Problem von Alina - 14 Jahre

Elternprobleme && Suizid

Hallo. Ich finde es schön was ihr hier macht ;)
Zu meinem Problem:
1.Mein Dad hatte schon einen Herzinfarkt
2.Meine Mum hat ein starkes Alk-Problem

Mein dad sagt öfters zu mir ich soll auf mich aufpassen wenn er stirbt. Ich habe so Angst davor. Denn dann bin ich mit meiner Mum alleine. Meine mum hat keinen Job. Deswegen hätten wir dann auch kein Geld. Ich komme so schon nicht mit ihr zurecht wegen ihrem Alk Problem das sie nicht mal zugibt. mein letzter Ausweg wäre Suizid. Ich habe auch schon angefangen mich zu ritzen. Danach geht\'s mir immer besser.

Was soll ich jetzt machen?
lg Alina

Dana Anwort von Dana

Liebe Alina,

zuerst: ich denke nicht, dass Suizid eine Lösung für dich wäre. Warum? Du hast schon viel Mut bewiesen, dich so zu öffnen, dass du hier Hilfe holen möchtest. Warum solltest du dann sowas Feiges wie Selbstmord in Betracht ziehen?

Ich denke, du bist mutiger als du denkst. Und das ist gut so!

Ich würde dir raten, vor allem mit deinem Vater zu reden. Er scheint um dein Wohl besorgt zu sein und ihr habt wohl einen guten Draht zueinander. Ein Herzinfarkt muss übrigens nicht heißen, dass dein Vater bald stirbt. Es gibt Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten und dann noch lange gelebt haben. Gerade in der heutigen Medizin mit ihren Möglichkeiten, kann dein Dad noch länger leben, wenn er vernünftig mit seinem Leben umgeht.

Trotzdem, wenn ihr sowieso dieses Thema schon öfter gehabt habt, dann sprich ihn auf deine Ängste an. Sag ihm, dass du Panik davor hast, dass er sterben könnte, weil du dann ganz alleine mit deiner Mutter wärst und ihr kein Geld hättet.

Am besten wäre es, ihr würdet jetzt schon einen Fond für dich einrichten. Das ist quasi ein Konto bei der Bank, auf das dein Dad einzahlt, so dass du, sollte er irgendwann sterben, auf einen Geldbetrag zurück greifen kannst.

Zusätzlich bekommt deine Mutter dann Witwenrente. UND es gibt noch das Sozialamt und das Jugendamt. Die sind für solche Fälle da und helfen euch sofort. Du siehst, es gibt also genug Möglichkeiten, du wirst dann nicht alleine sein.

Aber bitte, quäle dich momentan nicht so stark damit, genieße lieber die Zeit, die du mit deinem Vater noch hast. Vielleicht sind es noch viele, viele Jahre. Sag deinem Vater ruhig auch, dass dir das Angst macht, wenn er so redet "Pass auf dich auf, wenn ich sterbe". Er sollte das wissen.

Anscheinend hast du momentan einigen Druck auf dir lasten. Es ist wichtig, dass du den abbaust, dann hört auch das Ritzen wieder auf. Sprich mit deinem Vater, sprich mit Leuten, denen du vertraust. Hast du vielleicht noch andere Verwandte?

Oder frag deinen Vater, ob er mit dir mal zu einer Psychotherapeutin geht. Die sind nicht für Verrückte, sondern helfen einfach, mit Druck oder innerlichem Schmerz umzugehen. Wenn man eine Wunde am Arm hat, geht man auch zum Arzt, der diese behandelt und verbindet. Bei Wunden in der Seele macht das der Psychotherapeut. Die sind dafür extra ausgebildet.

Wichtig ist nur: rede und friss nichts in dich hinein. Hol dir mehr Hilfe, du darfst sie dir holen, du hast Hilfe verdient. Du musst das nicht alleine durchstehen und wirst das auch nicht. Es können dir genug Leute helfen, wenn du die Hilfe zulässt, so wie du es hier im Kummerkasten getan hast.

Alina, ich wünsche dir alles erdenklich Gute, gute Gespräche mit deinem Dad...und viel Erfolg im weiteren Leben. Du bist jetzt schon so mutig gewesen, ich weiß, dass du es schaffen kannst.

Liebe Grüße,

Dana