Problem von Anonym - 14 Jahre

vergewaltigt?

Hallo ich wurde vor 3 jahren im schulandheim von meinem damaligen kumpel höchstwahrscheinlich vergewaltigt. Er war eigentlich nie mein richtiger kumpel aber ich war so schüchtern und hab mich nie getraut das zu sagen weil ich kein stress mit ihm wollte.Er war schon immer ein bisschen pervers er machte es mal vor meinen augen mit einem kuscheltier. Als ich dann im sommer im schulandheim war sagte er das er mit mir analverkehr gehabt habe als ich geschlafen habe. Alle im zimmer hielten es natürlich für ein witz weil er öfters so lügengeschichten erfindet und man ihm nichts wirklich glauben kann.Ich erinnerte mich aber, das ich in der nacht kurz aufgewacht bin und es fühlte sich an als mir jemand die hose hochzieht.Ich hab bis heute niemandem davon erzählt. Das belasstet mich sehr. vor allem weil ich die Person noch öfters sehe
vor allem weil er auch zum konfirmantenunterricht geht. Er denkt das ich es auch für ein witz halte. Deswegen will ich dort auch nicht mehr hingehen.


Meine fragen: Wacht man nicht auf wenn man missbraucht wird ?
Wann und wie soll ich es meinen eltern sagen ?

Bernd Anwort von Bernd

Lieber Unbekannter.

Du darfst sicher davon ausgehen, dass es sich um eine Lügengeschichte eines Jungen handelt, der wohl ein wenig neben der Kappe ist!

Du wachst doch auch auf, wenn Du nachts den Drang verspürst, auf die Toilette zu müssen?
Um Analverkehr haben zu können, muß der äußere Schließmuskel am Anus erst einmal den Zugang freigeben.
Dieser Muskel wird durch unseren Willen gesteuert!
Der Druck gegen diesen Muskel läßt Dich aufwachen. Er verursacht das Gefühl bei Dir: wenn Du jetzt nicht aufstehst und zur Toilette gehst, geschieht ein Unglück!

Das bedeutet, dass niemand gegen Deinen Willen Analverkehr mit Dir haben kann, ohne Dir sehr weh zu tun! Aber dann wachst Du auch auf!
Wenn Du am nächsten Morgen nicht fürchterliche Schmerzen am Anus verspürt hast, hat der Typ Dir einen mordsmäßigen Bären aufgebunden!

Im Übrigen halte ich es auch für keinen "Witz" Dir solche Geschichten unterjubeln zu wollen!
Schließlich stellt sich dieser Junge ja selbst nicht gerade in einem günstigen Licht zur Schau!

Er wäre wahrscheinlich sehr gut in der Obhut eines Jugendpsychologen aufgehoben, der sich einmal zusammen mit ihm ernsthaft über seine Fantasien auseinandersetzen sollte.

Wenn er Dich weiterhin belasten sollte, ist es vielleicht gerade im Zusammenhang mit dem Konfirmandenunterricht keine schlechte Idee, Deinen Pfarrer einmal (unter 4 Augen, bzw. zusammen mit einem Freund, der Deine Aussagen bestäigen kann) darauf anzusprechen.

Ein Pfarrer ist vielleicht auch die geeignete Vertrauensperson, der den Eltern des Jungen einen Hinweis geben könnte, mit welchen Fantasien sich ihr Kind so herumträgt. Und sie mit dem Rat unterstützen, einen Jugendpsychologen für ihren Sohn zu suchen.

Deinen Eltern solltest Du eigentlich direkt erzählen, was Dich bereits so lange belastet hat. Vielleicht hätten sie Dir schon viel früher Deine Sorgen nehmen können!

Vielleicht nimmst Du ja das als die Lehre aus der ganzen Geschichte mit?

Du mußt Dich nicht alleine mit den Sorgen herumtragen, die Dich belasten! Wir Eltern sind doch dafür da, Euch aus Euren Zweifeln zu befreien und Euch aus Euren Sorgen zu helfen!
Und wir können so wenig anrichten, wenn Ihr uns nicht Euer Vertrauen schenkt!
Kinder, redet mit uns!

Alles Gute,

Bernd