Problem von Anonym - 29 Jahre

vergewaltigung bei der betriebsfeier

liebes kummerkastenteam
ich fange direkt mit meinem problem an und bedanke mich schonmal im vorraus für eure unterstützung.

ich arbeitete in einer marketing agentur und verdiente sehr gut. mein beruf war mir sehr wichtig, da ich erst vor kurzem mein studium beendet hatte und sofort von der agentur genommen wurde.privat war ich eine sehr lebensfrohe person und betrieb gerne sport, bin gerne aus gegangen und traf mich oft mit meinen freunden. ich hatte schon mehrere beziehungen und die liefen immer sehr gut. wir trennten uns immer freundschaftlich und meine letzte beziehung hatte ich vor einem halben jahr. und zwei tage danach hat sich mein leben geändert.leider.
unsere agentur gab eine betriebsfeier. ich hatte spaß und alle benahmen sich, sehr zu freude des chefs. ich unterhielt mich und trank champagner. drei gläser, die habe ich auch gut vertragen und alles war prima. um halb eins bin ich dann gegangen. aber alleine. und ich war noch kurz bei mir im büro um noch eine zwei unterlagen mit zu nehmen, weil ich ab morgen frei hatte. mein urlaub begann und ich wollte mir die sachen zuhause nochmal anschauen. auf einmal wurde ich von hinten runtergezogen und ich hörte eine stimme. die tür wurde abgeschlossen und die rollos vor den fenstern wurden runtergelassen. mir wird etwas über die augen gebunden und meine arme und beine werden gefesselt. ich sah nichts und aber spürte umso mehr. die einzelheiten möchte ich nicht erläutern. ich hatte das gefühlt zu sterben. ich wurde vergewaltigt. nach ein gefühlten ewigkeit wurde ich losgemacht ich war wie gelähmt und konnte mich nicht bewegen. nach einer zeit habe ich mir dann die augenbinde abgemachht und das büro sah aus wie vor meiner vergewaltigung. alles war da, das licht war an. nach einer stunde, vermute ich, stand iich auf und rannt zu meinem auto.soweit es ging. zuhause zog ich mich aus und ging in die dusche und brach dort zusammen. meine nerven waren am ende und sind es immer noch. jede nacht höre ich seine stimme, die ich irgentwo her kenne. es ist jemand von der arbeit da bin ich mir ganz sicher. die ganzen geräusche rauschen die ganze zeit in meinem ohr. ich kann nicht mehr. oft denke ich daran ,dass ich mich früher melden hätte sollen, dann wär die situation vielleicht nie so schlimm geworden wie sie jetzt ist. dann wäre jetzt alles schon anders. aber es ist so schwer dieser geschichte meine stimme zugeben. ich kann nur schreiben. nicht reden. den kontakt zu der außenwelt ist so gering, dass ich nur noch zum einkaufen gehe und sonst bin ich nur in meiner wohnung. jeden tag dusche ich mich mehrmal ich will dieses gefühl, diesen schmutz und dieses erlebnis von mir waschen. es ist sehr schwer mit dieser sache zu leben und ich habe keine kraft mehr. ich kann kaum noch essen, fühle mich dreckig. meine schmerzen sind im unterleib so stark, dass ich kaum noch gerade gehen kann. meine freunde denken ich sei im urlaub. aber den hatte ich abgesagt. danach habe ich nicht auf klingel an der tüt oder anrufe geantwortet. ich schrieb wenn nur sms. weil ich nicht reden kann. ich trage sonnenbrille um einkaufen zu gehen, um nicht erkannt zu werden. nach dem urlaub ich meine arbeit gekündigt und \"lebe\" in meiner wohnung. zumindest finanziell bin ich nicht völlig am ende. ich habe von meinen eltern gut geerbt. sie sind leider verstorben. sonst hätte ich mich jetzt an sie . bzw. meine mutter gewendet.

bitte helft mir. ich kann nicht mehr leben und ich will es auch nicht mehr. die seelischen wie auch die körperlichen folgen sind zu schwerwiegend. helft mir.
BITTE!

Dana Anwort von Dana

Meine liebe Unbekannte...

...das ist eine sehr schlimme Geschichte, die du da durchleben musst. Du hast mein tiefes Mitgefühl.

Doch schau, du hast es geschafft, den ersten Schritt zu tun, du hast dir Hilfe geholt! Du hast begonnen, dich gegen diese Lähmung, die du hast, die innere Leere, zur Wehr zu setzen! Das ist wirklich gut und vielleicht der Beginn eines neuen Lebens.

Mach dir keine Vorwürfe, dass du schneller hättest handeln müssen. Das Tempo, das du gewählt hast, ist das, in dem es geht. Nicht schneller, nicht langsamer. Du konntest nicht schneller und nicht früher. Nimm das so an, es ist ok.

Ich möchte dir einen Link ans Herz legen:

http://www.frauennotruf-hamburg.de/erste_informationen/nach_vergewaltigung.html

Der Frauennotruf ist nicht auf Hamburg begrenzt, es gibt viele in verschiedenen Städten. Wenn du "Frauennotruf" und deine Stadt oder die größere Stadt in deiner Nähe angibst, könntest du Erfolg haben.

Du kannst auch zu deinem Hausarzt gehen und einfach mal um solche Telefonnummern bitten. Du musst ihm nicht sagen, dass du selbst betroffen bist.

Bleib mit deinem Erlebnis nicht alleine!
Ich weiß, es ist unglaublich schwer, darüber zu reden. Du musst auch nicht mehr drüber reden als nötig. Notfalls nimm den Text mit, den du hier geschrieben hast und lege ihn vor. Dort gibt es geschulte Leute, die dir auf jeden Fall helfen.

Du hast es nicht verdient, in diesen Ängsten alleine zu bleiben. Und der Arsch, der dich vergewaltigt hat, darf nicht gewinnen! Er ist das Feigste, was auf der Welt herum läuft! Mach ihn fertig.

Du hast nichts getan, du bist nicht schuld. Du bist Opfer. Es ist nicht peinlich, es ist nichts, bei dem dich andere Menschen mit Abscheu betrachten. Dir ist etwas Schlimmes passiert.

Bitte...hör jetzt nicht auf, dir Hilfe zu suchen, mach weiter!
Du hast den ersten Schritt geschafft, geh vorsichtig und langsam den nächsten! Du wirst merken, dass die Hilfe auch Erleichterung verschafft, weil du nicht mehr alleine damit bist.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Du kannst JEDERZEIT wieder hier schreiben, wenn du noch etwas wissen möchtest oder dir noch etwas vom Herzen reden willst, ich halte persönlich Ausschau nach dir.

Alles Liebe!

Dana