Problem von Anonym - 23 Jahre

Feedback für Anni, http://mein-kummerkasten.de/242030/.html

Vorweg: sry, dass das so lang geworden ist....

Hey Anni,
ich kann das, was du schreibst ziemlich gut nachvollziehen....hab selber so eine Phobie. Dass du keine Therapie machen kannst, tut mir sehr leid, weil das wirklich sinvoll wäre. Ich hab zum Glück eine machen können und bin dadurch und durch die Zeit und eine Menge Übung schon sehr viel selbstbewusster geworden. Deswegen schreib ich dir hier mal ein paar Sachen, und hoffe, dass dir das helfen kann.
Ich hab jahrelang die Phobie gehabt (und hab sieimmer noch). Wenn ich so zurückdenke, schätze ich, dass die Angst kam als ich etwa 12 war. Die Diagnose und hab ich mit 18 bekommen und dann auch mit der Therapie angefangen. In der Zwischenzeit hab ich ziemlich drunter gelitten, aber hab im Nachhinein auch ein paar Dinge erkannt. Zum einen, dass die Leute mich trotzdem mochten. Ich hab zu den allerwenigsten ein engeres oder lockereres Verhältnis gehabt, habe auch jetzt mit fast Niemandem aus der Zeit noch etwas zu tun. Dennoch waren die meisten trotzdem immer recht nett zu mir. Einige haben sich um mch bemüht, die allermeisten haben es irgendwann aufgegeben. Aber immer, wenn ich von mir aus die Initiative ergriffen hab, sind sie mir entgegen gekommen. Besonders, als ich dann doch nach Jahren irgendwann selbstbewusster wurde, haben mir viele die Hand gereicht und öglichkeiten zur Kontaktaufnahme gegeben. Und das obwohl sie vorher nur von mir mitgekriegt haben, dass ich Angst habe. Mir war es lange unangenehm, wenn andere gemerkt haben, dass ich Angst habe. Aber das hat einen Vorteil: die Leute merken, dass das keine Absicht ist, wenn man nicht mit ihnen reden. Sie wissen vllt nicht, warum man Angst vor Ihnen hat, aber sie nehmen dir das nicht unbedingt übel. Von daher lohnt es, jeden Kontakt zu versuchen. Auch wenn das ganz furchtbar schwer scheinen mag, je öfter du es versuchst, um so leichter wird es. Umso mehr lernst du, dass dir nichts Schlimmes passiert. Und auch, wenn du dabei das Gefühl hast, dass du dich dämlich anstellst- die meisten freuen sich mehr über deine Kontaktaufnahme, als sie dir deine Unsicherheit nachtragen. Das zu merken hat mir unendlich viel geholfen, weil das zeigt, dass man viel selber machen kann. Ich hab es natürlich leichter gehabt, weil ich Hilfe bekommen habe. Daher will ich mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich hab nur gemerkt, dass es schonmal ganz viel hilft,wenn du weisst, wo dein Prolem ist. Wenn du erkannt hast, dass das Ganze irrational ist. Dann kannst du üben, auf deinen Kopf zu hören. Wenn dein Kopf sagt \" es ist ok\", dann hat er meistens recht. Auch wenn deine Gefühle dagegen stehen und Alarm schlagen und du dich furchtbar fühlst. Das wird weniger. Das wird besser mit jedem Mal, wo du dich überwunden hast, und entgegen deiner Angst etwas getan hast. Das ist ganz viel Lernsache. Und es lohnt sich!! Ich kann dir nur dringend raten, es zu üben. Nach jedem panischen und noch so schlimmen Moment wieder aufzustehen. Es dauert, und man geht zig mal durch die Hölle, bevor man es schafft, locker und entspannt auf andere zuzugehen. Das braucht Durchhaltevermögen. Aber du wirst merken, dass es besser wird. Dass die Angst mit jedem Mal weniger wird, und dass du auch die schlimmen Momente überstehst. Auch wenn du dich zuerst sehr furchtbar fühlst- auch das kannst du überstehen. Und die Belohnung für die Mühen ist ein gutes Leben zusammen mit anderen Menschen. Viele werden sich freuen, wenn du von dir aus Interesse zeigst. Hoffentlich kannst du doch noch deine Eltern als Hilfe gewinnen. Und ich drück dir alle Daumen, dass du im Notfall auch ohne Therapie ein wenig daran arbeiten kannst.
Liebe Grüße

Robert Anwort von Robert

Liebe Unbekannte,

vielen Dank für Dein Feedback.



Liebe Grüße,

Robert