Problem von Antje - 25 Jahre

alles anders nach der Schwangerschaft

Eigentlich ist es total lächerlich und eigentlich müsste ich eine der glücklichsten Frauen der Welt sein,denn eigentlich habe ich alles was man braucht,aber irgentwie habe ich das Gefühl,nicht richtig da zu sein.Irgentwie habe ich das Gefühl ein Leben zu leben-aber es ist nicht meins.Im Jahr 2000 ist mein Vater verstorben,den ich einerseits sehr geliebt habe ,aber manchmal auch gehasst habe.Er hat von mir immer Härte verlangt-die aber nie da war.Ich nenne es mal so:Er wollte aus mir einen Mann machen der hart wie Stahl ist -aber will ein Mädchen das ? Dazu gehörte auch ,das man nicht mit eigenen Problemen zu anderen geht,sondern alles schön mit sich selbst ab macht.Meine Mutter hat nie etwas dagegen getan-warum weiß ich auch nicht.Trotzdem hat der Tod meines Vaters mich irgentwie nie richtig los gelassen.2002 lernte ich einen, Mann kennen wir heiraten in drei Wochen und haben einen Sohn zusammen),der mich total faszeniert hat.Er hatte zwar auch seine Ecken und Kanten aber ,die habe ich damals irgentwie gern in Kauf genommen.Im Februar 2003 war für uns klar ,das wir zusammen bleiben und Kinder haben wollten.Es ist noch zu sagen,daß ich Zeit meines lebens stark übergewichtig war und das meine damalige Frauenarztin meinte,das ich eben auf Grund meines Übergewichtes so gut wie keine Chance habe Kinder zu bekommen.Also habe ich die (heimlich)die Pille abgesetzt und bin auch im August schwanger geworden.Meine Schwangerschaft war aber die reinste Hölle.Vieleicht war es ja die Strafe für meine Heimlichkeit.Ich hatte schwere Gestose-Wassereinlagerung von ca.70 Kilo.Dazu kamen starke Depressionen,da wir auch damals sehr starke finanzielle Problemehatten. Mein körperlicher Verfall kam auch noch dazu.Die Ärzte schätzten damals mein Körpergewicht auf 250 Kilo.Mein damaliger Arbeitgeber und ich ,wir haben uns 2mal vor dem Arbeitsgericht gesehen.Als ich jedenfalls ins Krankenhaus zur Entbindung ging tat sich nix in Richtung Geburt.Nach 4Tagen im Kreißsaal mit Wehen und jede Menge Medikamente entschlossen sich die Ärzte noch in der Nacht zum Kaiserschnitt.Ich muß sagen ,das mein Freund die ganzen 4Tage mit mir dort ausgehalten hat-er hat sogar dort mit mir übernachtet im Kreißsaal.Als brachte ich einen gesunden Jungen zur Welt -der übrigens so heißt wie mein Vater.als ich dann mich erholen sollte von der Geburt,dann ging es mir so richtig dreckig.Ich wäre fast an meinen Wassereinlagerungrn gestorben.Nach drei Wochen wurden mein Sohn und ich aus dem Krankenhaus entlassen.Vielmehr bin ich auf eigene Verantwortung nach Hause. Aber meine Kaiserschnittwunde war noch nicht zu.Und ich bin daraufhin fast fünf Monate mit einer offenen Wunde am Bauch umhergelaufen und bin jeden Tag ins Krankenhaus zu Verbandswechsl,spülen usw.gefahren und es hat schweineweh getan.Aber auch diese fünf sehr schmerzhaften und sehr sehr tränenreichen Monate waren nicht mit Erfolg gekrönt und ich musste nochmal ins Krankenhaus zu OP.Weil sich mein Bauch mit einer pervers stinkenden Infektion zugezogen hatte .Das war letztes Jahr im Oktober.Und ich habe das Gefühl ,es interessiert niemanden wie ich das alles verkraftet habe,wie sehr ich gelitten habe und was für Schmerzen das waren.Auch mein Freund (Vater unseres Kindes),tut so als wäre es nie so gewesen und als wenn es alles nur ein Klacks war.Es hat sich noch nie jemand dafür interessiert Wie es mir geht,oder ob mir was auf dser Seele liegt. Ich habe immer nur das Gefühl von anderen wie ein Zugochse gesehen zu werden.Nach außen hin halte ich eine perfekte Maske hoch.Bin nett und freundlich,selbstbewußt-ja richtig stark und lasse mir von nichts und niemanden etwas sagen-aber innerlich fühle ich mich manchmal richtig kaput,traurig und irgentwie so als würde ich ausbluten.Wenn ich mit mienem Freund darüber rede,sagt er nichts-garnichts ,sondern wartet nur bis ich fertig bin mit erzählen-so habe ich jedenfalls das Gefühl.Auch mein Sohn schein es nicht zu interessieren wie es mir geht-aber wie soll er auch ,er ist ja erst 15 Monate.Es ist jezt schon die dritte Nacht in der ich nichtmehr wie zwei,drei Stunden schlafe ,aber niemanden interessierts. Manchmal,wenn ich mal ,wenn mein Junge(den ich übrigens über alles in der Welt liebe) in der Kita ist und meine Mutter nicht da ist (wohnt im Haus mit ) sitze ich einfach nur da und weine.Aber in dem Augenblick weiß ich auch nicht warum.Einfach nur weinen.Naja,als Kind durfte ich ja nicht weinen ,wenn es andere sehen konnten.Vieleicht hat das ja damit was zu tun.Ich habe seit kurzem von meiner Mutter das Unternehmen übernommen und die Geschäfte laufen gut.Ich habe keine Finanzprobleme.Ich habe einen tollen supersüßen ,gesunden Sohn,ich habe einen Partner,der alles für mich tut- dem ich gegenüber ein schlechtes Gewissen habe.Ich kenne seit ein parr Jahren einen Mann.Er ist aus Indien und hat auch genauso lange schon Interesse an einer Beziehung zu mir .Da ist allerdings nie etwas gelaufen,da läuft nichts un d da wird auch nie etwas laufen,aber das kuriose ist.das ich Ihn nicht aus den Kopf bekomme .Ich weiß nicht warum.Er ist nicht besonders hübsch,ich habe ihn nie näher kennen gelernt ,geschweige das uns irgendetwas miteinander verbindet.Wir arbeiten beide lediglich auf einem Gelände zur meist gleichen Zeit. Das komische ist,wenn er vor mir steht ,habe ich eine gewisse Abneigung gegen ihn,weil er seine Produkte auf penetrante Art und Weise versuchrt an den Mann zu bringen-ist er jedoch nicht in meiner Nähe ,bringe ich sein Gesicht nicht aus meinem Kopf.Ich habe Angst das ,das dasmeine Beziehung zu meinem Mann irgentwann belastet.Obwohl ich mir zu diesem Mann keine Beziehung oder sexuellen Kontakt vorstellen könnte.Zur Zeit habe ich das Gefühl,das mein Sohn(bekommt derade Zähnchen,schreit daher sehr viel,besonders nachts) und die ganze Welt um mich rum ,mehr Kraft für sich beansprucht als ich habe. Und trotzdem wünsche ich mir noch ein zweites Kind.Mir ist schon seit längerem aufgefallen ,das uns irgentwie der Alltag auffrist,das wir uns weniger umeinander bemühen wie am Anfang unserer Beziehunh-und wir sind erst 3Jahre zusammen.Ob es richtig ist zu heiraten ?Bin ich eine schlechte Mutter,weil ich zur Zeit manchmal echt froh bin ,wenn mein Sohn nicht in meiner Nähe ist.Habe mich vor kurzem erwischt ,wie es mir egal war ob mein Sohn schreit oder nicht.Er schläft noch bei uns mit im Schlafzimmer.Ich frage mich ,ob das alles ist ,was das Leben für mich bereitgestellt hat.Oder verlange ich zu viel vom Leben ?Ich weiß es nicht .Ich hoffe das ich ,irgentjemanden da draußen im www.finde der mir diese Fragen beantworten kann. Muss jezt auch Schluß machen und noch ein bißchen versuchen zu schlafen.

Anwort von Sabine

Hallo Antje!

Ich denke schon, dass es Deinen Partner interessiert, wie es Dir geht, nur kann er betimmt nicht damit umgehen. Es sind Probleme, die eine Frau nach der Entbindung hat und für einen Mann schwer zu verstehen. Es ist gut, dass er Dir zuhört und Du reden kannst. Es ist wichtig für Dich, damit es sich nicht so sehr für Dich im Kopf festsetzt. Er ist da für Dich, doch er ist vielleicht damit überfordert, weil er nicht so empfinden kann wie Du. Genauso wie bei den Krankheiten. Die anderen können sich schlecht hineinversetzen und sind vielleicht damit überfordert und wissen nicht wie sie reagieren soll. Wenn jemand mit einer Situation nicht klarkommt oder sich nicht reinversetzen kann, wie z.B. eine andere Mutter, die auch gerade entbunden hat, dann ist die Hilflosigkeit häufig der Rückzug und das ist nicht böse gemeint. Es ist einfach eine Hilflosigkeit.
Die Zeit wo Kinder zahnen ist grauenvoll. Ich glaube davon können viele Mütter ein Lied singen. Den Kindern kann man einfach nichts recht machen. Sie haben Schmerzen und man kann sie nur schlecht ablenken. Der Schmerz nervt und hält sie wach. Die Babys sind genauso gerädert wie die Mütter. Ein Härtetest für alle Mütter. Glaube mir, ich habe zwei Kids und die haben auch kraftvoll gezahnt und rücksichtslos mir die Nächte geschenkt. Aber ich denke, den Babys wäre es auch lieber, wenn sie hätten schlafen können. Sie können aber nicht vor Schmerzen. Da muß man wohl durch. Es ist absehbar, bis die Beißer durch sind und die Zeit wird bald vorbei sein. Zähne sind was doofes. Sie tun weh, wenn sie kommen, sie können weh tun, wenn sie da sind und wenn sie gehen tut es auch oft weh. Eine blöde Erfindung, aber wir sollten es uns einfach machen wie es nur geht. Du kennst bestimmt die Salben die helfen beim zahnen. Jeder Kinderarzt oder Apotheker wird Dir dazu raten.
Vielleicht würde es Dir ein wenig helfen, wenn Du Kontakt zu anderen Müttern aufbaust und mit ihnen über die Erfahrungen im Kreissall und der Entbindung und jetztige Zeit sprichst. Vielleicht schließt Du Dich einer Mutter-Kind-Gruppe an. Es wird Dir gut tun Erfahrungen auszutauschen und mal zu hören, wie es anderen geht und Dir selber mal alles von der Seele zu reden. Eine Geburt kann nur jemand nachvollziehen, wenn man sie auch erlebt hat. Beschreiben kann man sie nicht, man muß sie erlebt haben. Deswegen kommt dir auch Dein Partner diesbzgl. vielleicht so desinteressiert vor. Er meint es mit Sicherheit nicht böse.

Lieben Gruß