Problem von Corinthe - 31 Jahre

Beziehungs/Familienprobleme

Hallo, ich und mein Freund haben uns letzte Woche getrennt. Seit dem - aber auch davor schon gings mir ziemlich schlecht. Seit dem ist es allerdings richtig übel ich kann kaum noch was essen und nur wenig schlafen dadurch bin erschöpft und muss nonstop über alles nachdenken. Mein (Ex)Freund ist 9 Jahre jünger als ich und das komische ist das ich oft nicht mehr richtig glücklich in der Beziehung war. Das letzte Jahr war ich oft sehr genervt von ihm und habe drüber nachgedacht das ich die Beziehung nicht mehr richtig will. Was er mir erzählt hat hat mich nicht interessiert und ich fand ihn auch sexuell nicht mehr anziehend bzw. phasenweise... auch wie er sich in der Gruppe mit anderen Verhalten hat fand ich unangenehm. Mein Freund hat mich wirklich stark geliebt er war immer für mich da und hatte unendlich verständniss. Meine Eltern leben schon seit vielen Jahren nicht mehr und ich komme darüber einfach nicht richtig weg. Wenn ich mit Freundinnen zusammen bin und die über ihre Eltern reden und ich habe das Gefühl das passiert ständig fühle ich mich oft sehr alleine und isoliert. Ich hab oft das Gefühl das ich sehr alleine bin und fühle mich ausgeschlossen. ich schaffe es insbesondere in Gruppen oft nicht am Gespräch teilzunehmen und hab das Gefühl und finde dafür auch oft Bestätigung das es die Leute nicht interessiert... Mein Freund hat es immer interessiert früher... Vor ein paar Monaten ist mein Freund mit einem Kumpel für bis zu einem jahr (er hat sich nicht festgelegt wie lange) nach Südamerika gegangen. ich dachte garnicht das mir die Trennung so schwer fällt denn als er noch hier war wie gesagt. aber dann kams ganz anders. Das komische ist schon früher ist es immer wieder passiert mir gehts plötzlich sauscheisse und ich rufe ihn an und terrorisiere ihn regerecht.. ich brülle ihn an wegen unsinnigen Gründen und ich weiss nicht was mit mir da los ist, ich kann mich erst beruhigen wenn mir mein Freund unter Tränen sagt das er mich so liebt und mich nicht verlieren will. Das tut mir dann so leid. Seit er in Südamerika ist habe ich ihn fast nurnoch auf die Art terrorisiert daher kann ich seine Reaktion gut verstehen und fühle mich sehr elend weil ich ihm das antue. Mein Leben war super stressig seit er weg ist ich hab mich glaube ich mit meiner Arbeit und meinem Studium völlig überladen und manchmal glaube ich das ist eine Art für mich meinen Stress abzubauen aber natürlich total scheisse von mir... ich hab ihm Vorwürfe gemacht weil er mir nicht genau sagen kann wann er zurückkommen will und weil ich vielleicht mal ein Kind haben will und mein Freund sich das weder jetzt noch in den nächsten Jahren vorstellen kann und das läst mich echt oft sehr zweifeln... aber die Zeit mit meinem Freund hat mir oft auch sehr gut getan, wir haben uns wenig gestritten wir haben auch viel unternommen und das hat mir sehr gut getan und mir viel Kraft gegeben. Seit er weg ist besteht mein Leben fast nurnoch aus Arbeiten Studium oder mich mit Leuten treffen von denen ich mich isoliert fühle. Alle möglichen kleinen anderen Probleme sind plötzlich auch noch aufgetreten und es war die Hölle für mich das er nicht hier war... seit er weg ist habe ich das Gefühl ich liebe ihn doch und ich hasse mich dafür das ich so fies zu ihm war. letzte Woche hatte sich der Stress mehr oder weniger gelegt aber ich habe gemerkt das er kühler mir gegenüber geworden ist... vor 3 Tagen hat mich das sehr traurig und verzweifelt gemacht und ich habe ihn wieder nachts angerufen. Ich habe ihn nicht angebrüllt es war ein ruhiges Gespräch, er hat mir erklärt das er nicht mehr so für mich empfindet wie früher. Er sagte das er immer weniger Lust hat mit mir zu telefonieren und das er nicht weiss ob er mich noch liebt.. seine Gefühle haben auf jeden Fall abgenommen und er fühlt sich eingeengt und brauche Abstand, obwohl ich oft in der Zeit in der er noch hier war so dachte hat mir das sehr weh getan. Es kam viel schlimmer als ich gedacht hätte ich war völlig verzweifelt... auch er hat viel geweint am Telefon. Ich habe ihm gesagt ich halte das nicht durch es tut mir so leid aber ich kann nicht hier sitzen und warten das er mich anruft und mir dann sagt ob er mich noch liebt oder nicht. Ich habe mit ihm Schluss gemacht... Nächste Woche geht ein stressiges Praktikum für mich los und ich habe schon die ganze Zeit angst davor, ich habe Angst das ich das ohne die Unterstützung von meinem Freund es einfach nicht schaffe und ich habe noch mehr Angst das er mir dann noch sagt das er nicht mehr will und ich völlig ausflippe. Manchmal habe ich das Gefühl ich suche in ihm die Liebe die ich von mir von meinen Eltern gewünscht habe... auch in meinen früheren Beziehungen habe ich das glaube ich. Nebenbei sehne ich mich dann nach einer richtigen Beziehung. Alle Männer mit denen ich zusammen war haben mich früher oder später krass genervt und ich hatte das Gefühl ich liebe sie nicht mehr... deshalb dachte ich bei meinem Freund ich will mich nicht trennen sondern es einfach weiter versuchen wahrscheinlich wird es in der nächsten beziehung nicht anders sein...
Ich wäre so froh wenn ich eine Antwort bekomme. Ich bin wie gesagt im Augenblick sehr verzweifelt ich kann kaum schlafen und nicht essen und mir geht es sehr elend.. Mein Freund hat mir noch eine lange Mail geschrieben nach unserem Telefonat ich glaube er leidet auch sehr unter der Trennung. Ich habe das Gefühl ich schaffe alles nicht mehr und muss mein Studium etc... übern Haufen werfen und hier weggehen. Ich nehme Opipramol und mache bereits eine Therapie die mir auch sehr gut tut aber am selben Abend oder am nächsten Tag fühle ich mich oft doch wieder verzweifelt. Die Vorstellung diese ganzen schönen Momente die wir hatten in meinem Leben in Zukunft nicht mehr zu haben tut mir so super weh

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo Corinna,
ich glaube, dass du von deinem Freund einfach viel zu viel erwartest. Unbewusst stellst du so hohe Erwartungen an deinen Freund, dass er förmlich unter diesen zusammenbrechen muss. Er spürt sie, fühlt den Druck der von dir ausgeht. Du merkst das er deine Erwartungen und Sehnsüchte nicht stillen kann und schon bekommt die Rüstung Kratzer. Die Dinge die dich an deinem Freund genervt haben, waren vorher schon da.
Du hast die rosarote Brille abgesetzt.
Eine Beziehung kann man nicht auf Erlebnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit aufbauen. Sie will hier und jetzt gelebt werden. Alle Emotionen, Gefühle etc die Jetzt präsent sind, müssen den Ausschlag für einen Fortbestand oder für ein Ende einer Beziehung geben. Alles andere wäre eine Verleugnung der Tatsachen.
Du beobachtest an dir, dass dein Verhalten gegenüber deinen Partner immer nahezu identisch ist und du es auf mangelnde Liebe deiner Eltern zurück führst. Das wäre ein interessantes Thema für eine Familienaufstellung. So etwas könnte durchaus etwas Licht ins Dunkel bringen.
Alles Gute!