Problem von Anonym - 38 Jahre

Depressionen. Ich weiß nicht mehr weiter!

Ich leide seit ca. 2 Jahren an Depressionen. war auf Kur, war in der Klinik, hatte auch eine Psychologin, bin beim Hausarzt und auch beim Neurologen. Ich nehme auch Antidepressiva und für die Schilddrüse Tapletten. Ich habe das Gefühl, es hilft alles nichts. Ich r**** mich, in letzter Zeit sogar täglich. Einfach um den schmerz zu spüren und Blut. Danach geht es mir besser. Trinke auch jeden Tag mindestens 2 Flaschen Radler. Das beruhigt mich dann.
Durch meiner Psychologin wurde mir aus meiner Kindheit etwas bewusst, daß ich am liebsten weiter verdrängt hätte. Mein Mann versucht mir zwar zu helfen, ist aber selbst überfodert. Ich habe auch drei Kinder, die ich versorgen muß. Am liebsten würde ich einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen. Kann aber immer rechtzeitig hilfe holen. Ich möchte das es einfach alles aufhört. Ich versuche ja alles, aber es scheint ja alles zwecklos zu sein.

Anwort von Karin

Es tut mir sehr sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Ich finde es ganz toll, dass du dir Hilfe suchst und nicht aufgeben willst. Du bist auf dem richtigen Weg!

Die Sache aus deiner Kindheit, die dir durch die Psychologin bewusst wurde, musst du unbedingt aufarbeiten. Dadurch, dass diese Geschichte etwas hochgekommen ist, geht es dir vielleicht jetzt auch zeitweise etwas schlechter. Aber wenn du daran arbeitest - z. B. in einer ambulanten Therapie - könnte das deine gesamte Lebensqualität enorm verbessern!

Versuch das mit dem Bier einzudämmen, bevor es zu schlimm wird. Zum Ritzen hätte ich noch eine Idee: Wenn es dir in erster Linie darum geht, den Schmerz zu spüren, kannst du auch ein Gummiband um dein Handgelenk machen und immer daran ziehen und es gegen deinen Arm schnalzen lassen, wenn dir danach ist. Das soll keine zusätzliche Möglichkeit sein, wie du Schmerz spüren kannst, sondern dich lediglich davon abhalten, dich selbst schlimmer zu verletzen! Dies ist somit natürlich keine dauerhafte Lösung.

Durch deine Kinder hast du sicher einen eng gestrickten Tagesablauf. Es ist aber auch für deine Kinder wichtig, dass du dich jetzt auch ausreichend um dich selbst kümmerst. Dadurch wirst du selbst ausgeglichener.

Es ist schön, dass dich dein Mann so unterstützt! Das ist ganz viel wert. Versuch eine gute Therapeutin zu finden, der du vertraust und mit der du deine Kindheitsgeschichte aufarbeiten möchtest. Das kann zwar manchmal anstrengend und schmerzhaft sein, wird sich aber hinterher mit Sicherheit lohnen!

Du schaffst das! Da bin ich mir ganz sicher!
Gruß
Karin