Problem von Anonym - 23 Jahre

Exfreundin

Hallo,

habe folgendes Anliegen. Meine Ex und ich hatten gemeinsam einen Hund. Nachdem wir zusammen gekommen sind, haben wir uns Jessy genommen. Beim Tierarzt ist sie auf mich gechipt worden. Impfpass auf Sie wenn ich mich recht erinnere. Vor mehr als einen halben Jahr haben wir uns getrennt. Weil es leider etwas gedauert hat, bis ich eine neue Wohnung habe, hatte ich Jessy nur ein mal bei mir, mit ihrem Einverständnis. Danach brauch sie den Kontakt ab. Mit Ihrer Mutter habe ich regelmäßigen Kontakt und wollte Sie nun wieder mal übers Wochenende haben.

Ihre Mutter teilte mir heute mit, dass sie Jessy nicht hergeben möchte, auch nicht übers Wochenende.

Meine Frage nun, kann ich da überhaupt was machen. Gibts da eine rechtliche Grundlage, oder muss ich da auf die Vernunft meiner Ex hoffen? Ist es mein Hund wenn der Chip auf mich läuft??

Falls Sie mir einen Tipp geben könnten, wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank

mfg

Franzi Anwort von Franzi

Lieber Unbekannter,

ich freue mich, dass du dich an uns wendest!

Habt ihr für den Hund einen Kaufvertrag? Gibt es irgendwas schriftliches darüber, wer den Hund bezahlt hat? Das ist sehr wichtig, weil so der Besitzer genannt werden kann. Ob der Chip dabei eine Bedeutung hat, kann ich dir leider nicht sagen.

Es gibt sehr wohl eine Chance, dass du den Hund sehen kannst. Bei Hunden wird es oft so geregelt, wie bei Kindern. Derjenige, bei dem der Hund nicht ständig lebt, bekommt ein Umgangsrecht und muss eventuell sogar Unterhalt für den Hund zahlen. Sofern das Umgangsrecht gerichtlich festgelegt worden ist, ist deine Ex-Freundin also verpflichtet, dir den Hund, an den vom Richter festgesetzen Terminen, rauszugeben.

Habt ihr den Hund gemeinsam angeschafft, wird meistens so entschieden, dass der Hund bei der Person bleibt, die mehr Zeit hat oder bei der Person, die sich währen der gemeinsamen Zeit mehr um den Hund gekümmert hat. Bei diese Variante sind Zeugen natürlich sehr wichtig, weil ihr sicher beide behaupten würdet, mehr Zeit mit Jassy verbracht zu haben.

Ein Rechtsanwalt kann dir also durchaus helfen.

Dennoch möchte ich an deine Vernunft appellieren. Ein Hund ist kein Gegenstand. Wenn Jassy immer hin- und hergerissen wird, leidet sie darunter. Sie muss sich ständig einer anderen Umgebung anpassen und weiß letzten Endes gar nicht, wo sie hingehört. Versucht Euch bitte so zu einigen, damit euer Streit nicht auf dem Rücken des Hundes ausgetragen wird.

Alles Liebe,
Franzi