Problem von Simon - 15 Jahre

Magersucht??

Hallo liebes KuKa Team,gleich vorweg ich finds super von euch,dass ihr (soweit ich weiß) ehrenamtlich an eurem PC sitzt und anderen helft.Davon kann sich manch einer eine Scheibe abschneiden.Ich hoffe das diese Seite noch lange bestehen bleibt,sonst würd echt was im Web fehlen.Nun zu meinem Problem,dass ich zwar eigentlich selbst lösen könnte aber irgendwie auch nicht.Es fing vor bereits 3 Jahren an,ich kam von der Grundschule aufs Gymnasium und wurde in der 5-6 sehr heftig gemobbt.Glücklicherweise konnte man dies tatsächlich noch stoppen.In der 7ten hat sich die Situation gut gelegt,ich hab sogar einige Freunde in der Klasse gefunden.Dann Mitte der 8ten etwa im November fing es wieder an,weil ich wirklich dick war.Ich glaube damals etwa:Männlich,14 Jahre alt,180cm groß und 95 schwer.Ich wollte nicht das es nochmal beginnt also fing ich an abzunehmen.Nach einigen Tagen ist es mir gelungen komplett auf Süßes zu verzichten.Ich hab vorerst konsequent nur 3 Mahlzeiten gegessen und mich über gesunde Ernährung informiert.Dann hab ich meine Elzern gebeten keine Pommes etc. zu machen.Sie sind meinem Wunsch nachgekommen,haben sehr Kalorienarm gekocht.Dann kam der Geburtstag meines kleinen Bruders.Wie bei Kindergeburtstagen üblich gab es abends für alle Kinder Pommes.Da es keine Alternative gab habe ich das Abendbrot ausfallen lassen.Vorerst war es noch ungewohnt,aber es hat sich gut angefühlt,keine Kalorien zu sich genommen zu haben.Das Hungergefühl über Nacht war auch erträglich.Die nächsten Tage hab ich erneut das Abendbrot ausfallen lassen,weil das Abendbrot ja am meisten ansetzen solle.Eines Tages gab es was kalorienhaltiges zum Mittag,das hab ich jedoch nicht eingesehen,ich ließ mir meine Mühe doch nicht zerstören.Also hab ich an diesem Tag Mittag und Abendbrot ausfallen lassen.Ich hab die folgenden Tage viel gefrühstückt,und hab Mittag und Abendbrot ausfallen lassen.Langsam hab ich mich an das Hungergefühl gewöhnt,und ich wollte keinesfalls wieder gemobbt werden,deshalb nahm ich es in Kauf.Meine Kilos purtzelten derweile.Doch das war mir nicht genug,und somit hab ich auch das Frühstück Schritt für Schritt dezimiert,ich hab die Milch weggelassen,weil die immerhin 3,5% Fett enthält und auch die Cornflakes.Ich bin vom Brötchen auf Knäckebrot umgestiegen.Doch da mir Knäckebrot irgendwann öde wurde bin ich auf Äpfel umgestiegen.Das hab ich dann einige Wochen durchgezogen,da Äpfel ja wirklich kaum Kalorien enthalten.Doch ich habs irgendwann nicht mehr ertragen und hab deswegen eine halbe Tafel Schokolade gegessen.Ich hab mich dannach so schlecht Gefühlt wie noch nie zuvor.Ich musste (als Junge) übelst weinen.Ich wusste genau das ich versagt habe.Also hab ich mir eingeredet was für ein Idiot ich doch bin.Doch ich wollte nicht gemobbt werden.Also hab ich es als Ausrutscher betrachtet,und in dem Stil weitergemacht.Ich fing an mir einen Apfel in mehrere Stücke zu schneiden um ihn über den Tag zu verteilen.Nach etwa 4 Monaten (Februar) wog ich noch etwa 80 Kilo.Ich stell mich öfters auf die Wage und protokollier mein Gewicht.\"Ich war meinen Titel als \"Fettsack\" los,doch das hat mir nicht gereicht.Grad den Fettsack Titel los und schon wieder aufhören kam für mich nicht in Frage.Also ging es weiter.Ich wog immer weniger.Dann hat mich irgendwann ein Freund angesprochen das ich viel zu dünn geworden bin.Da wog ich noch 67 Kilogramm.Doch ich fand mich nicht dünn und hab es bestritten.Meine Eltern fangen auch schon an mir zu sagen dass ich genug abgenommen habe.Daraufhin hatte ich einen heftigen Streit mit ihnen.Doch das war mir relativ egal,ich hab weitergemacht bis jetzt.Mittlerweile wieg ich auf 181cm noch 51kg.Ich bin mir durchaus bewusst das dies Laut BMI Skala sehr Untergewichtig ist,aber ich leg nicht viel Wert auf die BMI Skala,da ich mich selbst  nicht dünn genug finde.Ich weiß das ich wesentlich dünner geworden bin als in der 8ten,doch ich will nicht Aufhören.Ich fing an nach Magersucht bei Google zu suchen,weil ich mir langsam selbst Sorgen machte und fand alle Anzeichen die auf Magersucht hindeuten.Ich treff so gut wie jedes.Ich wiege mich mehrmals täglich,ich vermeide Mahlzeiten,ich find mich immer noch nicht dünn genug,ich bin laut BMI stark Untergewichtig,meine Freunde sagen mir das ich zu dünn bin,ich hab sogar einige Monate lang mein Gewicht täglich protokolliert und es grafisch in einem Kurvendiagramm dagestellt.Ich selbst weiß nicht wieso ich alk diesen Hype um das Essen und mein Gewicht mache,aber ich selbst merke das das nicht mehr normal ist.Ich weiß es klingt komisch aber ich kann einfach nichts mehr essen.Ich würde ein paar Ratschläge von euch sehr Begrüßen.Ich weiß selbst nicht warum ich das mache,ich weiß nur noch das ich einfach abnehmen will,und zunehmen ist so ziehmlich \"no go\".Ich hoffe ihr nehmt mein Problem auch wenn es absurd klingt ernst und könnt mir Helfen...
Grüße Simon

Sarah Z. Anwort von Sarah Z.

Lieber Simon,

danke dir für deine Mail und dein Vertrauen an uns. Danke auch für dein Lob. Ja, wir machen das hier alle ehrenamtlich in unserer Freizeit :-)

Du hast ja selbst dir schon einige Gedanken gemacht über das Thema Magersucht, deinen BMI berechnet und Urteile von deinen Freunden gehört.
Ich bin keine Ärztin oder Therapeutin, aber das was du da so erzählst deutet aufjeden Fall Richtung Magersucht.
Auch hast du schon richtig erkannt, dass man da alleine nicht wirklich rauskommt und ich habe dich auch so verstanden, dass du das eigentlich gar nicht willst, hm?!
Trotzdem mag ich dich inständig bitten, dass du dir Hilfe suchst, eine Therapie machst. Du hast schon soooo viel abgenommen und ich möchte nicht, dass du dich zu Tode hungerst.
Ich habe auch Erfahrungen mit Essstörungen gemacht und kann dir sagen, dass du dir da echt viel mit kaputt machst und du das wirklich nicht wert bist.
Abhnehmen kann man auch auf gesunde Art und Weise.

Was gibt dir denn die Krankheit, was du im normalen nicht bekommst, bzw. hast? schau doch mal, wie du das bekommen kannst, also einen Ausgleich.
Umso länger du wartest, umso schwerer wird es da wieder rauszukommen.
Stell dir doch mal vor, du wärst du 10 Jahre älter und du hast immer noch die ES. was ist dann ...?

Bitte: Such dir auf alle Fälle Hilfe. Ich möchte nicht, dass du an der Krankheit kapuut gehst.
Du kannst dich an niedergelassene Therapeuten wenden oder eben auch an Beratungsstellen.

Wer kann dir denn in der Zeit zur Seite stehen? Wer kann dich unterstützen? Ganz wichtig ist ein gutes Umféld und Menschen, die dich in schwierigen Situationen unterstützen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst aus dem Teufelskreis auszubrechen.

Dir alles Liebe
Sarah Z.