Anwort von Zipporah

Liebe Anni

Erstmals tut mir das alles schrecklich Leid. Ich kann gar nicht ahnen wie schlimm das sein muss. Trotzdem ist es, liebe Anni, gerade jetzt sehr wichtig, dass du dich nicht verkriechst. Auch wenn es sich schwer anhört, versuch dich abzulenken. Es bringt nichts deine Zeit hier mit Grübeln zu verbringen, warum dieses harte Schicksal gerade dich trifft. Diese Frage stellen sich viele und doch gibt es darauf keine Antwort.
Wenn es dein Gesundheitszustand erlaubt, geh spazieren, tu etwas, was du schon immer tun wolltest. Wenn du ein Hobby hast, geh auch dem intensiver nach. Aber allem voran, will ich dir ans Herz legen, dass du mit deiner Tochter redest. Auch wenn das sich jetzt brutal anhört: sei dankbar, dass du diese Möglichkeit hast, die Dinge wieder zu richten. Der Tod gehört zum Leben dazu. Wir alle sterben einmal. In den meisten Fällen sehr unerwartet. Nicht alle haben die Gelegenheit, sich noch vorher zu verabschieden und sich auf den Tod vorzubereiten. Deine Tochter wird dir auch sicher dankbar sein, dass du sie darauf vorbereitet hast. Auch für deine Enkel wäre es doch tragisch, wenn du auf einmal ohne Vorwarnung weg wärst.
Bedenke, dass du wohl kaum friedlich von dieser Welt gehen kannst, ohne dass du mit deiner Familie versöhnt bist. Du weisst am besten, was zu dieser Trennung mit deiner Tochter geführt hat. Vielleicht wäre es wichtig, die Fehler von beiden Seiten auf den Tisch zu legen und wo nötig diese auch zuzugeben und einander Vergebung zuzusprechen. Fehler sind menschlisch, aber sie sollten niemals Grund zur endgültigen Trennung geben.


Dies ist ein schwerer Lebensabschnitt für dich. Deine Familie sollte dir dabei zur Seite stehen. Dies ist aber nur möglich, wenn vorher eine Versöhnung stattgefunden hat. Was immer auch geschehen ist, es ist noch nicht zu spät.

Ich wünsche dir, dass Gott dir die nötige Kraft und den nötigen Trost gibt, denn du jetzt benötigst.

Alles Gute

Zipporah