Problem von Anonym - 17 Jahre

Angst, die Magersucht nicht loszuwerden.

Liebes KuKa-Team...
Ich hab ein großes Problem, also eigentlich besteht es aus vielen kleineren...
Seit ca. 3 Jahren bin ich magersüchtig und war auch von Anfang an in Therapie. Letztes Jahr war ich in 2 verschiedenen Kliniken und musste auf 46 kg zunehmen (bin 1.60 groß).

Seit meiner letzten Entlassung habe ich extreme Gewichtsschwankungen, mein Gewicht kann in der Woche um 2-3 Kilo schwanken. Auch Stimmungsschwankungen sind ein großes Problem für mich, mehrmals am Tag schlägt meine Stimmung grundlos und ziemlich extrem um.
Ich gehe seit 2 Monaten nicht mehr zur Therapie weil ich mich von meiner Therapeutin nicht verstanden fühle, wir reden immer aneinander vorbei. Ich hab ihr das auch schon mitgeteilt (per Mail), aber ich möchte keinen Termin mehr bei ihr ausmachen.

Ich bin total gespalten: Einerseits möchte ich mein Leben endlich auf die Reihe bekommen (komme nun in die 12. Klasse und will mal Medizin studieren), andererseits verschlimmern sich meine Symptome (Hungerphasen, SVV, depressive Phasen, Panikattacken). Ich wiege 46 Kilo, also ziemlich genau BMI 18. Seit einiger Zeit nehme ich die meisten Kalorien in flüssiger Form (Saft, Jogurt etc) zu mir, weil ich immer das Gefühl habe, die Bissen bleiben mir im Hals stecken, ich bekomme fast nix herunter. Nun frage ich mich, ob das vielleicht psychisch bedingt ist?
Meine Eltern fahren in einigen Wochen für 10 Tage in Urlaub, dann bin ich alleine daheim... Ich traue mir selbst nicht, ich habe Angst dass ich in dieser Zeit faste, ich kann mich selbst nicht mehr einschätzen. Ich fühle mich so fett und vergleiche mich ständig mit anderen, aber ich möchte nie wieder in eine Klinik, es ist alles so bescheuert.

Ich möchte alleine zurechtkommen, aber ich habe Angst dass ich das nicht schaffe. Meine BF ist imemr für mich da, aber ich will sie nicht belasten mit meinen Problemen, wir hatten so oft Stress deswegen in den letzten Jahren :(
Der einzige Ort in dem ich ehrlich bin ist mein pro ana Forum, in dem ich seit 1 Jahr bin. Aber die Mädchen dort spornen mich nicht zum Abnehmen an, im gegenteil, sie hatten mir zur Klinik geraten und mich bei der Therapie unterstützt, es ist also kein Klischee-Forum und ich möchte auch nicht austreten.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Irgendwie wird alles schlimmer in letzter Zeit, obwohl ich das gar nicht will, Therapeutin wechseln geht nicht wegen der Wartezeiten... Ich weiß nicht wie das weitergehen soll =(

Liebe Grüße

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo,
es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten dir mit deinem Problem zu helfen. Die Schwierigkeit dabei ist, diese Therapieformen werden nicht von Krankenkassen bezahlt und es kann etwas dauern bis du die Therapieform findest, die dir wirklich helfen kann.
Die Wahrscheinlichkeit, dass hinter deinen Problemen psychische Ursachen stecken ist groß. Von daher ist ein Therapiewechsel sicher sinnvoll auch wenn du darauf warten musst.
Dadurch dass du wenig isst und vermutlich auch wenig trinkst, schrumpft dein Magen und du kannst immer nur kleine Portionen zu dir nehmen. Die Schwierigkeiten mit festem Essen kannst du dadurch mildern, dass du dein Essen passierst, also stark zerkleinerst (Mixer, Thermomix etc.).
Als alternative Behandlungsmethoden möchte ich dir eine Hypnosetherapie und Sat Nam Rasayan, das ist eine Heilmethode auf meditativer Basis, empfehlen. Erkundige dich im Intenet, frage Heilpraktiker ob sie Leute mit diesen Fähigkeiten kennen.
Woran du m.E. unbedingt arbeiten solltest, ist dein Selbstvertrauen. Wenn dir etwas nicht passt, mache es dir zur Aufgabe, das der/ oder demjenigen persönlich zu sagen. Verstecke dich nicht hinter E-Mails oder andere indirekte Kommunikationsmöglichkeiten. Etwaige Missverständnisse lassen sich so auch schnell aus der Welt schaffen und belasten einen nicht unnötig.
Alles Gute
Wilhelm1