und Liebe in meinem Herzen, die nach ihm schreit? Antwortet mir bitte!

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich hätte Dir gerne geraten mit einem Artz über ihn zu sprechen und über die Dosis, die er täglich zu sich nimmt, aber Du sagst, Du hättest bereits mit dem Psychologen gesprochen und er hält die Dosis für erforderlich. Wahrscheinlich ist sein Fall oder die Therapie, die er gemacht hat etwas schwerwiegender und er hat nicht mehr die Kraft alleine damit zurecht zu kommen, wie Du es geschafft hast.
Ob Du auf Dein Herz oder Verstand hören sollst, die Entscheidung kann ich Dir nicht abnehmen, aber es wundert mich, dass Du überlegst bei Deinem Freund zu bleiben oder Deiner Sehnsucht folgen sollst. Was empfindest Du denn noch für Deinen Freund, wenn die Sehnsucht für einen anderer da ist? Etwas, was mich ein wenig in Deiner Mail verwirrt. Ich denke, Du solltest Dir erst einmal über die eine Beziehung klar werden bevor Du über die nächste nachdenkst.
Einfach wird es mit Deinem Freund bestimmt nicht, denn er bekommt, wie Du beschreibst eine hohe Dosis und die ist nicht so einfach herunterzusetzen. Die Behandlung wird wahrscheinlich eine lange lange Zeit brauchen und er muß sich selber lernen wieder zu vertrauen um es heruntersetzen zu können. Solange es ihm daran fehlt, wird er froh sein diese Medikament zu haben.

Lieben Gruß