Problem von anonym - 27 Jahre

Die Liebe ist verloren gegangen

Ich bin seit fast vier Jahren mit meinem Freund zusammen und habe diese Zeit als die bisher schönste in meinem Leben empfunden. Weil wir uns so gut verstehen und ergänzen, wohen wir seit 1 Jahr zusammen. Er ist sehr liebevoll, klug und fürsorglich, und ich finde ihn auch als Mann sehr anziehend.
Seit ca. 4 Monaten habe ich den Eindruck, dass sich meine Gefühle zu ihm sehr verändert haben. Ich habe keine besonders tiefen Gefühle mehr zu ihm und finde es daher oft nervend, wenn er mich liebevoll behandelt oder meine Aufmerksamkeit will. Wenn ich vorher manchmal eifersüchtig war, ist es mir nun relativ egal, ob er mit hübschen Frauen redet oder flirtet.
Ich muss dazu sagen, dass sich auch meine und seine Lebensumstände seit 6 Monaten geändert haben. Während ich vorher viel unter Menschen und viel unterwegs war, sitze ich nun seit 6 Monaten fast jeden Tag vor dem Computer, um meine Examensarbeit zu schreiben und sehe unter der Woche oft nur meinen Freund. Auch habe ich seit ca. 6 Monaten Probleme mit dem Magen, die seit 4 Monaten durch Medikamente gelindert werden. Mein Freund hat seit 7 Monaten eine feste Arbeit; vorher war er - wie ich - Student. Insgesamt geht es mir nicht so gut, ich habe auch oft das Gefühl, meine Lebensfreude etwas verloren zu haben und weiß nicht, was ich im Leben eigentlich erreichen will. Das Gefühl, ihn zu verlieren, bereitet mir Angst, zumal ich mir nicht erklären kann, woher der Verlust der Liebe rührt. Ein Freund meinte, dass er vielleicht doch nicht der richtige für mich ist, aber eigentlich verbindet er alles, was ich mir immer gewünscht habe...Haben Sie einen Rat für mich?
H.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, H.!

Manchmal verändern sich mit den äußeren Umständen, auch die inneren Gefühle. Euer gemeinsames Leben, in dem ihr euch immer gut ergänzt habt, zusammengefunden habt, ist anders geworden. Andere Pflichten sind dazu gekommen, anderes benötigt Zeit - eine große Umstellung.

Ich möchte Dir gar nicht raten, diese Beziehung zu beenden. Als erstes würde ich schauen, dass ich wieder glücklich werde. Jeden Tag arbeitend vor dem PC zerrt an den Nerven, keinen Menschen mehr sehen macht einsam. Und wenn man nur noch den einen Menschen um sich hat, beginnt der zu nerven. Das ist so. Da kann die Liebe noch so groß sein.

Gönn Dir ein wenig mehr für Dich. So wichtig die Examensarbeit ist, Deine Gesundheit ist es auch. Und kannst Du nicht auch viel besser arbeiten, wenn Du Dich gelöst und ein Stück glücklicher daran setzen kannst? Einen Abend in der Woche würde ich mir frei nehmen. Nur für mich. Ohne Pflicht, sondern nur Freiheit.

Und besprich das alles auch mit Deinem Freund. So schwer es Dir fällt. Erzähl ihm von Deinem Kummer. Das sich so vieles verändert und Dir das 'alte' irgendwie fehlt. Das Dir etwas abhanden gekommen ist. Aber auch, dass Dir die Vorstellung, ihn zu verlieren, Angst bereitet. Das willst Du doch eigentlich nicht. Oder sehe ich das falsch?

Alles Gute!