Problem von Anonym - 16 Jahre

Ich halte dem Druck nicht mehr stand

hallo,
meine eltern sind seit ca. 8 jahren geschieden, und wir (meine 2 brüder, meine mutter und ich) leben seit ca 7 jahren 70 km von meinem vater und meinem großen bruder (17) entfernt. Vielleicht kann sich jemand vorstellen, wie viel aufgaben ich sorgfältig und ohne fehler managen muss. ich versteh ja dass ich meine mutter so gut wie es geht unterstützen muss, dem bin ich mir auch wirklich bewusst. Und meim mum hat es auch überhaupt nicht leicht, sie muss arbeiten, sich gleichzeitig so gut wie es geht um uns kümmern, bzw. um meine beiden kleinen brüder. Ich bewundere sie auch wie sie dass schafft.....
nur wenn ich einfach mal schlecht drauf bin oder einfach mal ain bisschen rummotze, oder was falsch gemacht hab, wird mir gleich damit gedroht dass ich zu meinem vater muss. das will ich auf keinen fall, und dass weiß meine mum ganz genau, weil ich dort keine richtigen freunde habe, und die meiste zeit nur vorm fernseher sitze. vor allem sind dort alles so fußballverrückt und das ist nicht meine welt. wo ich wohne hab ich viel freunde und kann hier viel mehr anfangen. nichts gegen meinen vater, ich hab ihn auch wirklich lieb, aber es ist nicht ganz meine welt.
es wär das schlimmste für mich, von hier, wo ich im moment wohne, wo anders hinzugehen... das nützt meine mum natürlich aus, und droht mir damit.
ich schaff es aber nicht mehr dem druck standzuhalten, die ganze zeit angst zu haben, wegzumüssen. ich geb mir auch wirklich mühe, es meiner mum relativ einfach zu machen, aber manchmal, dreh ich einfach durch, will einfach alleine sein, ohne dass ich mich um etwas kümmern zu müssen. dann wird mir vorgeworfen, warum ich noch keinen job hab, ich bin ja schließlich schon 16! aber ich krieg das alles nicht auf die reihe!und wenn ich mich irgendwie weigere, dann wird mir wieder gedroht, zu meinem vater zumüssen. es is ein ewiger teufelskreis, ich hab furchtbare angst!
vor ca. einem jahr hatte ich auch depressionen, selbstmordgedanken, weil meine mum vier jahre lang einen freund hatte, den ich hasste. er hatte versucht unsere familie zu zerbrechen. er hatte es schon fast dazu gebracht dass unsere mum uns ins heim schickt. immer wenn ich an diese zeit denke, könnte ich auf knopfdruck zum heulen anfangen... naja, is ein anderes thema.
ich hab trotzdem noch meine freizeit, und unternehme auch etwas mit meinen freunden, worüber ich echt froh bin. doch ständig angst zu haben, etwas falsch zu machen macht mich kaputt!
vielleicht kann mir jemand helfen, ich wär ja schon froh wenn mich nur jemand verstehen könnte.

Danke schonmal, bye bye

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Erst einmal ein ganz dickes Lob an Dich! Du bist sehr reflektiert, weißt auch um die Sorgen und Probleme der anderen und hast nicht nur 'Dien Wohl' im Vordergrund, sondern siehst auch, dass andere es auch nicht leicht haben. Wirklich toll.

Du sagst es schon: Deine Mutter weiß, dass es das schlimmste wäre fort zu müssen und deshalb droht sie damit. Aber würde sie es wirklich in die Tat umsetzen? Ich persönlich denke ja immer, man sollte nichts androhen, was man am Ende nicht auch durchziehen würde. Leider sieht es in der Praxis oft ganz anders aus.

Du schreibst so durchdacht - ich denke, Du solltest Dich wirklich mal mit Deiner Mutter zusammen setzen und genau das besprechen. Erzähl ihr einmal von Deiner Angst, dass sie ihre Drohung wahr werden lässt. Und gerade wenn man so unter Druck steht, unterlaufen einem doch die Fehler. Führt mal so ein richtig gutes Mutter-Tochter-Gespräch. Sag ihr auch, dass Du durchaus siehst, dass sie es auch nicht einfach hat. Und anstelle von Drohungen möchtest Du lieber hören, wie es besser zu machen wäre. Auch wenn Kritik nicht immer das schönste ist, immer noch besser als diese Drohung. Sprich sie direkt auf diese Drohung an, sag ihr, wie sehr es Dich ängstigt und verunsichert.

Du versuchst schon Dein bestes zu geben. Und wer sein bestes gibt, tut immer genug.

Alles Gute!