Problem von Anonym - 18 Jahre

Klammeräffchen liebt Einzelgänger

Hallo *ganz verlegen um die Ecke guck*...
Ich bin eigentlich extrem schüchtern und hatte immer mehr Angst vor anderen Menschen als sonst irgendwas. In der Grundschule hat das niemanden gestört, in der 7. Klasse war dafür der Schock umso größer, ich glaube ich habe ein Jahr gebrauch um mich überhaunt an die ganzen neuen Leute zu gwewöhnen. Aber ich mache Fortschritte und das besonders jetzt, da ich meinen ersten Freund habe, seit 9 ? Monaten, ich bin 18 (er 19). Wenn ich jemanden habe dem ich so vertrauen kann, der quasi meine emotionale Basis bildet, dan glaube ich, kann ich alles schaffen, kann ich selbstständig werden und mir ein eigenes Leben aufbauen (nächstes Jahr Abi, dann geht?s los) aber noch bin ich nicht soweit und brauch jemanden wie ihn. Das Problem ist nur, er ist eigentlich Einzelgänger. Das wir überhaubt zusammengekommen sind ist eigentlich sein Verdienst, ich hätte mich nicht getraut. Jedenfalls lief auch eine ganze Zeit alles prima, bis es dann eskalierte. Wir haben uns anfangs fast jeden Tag gesehen, heute weiß ich, dass das das blödeste war was ich machen konnte. Er fühlt sich inzwischen total eigesperrt und unter Druck gesetzt, hinzu kommt noch das wir die gleiche Schule besuchen. Zitat seinerseits:?Wenn man eigentlich Einzelgänger ist, fällt es (Beziehung) extrem schwer und kostet unendlich Kraft... das liegt aber nicht direkt an dir!.? oder:?Es nervt nur gefangen zu sein, sich gelähmt zu fühlenund festgehalten zu werden sodass ich als Mensch total abstumpfe und verkümmere...?. Ich will ihn verstehen aber ich kann es nicht, ich empfinde genau das Gegenteil, für mich ist er im Moment das wichtigste in meinem Leben, alles andere schaffe ich bloß weil er da ist. Ich will ihn unter gar keinen Umständen verlieren und er will eigentlich auch keine Trennung, trotz Freiheitsdrang sehnt er sich doch immer wieder nach einer Beziehung hat er gesagt. Jedenfalls würd ich alles für ihn tun, das einzigste was ich nicht auf die Reihe kriege ist, ihn nicht mehr zu sehen. Wir haben es jetzt drei Wochen lang probiert: unter der Woch sehen wir uns nur (zwangsläufig) in der Schule und am Wochenende maximal von Freitag nachmittag bis Sonnabend vormittag. Aber das schaff ich nicht, in der Woche geht?s, das könnt ich aushalten aber am Wochenende kommt dann die Krise... Ich bin total unausgeglichen, kann mich auf nichts konzentrieren und Spaß macht schon garnichts, ich liege stundenlang rum und heule. Meine Hoffnung ist, das sich einiges zwischen uns wieder normalisiert, so eine Wirkung auf ihn zu haben tut weh aber am Anfang hat er sich ja noch nicht so gefühlt, da ich sein Bedürfnis aber nicht kannte, hab ich es ziemlich überreizt. Er meint er liebt mich trotz dem, was er im Moment fühlt, darauf baut sich meine ganze Hoffnung, Trennung kommt für uns beide nicht in Frage.
Eine konkrete Frage kann ich dazu nicht formulieren, vielleicht versteh ich auch das Problem nicht ganz. Reden kann ich sonst mit niemandem darüber und eigentlich tu ich schon das einzige, was für mich in Frage kommt, ihn lieben und abwarten, alles außer Rückzug... eigentlich muss ich ihm doch bloß beweisen, das auch für ihn eine Beziehung mehr Energie einbringen als kosten kann, oder? Ich erwarte ja kein Seelsorge von ihm, nur das er einfach da ist und ich kann ihm doch genau das gleiche und noch mehr geben aber das sieht er nicht oder er kann oder will es nicht annehmen oder ich weiß auch nicht... (Wer hat den größeren Sprung in der Platte, er oder ich?)
Ihr könnt ja einfach schreiben was euch dazu einfällt, irgendwas...

ein Klammeräffchen ohne Halt

Vanessa Anwort von Vanessa

Hey,

also, dein Freund braucht, wenn ich dich richtig verstanden habe, Freiheit. Du liebst deinen Freund und würdest am liebsten deine ganze Zeit mit ihm verbringen! Klar, dass ihr in dem Punkt aufeinandertrefft.
Ihr seid schon relativ lange zusammen und nach einer gewissen Zeit treten halt Probleme auf- mach dich nicht so verrückt. Du sagst ja auch selbst, dass für keinen von euch eine Trennung in Frage kommen würde.

Es stellt sich also die Frage, was du tun kannst. Was kannst du tun, damit es dir besser geht? Was kannst du tun, damit eure Beziehung wieder zu einer Quelle der Kraft für euch beide wird?

Bleibe zunächst einmal bei dir. Schließlich bist du ja nicht mit deinem Freund zusammen, um ihn zu verändern, sondern weil du ihn als Menschen so liebst, wie er ist, oder? Klar, ein paar Ecken und Kanten gibt es hier und da. Eine Beziehung ist auch dazu da um aneinander und miteinander zu wachsen und sich zu entwickeln. Für dich selbst. Und für die Beziehung. Das darfst du machen. Das heißt nicht, dass du dich dem anderen unterwerfen musst.

Gucke also an dir, was du ändern kannst. Wenn er nicht da ist, fühlst du dich schlecht und einsam. Wieso? Aus welchem Grund? Fühlst du dich "sinnlos", wenn er nicht da ist? Langweilst du dich? In dir besteht der starke Wunsch nach ganz viel Nähe und ganz viel Liebe - und der darf ja auch gerne da sein.
Aber in dem Moment, wo du die Abwesenheit deines Partners spürst, scheinst du zu glauben, dass er plötzlich nicht mehr für dich da ist und dich nicht mehr liebt. Ist das wirklich so? Ihr habt doch, wie du geschrieben hast, eine emotionale Basis geschaffen.

Du solltest wieder lernen, ein bisschen mehr zurück zu dir selbst zu kommen. Du lebst nicht für ihn, du lebst für dich. Auch wenn ihr ein paar seid und jeder irgendwo ein Teil des Anderen ist, solltest du dich nicht ganz an ihn abgeben. Du bist du! Lerne, dich wieder zu mögen und Spaß zu haben, auch ohne deinen Freund. Ja, ich habe leicht Reden, wirst du denken. Hey, aber du darfst dich selbst nicht vergessen. Unternimm was mit deinen Mädels. Mach den Samstag Abend zu Mädelsabend und macht einen drauf. Werde du selbst :)

Deinem Freund wird das gut tun und dir wird es ebenso gut bekommen. Geh e langsam deine ersten Schritte alleine - dann fühlen sich die gemeinsamen gleich wieder doppelt schön an.

Streiche diese harte Einstellung aus deinem Kopf, dass nur die Zeit mit deinem Freund wertvoll ist. Löse sie auf. Mache irgendwas, damit du Einstellungen wie diese auflöst. Schreibe alle auf einen Zettel und verbrenne ihn oder schrei alles raus. Lasse los, auch körperlich, das erleichtert dir nochmal einiges. Denn Dinge, die du aus deinen Gedanken holst, in dem du sie zu Papier bringst, verabschieden sich sicherlich schneller.

Wenn du einige von deinen Einstellungen und den Forderungen an deinen Freund losgelassen hast, dann ist es gut möglich, dass er sich erleichter fühlt und nicht so eingegrenzt.

Du kannst, wenn du in ein Loch fallen solltest, einen Brief an ihn schreiben, irgendwas liebes basteln oder machen. Muss nicht für ihn sein, kann auch für deine Ma, deine beste Freundin oder sonstwen sein.
Oder bevor du wieder auf die Idee kommst, dass ein paar Stunden ohne ihn, das schlimmste sind, was passieren kann, mach einen Beauty-Tag. Lehn dich zurück, lies ein buch, dusche oder bade, schreibe was, geh joggen, pflücke Blumen, was auch immer du machst, vor allem: genieß DICH!

Noch ein Tip fürs Wochenende: Wenn ihr euch von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend seht, ist das für jemanden, der viel zeit für sich braucht, eine lange Zeit. Fahre doch auch mal von Samstag morgen bis Samstag abend wieder nach Hause und dann wieder zu deinem Freund. Oder jeder von euch nimmt sich nur den Nachmittag für sich selbst Zeit!

Diese Problem tritt übrigens in vielen Beziehungen auf, wir Mädels scheinen ein Problem mit dem Loslassen zu haben. Sei dir ruhig im klaren darüber: auch wenn er nicht bei dir ist, liebt er dich!

Ich glaube nicht, dass einer von euch einen Sprung in der Platte hat :)
Ihr werdet das schon ganz gut hinbekommen, da bin ich mir sicher! Ich wünsche dir alles, alles Liebe und Gute! Hab viel Kraft und Mut - und steh zu dir selbst, denn du bist es wert!