Problem von Anonym - 16 Jahre

Mein Vater will nichts von mir wissen!

Hallo! Ich bin 16 Jahre alt und habe mein Vater bis jetzt nur 1 mal in meinem Leben gesehen. Er ist gleich nach meiner Geburt abgehauen und wollte auch nichts mehr von meiner Mutter und mir wissen. Da ich meinen Erzeuger einmal sehen wollte und auch mit ihm reden wollte, hat meine Mutter alles getan, um mir eine Überraschung zu machen. Somit hat er mich im Krankenhaus besucht. Am Anfang wusste ich nicht wer diese Person ist, doch dass war dann klar. Doch weil ich eine Mandel-Operation hatte, konnte ich nicht sprechen. Somit schrieb ich ihm dann auf einen Zettel, dass ich gerne mal mit ihm telefonieren möchte, wenn ich aus dem Krankenhaus zurück bin und mich dann mal mit ihm treffen möchte. Die ersten Male, wo ich ihn angerufen habe,ist er auch ans Telefon rangegangen, aber als wir uns dann treffen wollten erschien er nicht.

1. Frage: Was soll ich davon halten?? Von einem Menschen der ein Kind in die Welt setzt und ihm das Kind noch nicht mal Wert ist!?
2. Frage: Wie bekomme ich seine Adresse raus? (ich möchte ihn mal sprechen und ihn meine Meinung sagen)

Mein Vater hat nicht nur ein Kind gezeugt und die Frau danach verlassen sondern mehrere. Ich möchte gerne die Adressen und eine Telefonnummern von meinen Halbbrüdern herausbekommen.

3. Frage:Wie komme ich an die Telefonnummer heran? & was brauche ich für Informationen über diese Person, wenn ich sie suchen möchte? Ich habe nur das Geburtsjahr und den Vornamen.



Es wäre super wenn ihr mir diese Fragen beantworten könntet.
Lg :)

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Unbekannte,

was sollst Du von einem Menschen halten, der nicht in der Lage ist, Vater zu sein?

Das war Deine erste Frage.
Meine Antwort darauf:
Es kann nur ein unreifer, oberflächlicher Mensch ohne Verantwortungsbewußtsein sein.

Er hat Dir so vieles vorenthalten, indem er Dir nicht "Vater" war, wo er unfähig war mit Deiner Mutter und Dir zusammen Familie zu sein.
Den Mann hat wohl in erster Linie interessiert, sich seiner Verantwortung zu entziehen.

Darf ich Dir (als Vater) etwas verraten:
Der Narr ist sich wohl jetzt noch nicht bewußt darüber, was ihm selbst alles unwiederbringlich entgangen ist.
Du hast ihn zwar vermißt. Dich gefragt, wer noch zu Dir gehört. Aber Du hast ganz offensichtlich eine Mutter, die Dich liebt und zu Dir hält.
Wenn Du daran festhältst, kann Dich nichts auf der Welt wirklich erschüttern.

Der Narr, der nicht einmal erkennt, wo er selbst einmal etwas wirklich fantastisches zustande gebracht hat ist wahrscheinlich immer noch auf der Suche nach einem "Sinn" in seinem Leben.

Wenn Du tatsächlich einmal die Gelegenheit bekommst, ihm Deine Meinung zu sagen: Du wirst ihn nur wirklich tief treffen können, wenn Du ihn bemitleidest. Ihm erzählst, was Du ihm gerne für eine Tochter gewesen wärst. Wenn er es zugelassen hätte. Ihm vorführst, was er versäumt hat.
Ihm deutlich vor Augen führst, dass Deine Liebe und die Deiner Mutter auch für ihn gereicht hätte.
Deine Vorwürfe erwartet er. Darauf ist er vorbereitet und deshalb flüchtet er vielleicht auch vor einem Treffen mit Dir. Aber es wird ihn nicht wirklich treffen, wenn Du ihm Vorwürfe machst.

Zu Deinen anderen beiden Fragen: Deine Mutter hat es einmal geschafft. Sie wird Dir den Kontakt zu Deinem Vater ermöglichen können.
Sprich mit ihr darüber.
Sprich mit ihr auch darüber, dass Dir in allererster Linie wichtig ist, was sie für Dich bedeutet.
An die Adresse Deiner Halbbrüder wirst Du wohl nur über Deinen Vater selbst (dessen Eltern?) oder durch andere Quellen aus seiner direkten Umgebung kommen können.

Liebe Unbekannte,
ich hoffe ganz innig, dass Du bei allem Kummer den Dir dieser arme Narr verursacht genug Kraft und Freude aus der Liebe schöpfst, die Dir von anderer Seite entgegengebracht wird.

Alles Liebe,

Dein Bernd