Problem von Anonym - 17 Jahre

Will ich mich echt nru in den Mittelpunkt stellen?

Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht genau wie ich meine Probleme beschreiben soll,aber ich werde es einfach mal versuchen!
Alles hat vor ca. 3 Jahren angefangen, da war ich 14. Meine Eltern haben anfangen ein paar in der woche ihre abende in der Kneipe zu verbingen und haben sich betrunken. Wenn sie dann spätabends bis nachts nach hause kamen, waren sie total besoffen und haben sich dann entsetzlich gestritten. mein vier jahre jüngerer Bruder hat immer nur geweint und ich auch,obwohl ich immer probiert habe die ruhe zu bewahren. Es war teilweise so heftig, dass mein vater meiner mutter gegenüber handgreiflich wurde. Aber es war auch umgekehrt. Sie schrien sich bis tief in die nacht an und es war einfach schrecklich. ich ritzte mich in der zeit sehr viel und stark, weil ich mich schuldig fühlte. ich dachte auch oft an selbstmord und stand auch einmal kurz davor. aber dann dachte ich an meinem armen kleinen bruder und an mein pfer dund meinen hund. ich könnte sie nicht allein lassen....
vor etwa einem jahr gab meine mutter zu, dass sie einen neuen freund hat und zwar in hamburg. und zu dem wird sie ziehen. wir wohnen in nrw und das ist eine ziehmlich weite strecke. für mich brach eine welt zusammen, weil meine mutter für mich mit die wichtigste person in meinem leben war. ich kam einfach nicht damit klar und ging im streit mit ihr auseinander. inzwischen wohnt sie seit einem dreiviertel jahr dort und sie kommt uns alle 1 bis 2 monate besuchen.wir waren auch schon ein paar mal bei ihr. ihr freund ist eigentlich ganz okay. aber sie hat sich verändert,sie ist so glücklich und ich bin so traurig, dass sie nicht mehr bei mir ist. sie nimmt darauf einfach keine rücksicht. und der abschied fällt mir einfach so schwer. mein/unser hund ist jetzt auch bei ihr. mir wurde noch ein stück mehr genommen. den hund wollte mein vater ihr geben, weil er ganztägig berufstätig ist und wir für ihn keine zeit mehr hätten. da ich ja jetzt auch in die oberstufe komme und länger schule habe,könnte keiner mittags rausgehen. naja der hund ist jetzt auch bei ihr. also blieb mir nur noch mein pferd. das aber vor nem halben jahr erkrankte und nicht mehr vollständig reitbar ist. die behandlungen sind sehr teuer und mein vater meinte, wenn er es nicht mehr bezahlen kann, muss ich mich von ihr trennen. außerdem würde das tier nur leiden. aber ich weiß das sie nicht leidet ihr geht es gut,nur weil ich sie nicht mehr so reiten kann wie früher, muss sie doch nicht sterben. naja noch ist es nicht soweit,aber die aussage hat mich ziehmlich fertig gemacht. wenn mein pferd nicht mehr da wäre, dann würde mich nichts mehr am leben halten.
was alles noch mehr verschlimmert,ich habe wieder mit dem ritzen angefangen und noch heftiger als früher. ich weiß überhaupt nichts mehr, und es kommen so viele kleinigkeiten hinzu. zum beispiel das ich streit mit einer freundin habe. sie meint es geht ihr auf die nerven,ich mit meinen problemen. früher hat sie mir immer zugehört und jetzt wo sie ihren 1. freund hat, nicht mehr. der kontakt ist abgebrochen. naja mit meinem freund ist seit einigen wochen auch schluss. ich fühl mich so allein, obwohl ich noch genug gute freunde hab.
aber ich fühl mich manchmal auch so komisch. hab langeweile, obwohl ich genug zu tun hätte oder ich hab so einen druck auf der brust oder im kopf, als würde mri jemand die luft zu schnüren oder mein kopf würde platzen...
ich habe schon probiert (damals) mit meienr familie darüber zu reden. mir wurde gesagt, ich will mich nur in den mittelpunkt stellen. ich hätte doch ein gutes leben und hätte keine probleme. nun traue ich mich nicht mehr mit jemanden darüber zu reden. vor allem ist es mir peinlich. ich schäme mich für meine familie und für das was da damals passiert ist und fürs ritzen. wenn ich mit meinem vater darüber reden würde, würde er ausrasten. die nach außen hin heile familie darf doch keine tochter haben die sich ritzt. und er würd emri das gleiche sagen wie damals...
will ich mich echt nur in den mittelpunkt stellen? und wenn nicht was soll ich tun? bitte helft mir. ich kann so nicht weiterleben

Liebe Grüße

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich glaube gar nicht mal, dass Du Dich unbedingt in den Mittelpunkt stellen willst, ich denke vielmehr, dass Du Dein Leben, aufgrund der vielen Ereignisse der letzten Jahre, fast überwiegend nur aus der negativen Sicht betrachtest. Du zählst alles auf, was an schlechten Dingen passiert ist, aber Du berichtest nicht, was Du schönes erlebt hast und was Du eigentlich alles um Dich hast.
Das Du viele Freunde hast, erwähnst Du so ganz nebenbei. Dabei ist das doch eines von vielen schönen Dinge. Freunde sind wichtig und man sollte Freundschaften pflegen wie ein wertvolles Stück aus der Schmuckdose. Erst wenn man einen Freund verliert, dann weiß man oft erst, was man an ihm gehabt hat. Du hast es jetzt gerade an Deiner Freundin festgestellt.
Natürlich ist es nicht fair von ihr so zu reagieren, wie Du es beschrieben hast. Es hätte auch freundlicher rüberkommen können, aber ich denke, dass Deine Freundin jetzt älter geworden ist, andere Interessen im Leben entdeckt (wie du auch) und jetzt eine Beziehung/Partnerschaft in ihrem Leben dazu gekommen ist. Ab solchen Momenten wird eine Freundin mit dem neuen Partner geteilt. Für Freundinnen schwer zu verstehen, aber es gehört dazu. Es ist oft nicht leicht zu akzeptieren, aber es gehört irgendwo dazu. Menschen kommen und gehen. Freundschaften kommen und gehen. Es läuft fast das ganze Leben so. Kindergarten/Schule/Ausbildung/Beruf/.....
Du zählst mir auf, was Dir alles genommen wurde seid der Trennung Deiner Eltern. Es tut mir auch leid, dass es so gekommen ist, aber Du stellst auch selber fest, dass es nichts bringt sich daran zu klammern und immer wieder darauf rumzukauen. Bedauert zu werden kann nicht gut tun und ich glaube, dass war genau das, was Deine Freundin Dir damit sagen wollte. Sie wollte Dich nicht wegschupsen, sondern Dir (wenn auch auf die falsche Art) einfach nur mitteilen "hey, es gibt so viele schöne Dinge im Leben, mach mal die Augen auf". Es ist manchmal schlimm, was um einen herum passiert, aber man kann es nicht ändern und um wieder Kraft zu schöpfen, sollte man sich an den schönen Dinen in dem Leben festhalten. Man kann es lernen. Schau Dich einmal um. Was hast Du? Du hast bestimmt einiges erreicht und einiges, was Du schäzten kannst. Deine Freunde, Dein Pferd und und und. Nicht alles ist schlecht. Das Pferd ist krank ok, aber die Erinnerungen, die schönen bleiben Dir doch. Du hast viel mit diesem Pferd erlebt und nun ist es krank. Deswegen bleiben aber doch die Erinnerungen und die Zeit mit ihm. Man sollte jetzt handeln, was gut für das Pferd ist und nicht für einen selber.
Versuche mit Deiner Freundin noch einmal zu sprechen um sie nicht zu verlieren. Sage ihr, was Dir ihre Freundschaft bedeutet und das Du sie lieb hast. Es ist wichtig, wenn man einen Menschen nicht verlieren will. Sie war bisher immer für Dich da und hat Dir zugehört. So solltest Du auch für sie da sein. Sprich offen mit ihr und versuche nicht nur alles in das negative zu drehen damit mam sich entschuldigen kann oder Aufmerksamkeit bekommt. Gibt es ein Problem, soll man natürlich darüber sprechen, aber nicht daran verzweifeln und in Bedauerungen versinken, sondern austehen und sich dem Problem stellen und dmait auseinandersetzen und nicht in das Ritzen flüchten, denn das bring GAR NICHTS.

Lieben Gruß