Problem von Anonym - 16 Jahre

Waldbrand - meine Schuld

Liebes Kuka! Ich habe ein riesengroßes Problem! Am besten ich fange ganz am Anfang an: Eines lauen Abends bin ich mit meiner Familie zum Grillen gegangen! Im Wald! Wir machten ein kleines Feuer und grillten die mitgebrachten Marschmellows. (War allerdings ein kurzes Grillen, da unser Hund dabei war und die Marschmellows ziemlich schnell alle weg waren) Meine Mutter sagte: Nun gut, gehen wir eben ein andermal wieder grillen! Jetzt ist es Zeit nach Hause zu gehen! Zu mir sagte sie: Hol du schon mal Wasser, damit wir das Feuer löschen können und der Rest räumt auf, wir müssen den Wald so verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben! Ich ging an den kleinen Bach und machte einen großen Eimer mit Wasser voll! Immer krieg ich die schwere Arbeit! Als ich zurück auf die Lichtung kam schüttete ich das Wasser auf das Feuer. Leider ging es nicht ganz aus, es rauchte noch ein bisschen. Mein Vater sagte, wir bräuchten noch einen Eimer Wasser, um sicher zu gehen, dass das Feuer aus ist. Oh nein! Bitte nicht! Als ich mit dem zweiten Eimer Wasser zurück kam, waren die anderen dabei, nach Hause zu gehen. Ich rief hinter ihnen nach: Ich komm gleich nach. Jetzt passierte es: Ich stolperte und das ganze Wasser vergoss. Ich war sehr leichtsinnig und dachte mir: Ach was, das Feuer ist doch schon aus! Glaub ich! Als ich meinen Eltern hinterher lief, welche schon nach Hause gingen, fragten sie mich, ob ich noch Wasser auf das Feuer geschüttet habe. Ich sagte: Ja habt ihr doch gesehen, oder? Beim nach Hause gehen sah ich beim zurückgehen einen schwarze Rauch irgendwo aufsteigen. Na ja, an diesem Tag war es sehr windig. Vielleicht war das Lagerfeuer wirklich nicht ganz aus und der Wind hat vielleicht einen noch brennenden Funken weggeblasen und ein paar Bäume in Brand gesteckt? Jedenfalls war irgendwo in der Ferne ein Rauch. Ich hoffte einfach, dass nichts los ist! In der folgenden Nacht habe ich kein Auge zugetan. Um 2 Uhr nachts meinte ich, die Sonne ginge auf, dabei ertönte plötzlich die Feuerglocke. Ein Waldbrand! Mir kam nur ein Gedanke: Es ist meine Schuld! Das Lagerfeuer von gestern, das ich nicht ganz ausgemacht habe ist der Ursprung dieses Waldbrandes! Einige Feuerwehrleute kämpften. Ich wusste nur eins, was ich tun kann. Mithelfen! Ich lief ohne langes nachdenken in den Wald, nahm eine Axt und fällte viele Bäume, um den Brand zu stoppen. Außerdem schüttete ich eimerweise Wasser auf das Feuer, was nicht viel half. Nach zwei Stunden Kampf brachte die Feuerwehr endlich das lodernde Feuer aus. Dabei ist BEINAHE ein Mensch ums Leben gekommen und ein Mensch hat sich einen Fuß gebrochen. (Wegen dem Sturz eines Baumes) Dieser Mensch ist allerdings in einem besseren Zustand, als unser armer Wald. Meine Mutter fragte: Weißt du jetzt, warum es so wichtig war, das Lagerfeuer richtig auszumachen? Ich stotterte nur: Äh, absolut, absolut. Einige Tiere im Wald sind verwundet! Ein paar sind unglücklicher Weise ums Leben gekommen. Unseren Hund haben wir auch verwundet im Wald vorgefunden. (Er war in der Nacht draußen) Wir brachten ihn zum Tierarzt. Die Gemeinde kümmerte sich um die restlichen verwundeten Tiere im Wald. Sie bauten für die Tiere Unterkünfte und erschossen manche Tiere, welche nicht mehr zu retten waren. Außerdem geben sie nun den Tieren jeden Tag Futter, da sich manche Tiere nicht mehr selbst ernähren können. Den ganzen Tag arbeitet nun die Gemeinde im Wald. Sie hat außerdem Unterstützung durch die Dorfbewohner bekommen. Ich helfe der Gemeinde auch sehr. Eigentlich am meisten. Ich bin morgens der erste, mach nie eine Pause und arbeite bis 5:00 Uhr. Wegen meinem schlechten Gewissen. Außerdem pflanze ich neue Bäume. Warum war ich nur so unvorsichtig? Das geht jetzt schon zwei Monate so! Die Gemeinde findet, dass ich ihnen von allen Dorfbewohnern am meisten helfe und ich ihre größte Hilfe bin. Eines Tages bekam ich einen Orden für meine gute Taten im Wald. (Ich war ja der allergrößte Helfer im Wald) Zuhause heulte ich mir die Tränen aus. Ich bin der schlechteste Mensch der Welt. Schluchz! :(((((( Den Orden warf ich in einen Fluss! Ich habe so ein schlechtes Gewissen und muss jeden Tag heulen! Wenn ich es anderen sagen würde, dass ich Schuld bin, würden sie mir wahrscheinlich nie verzeihen! Was soll ich tun? Bitte helft mir! DANKE IM VORAUS

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Unbekannter.

Das bewegt Dich ja wirklich richtig arg! Gerade haben wir festgestellt, dass Du uns Dein Problem ja schon einmal (am 19.09.) geschrieben hattest. Beinahe hättest Du also 2 Antworten darauf bekommen.
Bei der Geschichte wundern mich ganz ehrlich einige Sachen.
Zuerst einmal wird ein Brand immer von der Feuerwehr auch daraufhin untersucht, aus welchem Grund er entstanden ist. Sie hätten wohl recht leicht herausbekommen, wenn ein Lagerfeuer die Ursache gewesen ist.
Und dann findet automatisch eine polizeiliche Untersuchung statt. Schon wegen des Schadensersatzes, der vom Verursacher zu fordern wäre. Und von da in einer wohl recht kleinen Gemeinde dann auf Deine Familie zu kommen ist eigentlich recht einfach. Zumal, wenn Deine Hilfsbereitschaft so einen ungewöhnlichen Umfang angenommen hat.
Dann finde ich die Frage Deiner Mutter irgendwie sonderbar.
Mir wäre, wenn ich einen möglichen Zusammenhang erkennen kann die Frage wahrscheinlicher: "Du hast doch das Feuer wirklich richtig ausgemacht?"
Und da sind wir dann auch schon bei Deinen Eltern.
Wenn Dein Vater schon so unvernünftig ist, im Wald ein Feuer zuzulassen: dann ist es wohl auch seine Verantwortung, sicher zu stellen, dass es wirklich ganz aus ist! Er hatte ja - so wie Du es beschreibst - bereits gemerkt, dass es noch qualmt. Also wäre es seine Pflicht gewesen, zumindest selbst festzustellen, ob es danach wirklich vollständig gelöscht ist.

Und damit kommen wir der Lösung auch schon recht nahe: Die Verantwortung tragen Deine Eltern! In aller Regel sind Eltern versichert. Also erzähle Deinen Eltern Deinen Verdacht und sie werden das Richtige tun müssen!

Das braucht für Dich aber längst kein Grund zu sein, mit Deiner Hilfe für den Wald und die Gemeinde nachzulassen.
Denn eine gute Tat ist das allemal!

Alles Gute,

Bernd