Problem von Anonym - 21 Jahre

Vom Leben isoliert/anders

Hi Kummerkasten-team,

erstmal finde ich es toll dass ihr sovielen Menschen freiwillig helft.
Ein ganz großes Lob!!
Vielen Dank!!!

Zu mir und meinem Problem:
Ich bin 18 und studiere Mathematik an der Uni.
Ich hab ziemlich viele Freunde , aber keine tiefen Freundschaften.
Ich hatte noch nie eine Freundin und habe generell nicht viel mit Mädchen
zu tun.

Ich bin schon seit längerem von meinem Leben enttäuscht.
Immer nehme ich mir wieder vor, ab jetzt mein Leben umzukrämpeln, aber dennoch klappt es nie.
Ich finde einfach nirgendwo Anschluss.
Und meine Probleme addieren sich.
Ich hatte noch nie eine Freundin,finde keinen richtigen Freundeskreis,
besitze kein richtiges Selbstvetrauen.
Aber es ist nicht nur diese soziale Komponente.

Es ist einfach komisch, wie mein Leben so verläuft.
Leider bin ich hochbegabt und passe nirgendwo rein.
"Normale" Menschen haben andere Interessen als ich.
Ebenso mag ich keine "Freaks", die in ihrer Mathewelt gefangen sind.
Ich will nicht damit angeben oder so, wirklich nicht, auch wenn es so klingt.
Aber in meinem Leben war immer alles so einfach dass ich mich für nix
wiklich entscheiden konnte.Ich hatte einfach zu viele Möglichkeiten und habe
mich dennoch für keinen Weg entschieden.


Ich durchschaue Menschen zu schnell und sie werden mir schnell langweilig.
Zum Beispiel merk ich wenn Menschen mich anlügen.
Ich kann jedes verdammte Wort auf die Waagschale legen und analysieren
was diese Personen im Geheimen von mir denken.
Keine Angst, ich leide nicht unter Verfolgungswahn.Es ist einfach so.
Ich mag es meine Freunde gegeneinander auszuspielen.
Außerdem vertrage ich keine Kritik und bin dann schnell beleidigt.

Weil ich also in diesen kurzlebigen Dingen keine Erfüllung finde, habe ich mir seit meiner Kindheit immer hohe Ziele gesetzt.
Firmengründung,Geschäftsideen entwickeln usw...
Das macht mir auch wirklich Spaß, aber es tauchen immer wieder diese Momente auf, wo ich unzufrieden werde und dann diese großen Träume ebenfalls beiseite lege
Mir fehlt einfach dieses Gleichgewicht im Leben.
Ich sehe mich als "Held", als jemand, der gegen alles und jeden "kämpfen" muss.
Ich vertraue nix und niemanden und will es jedem "beweisen".
Dabei weiß ich nichtmal, wem ich was beweisen will ... !!!!
Und genau das ist das Dilemma und treibt mich immer weiter in meine Isolation.


Ich hoffe ihr konntet euch ein Bild über mein Problem machen und mir helfen,
wie ich mit diesen Problemen klarkomme.
Sollte ich vielleicht zum Psycholgen?
Wie schaffe ich es , aus diesem ewigen Zyklus auszubrechen?

Danke im Vorraus für eure Hilfe!!!

Gruß

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo,
immer wieder habe ich überlegt ob und wie ich dir antworten soll. Ich habe schließlich einfach in mich hineingehorcht und ein positives Echo empfunden. Warum schreibe ich das? deine mail steckt voller
Widersprüche, die du ja auch erlebst. Eine kurz gefasste Antwort ist eigentlich nicht möglich. Eines fällt mir auf. Du kämpfst, vor allem gegen das Leben, ich werde das Gefühl nicht los, das du dem Leben ständig beweisen willst, das du über ihm stehst. Ich spreche bewusst von Gefühlen und Intuition. Du bist u.a wegen deiner Begabung mehr ein Kopfmensch, aber deine " intuitive Intelligenz" so will ich es mal nennen, bricht immer wieder bei dir durch und führt zum Chaos. Mein Rat an Dich: beschäftige dich ein wenig mit spirituellen Themen. Für den Anfang empfehle ich dir zwei Bücher 1) Eckhard Tolle, EINE NEUE ERDE, bei Goldmann Arkana, ISBN 978-3-442-33706-4 und 2) Dan Millman, DIE RÜCKKEHR DES FRIEDVOLLEN KRIEGERS , Heyne, ISBN 978-3-453-70000-0.
Ich hoffe, dass sich mit Hilfe dieser Bücher viele von deinen Problemen von selbst auflösen werden.
Alles Gute
Wilhelm1