Problem von Jennifer - 18 Jahre

Angst vor dem Vater werden!

Hallo,

ich habe ein riesen Problem!
Ich bin mit meinen Freund schon seit 1 1/2 Jahren zusammen.
Jetzt bin ich im 2ten Montat von ihm Schwanger!
Doch er hat Angst vor dem Vater werden!
Er hat vor dem finanziellen Angst und macht sich richtig große gedanken!
Er hat einen festen Job und ich bin noch Azubi (bald aber fertig) & eine Wohnng in dem Haus von seinem Vater haben wir auch. Miete müssen wir nicht zahlen!

Und er macht sich trotzdem sorgen.
Dass wir das alles nicht schaffen...

Jetzt meine Frage;

Bekomme ich irgendwelche finanzielle Hilfen?

Und wie kann ich meinen Freund klar machen, dass er sich nicht so große gedanken machen muss!?!?

Vielen Dank für die Hilfe

Liebe Grüße Jenni

Bernd Anwort von Bernd

Hallo liebe Jennifer,

nach der Geburt Eures Kindes bekommst Du bis zu 14 Monate lang Elterngeld. Das wird nach Deinem Einkommen der letzten 12 Monate berechnet, beträgt mindestens 300 ?/Monat.
Das Elterngeld steht dem Teil der Familie zu, der für die Erziehung des Kindes ganz oder zum großen Teil auf sein Einkommen verzichten muß.
Mittlerweile können das neben Vater und Mutter auch Großeltern sein.

Daneben erhältst Du 164 ?/Monat Kindergeld, bis Euer Kind 18 Jahre alt ist.
Wenn es dann noch in der Ausbildung ist, geht das auch noch länger.

Für das Kindergeld ist das Arbeitsamt (Familienkasse) zuständig. Dort wird man Dir auch sagen können, wo Du das Elterngeld beantragen kannst.

Die dritte finanzielle Hilfe bekommt ihr vom Finanzamt.
Wenn ihr heiratet kommt Dein Freund in die günstigere Steuerklasse (3) und bezahlt weniger Steuern.
Damit ist auch gleich verbunden, dass ihr alle drei mit nur einem Krankenkassenbeitrag gemeinsam versichert seid (soweit Dein Freund nicht in einer privaten Krankenversicherung ist).


Lass mich jetzt noch etwas zu Deiner zweiten Frage schreiben.

Dass sich Dein Freund Gedanken über die finanzielle Zukunft macht finde ich gut, richtig und normal.

Er sollte sich allerdings keine Sorgen darum machen. Zumal Ihr ja wohl in seinem Vater eine nicht nur moralische Unterstützung habt.

Das wichtigste überhaupt hast Du ja schon begriffen:Ihr müßt Euch informieren und positiv planen.
Da bleibt kein Platz für einen Gedanken wie: das schaffen wir doch alles nicht.

Planen bedeutet: Ihr müßt Euch selbst die wichtigen Fragen stellen und die Antworten darauf gemeinsam erarbeiten.

(1) Was für ein Einkommen werden wir haben.
(2) Was bekommen wir für und durch Unser Kind zusätzlich
(3) Was geben wir zur Zeit aus
(4) Wo läßt sich da locker etwas einsparen
(5) Was werden wir voraussichtlich an Ausgaben haben

Wichtig ist, dass Ihr Euch gemeinsam diese Gedanken macht: das ist der Anfang Eueres gemeinsamen Lebensplanes! Vielleicht macht Ihr Euch diese Gedanken ja zusammen mit dem Vater Deines Freundes?
Ich könnte mir vorstellen, dass es ein stolzer Opa wird, wenn er frühzeitig von Euch mit einbezogen wird.


Vielleicht kommt jetzt der wichtigste Rat, den ich Dir geben kann:

Lasse es nicht zu, dass Euch Dein Freund vor lauter "Sorge" um die Zukunft die Freude an dem nimmt, was da gerade wunderbares mit Dir geschieht.
Teile Deine Freude mit den Menschen, die Dir wichtig sind.
Für werdende Mütter ist es oft besonders schwer zu verstehen, dass wir Männer nicht so recht mit Euren Gefühlen in der Schwangerschaft umzugehen wissen.
Ihr habt bereits innigsten Kontakt zu dem, was wir auch lieben wollen und wir stehen nutzlos daneben. Ausgeschlossen!

Gib vor allem Deinem Freund jede Möglichkeit, schon jetzt zu Euch zu gehören: zu Dir und Eurem Kind!
Versuche, ihn miterleben zu lassen, was das Kind in Dir bewegt!
Ich schreibe es immer wieder gerne: wenn ich mit dem Ohr auf dem Bauch meiner Frau den Herzschlag unserer Söhne hören konnte, wenn ich den Bauch mit meinem Kinn gestreichelt habe und meine Kinder mich getreten haben. Dann habe ich dazu gehört. Dann war ich dabei.
Dann konnte mich nichts auf der Welt zweifeln lassen, dass wir alles schaffen werden, was notwendig sein wird.
Dann war es mir wichtiger, meine Ungeborenen Wiegenlieder oder Mozart hören zu lassen, statt heavy metal oder Jazz (was ich auch ganz gerne höre).
Wir haben gemeinsam vor und nach den beiden Geburten unserer zwei Kinder nichts ausgelassen, was das Leben so an Widrigkeiten zu bieten hat.

Es gibt kein stärkeres und besseres Motiv, alles positiv zu nehmen und niemals aufzugeben, als unsere Kinder.

Herzlichst, Euer Bernd