Problem von Chya - 37 Jahre

Trennung nach langer Ehe und 3 Kindern

Ich bin nun seit 19 Jahren verheiratet, habe 3 Kinder im alter von 8,12 und 13 Jahren.
Wir führen zur Zeit einen Rosenkrieg. Verbale Attacken und Beleidigungen sind bei meinem Mann an der Tagesordnung. Nach seinem Herzinfarkt vor einem halben Jahr ist er noch Reizbarer und viel Aufbrausender geworden. Ich sah über so vieles hinweg doch den Schrecken ohne ende halte ich nicht durch.
Es laufen geziehlte versuche die Kinder für sich einzunehmen, ich verbiete er erlaubt usw. Ich halte mich im moment schon etwas zurück was die strenge betrifft, da mein Mann der Arbeitslos ist und Harz4 erhält die meiste Zeit mit den Kindern verbringt. Ich arbeite 6 Std am Tag und habe eine gesicherte Stellung, doch ich könnte weder eine eigene Wohnung noch den Unterhalt für mich und die Kinder bestreiten. Hinzu kommt noch das ich in Erinnerung habe das Kinder sich ab 12 Jahren selbst entscheiden dürfen bei welchem Elternteil sie Leben möchten und ich die Vermutung habe das das inzwischen nicht zu meinen Gunsten ausfallen wird, da mein Mann immer wieder dafür sorgte das meine Erziehung nur als Schikane den Kindern gegenüber aufgefasst wird.
Liebe ist keine mehr vorhanden auf beiden Seiten nicht es wartet nur jeder das der andere geht und ich kann das Seelisch nun nicht noch länger aushalten.
Mein Mann sorgt gerne dafür das die Kinder alle verbalen Beleidigungen mir gegenüber mitbekommen, ich halte mich zurück und gehe meist in ein anderes Zimmer. Doch es entfremdet mir die Kinder immer mehr.
Ich sehe nun ein das ich nicht warten kann bis unsere Kinder groß sind denn sie beginnen nun immer mehr den Papa der nichts arbeitet und dennoch geld bekommt als Vorbild zu sehen und das ist nun der Punkt wo ich nicht mehr zuschaue.
Ich weiß nicht was ich nun machen soll, wo ich anfange, wie ich die ersten Schritte gehen kann ohne meine Kinder an meinen Mann zu verlieren. Denn das ist der einzige Grund der mich noch hält. Ich bedanke mich vorab schonmal für Ratschläge und Empfehlungen denn ich weiß selbst nicht recht weiter.

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo,
du hast eine Bestandsaufnahme gemacht und die fällt sehr deprimierend aus. Du siehst ein, das in deinem Leben Veränderungen geschehen müssen um wieder zu mehr Lebensqualität zu kommen. Dazu trägt dein Leid bei, welches du zur Zeit erduldest. Dein Leid hat dazu geführt dich zu öffnen, sodass du dich nun um Unterstützung und Rat bemühst. Du hast Angst vor dem was dich erwartet, du weißt nicht was kommt, hast keine
Vorstellung darüber wie ein anderes Leben ausschaut. Diese Angst hält dich noch zurück und diese Angst redet dir auch sämtliche Gründe ein, die dich von den nötigen Schritten abhalten. Du hast ganz bestimmte Vorstellungen darüber was im einzelnen geschehen KÖNNTE, mit den Kindern, finanziell u.a.m. . Gibt es dafür eine reale Grundlage oder sind das lediglich Gedankenspiele denen du da aufsitzt?. Horche mal in dich hinein. Es geschieht sehr sehr oft, dass man fortlaufenden Gedanken Glauben schenkt und diese als Wahrheit manifestiert. Diese Gedanken schüren lediglich die Angst und diese hindert am Loslassen, sie sind eine Bremse.
Ein konsequenter Schritt nach vorn wäre ein Gespräch mit einem Scheidungsanwalt, das kostet zwar Geld, aber ich glaube, dass die dringendsten praktischen Fragen für dich so am besten gelöst werden können. Nimm die
daraus resultierenden Resultate als Grundlage für dein weiters Handeln her.
Es kann durchaus möglich sein, dass du vorerst alleine da stehst, ich glaube es aber nicht. Wenn du als erste aktiv wirst, kannst du die Dinge die Geschehen werden und zu regeln sind in deinem Sinne beeinflussen. Wartest du so lange, bis etwas von selber geschieht, wirst du zum Spielball der Ereignisse. Das willst du mit Sicherheit am allerwenigsten. Es wird etwas geschehen, so oder so. Das Leiden wird zunehmen und dafür sorgen, dass Prozesse der Veränderung in Gang kommen. Doch wie diese dann aussehen werden ist absolut nicht vorhersehbar. Tue was getan werden muss jetzt, wo du noch die Herrin über das Geschehen sein kannst.
Vor kurzem habe ich einen Spruch gelesen, vielleicht hilft er dir: es ist besser, auf neuen Wegen ins Straucheln zu geraten, als auf ausgetretenen Pfaden auf der Stelle zu treten.
Für deine Vorhaben wünsche ich dir die notwendige Kraft, den Glauben an dich selbst und eine gehörige Portion Mut.
Alles Gute