Problem von Tom - 14 Jahre

Emotion

Ich habe ein Problem mit mir selber.Es ist so das ich sehr schnell anfang zu Weinen obwohl ich gar nicht weinen will oder es einen Grund zum Weinen gibt. Neulich hat meine Englishlehrerin mich etwas angeschrien und ich bin fast angefangen zu WeienOder letztens da hab ich etwas was meinem Papa mir gegeben hat und was auch ihm gehörte Verloen gemacht, da hat er gesagt das mir immer alles egal wäre.(und das hat er NICHT geschrien nur etwas lauter gesagt). Folge ich bin angefangen zu Weinen.
Das stört mich so.Meist will ich ja nichtmal Weinen.Ich bezeichne mich schon selber als \" MEMME\" und was ich besonders Schlimm finde ih bin ja ein Junge und als Junge sollte man ja eigenlich nicht so schnell Weinen.Kann man das schnelle Weinen irgendwie stoppen ?
Ich hoffe Hilfe kommt bald
Mfg Tom.

Stefan Anwort von Stefan

Lieber Tom,
ich freue mich, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast!

Gleich mal vorne weg: auch Jungs dürfen weinen! Dieser Spruch "Jungen weinen nicht" stammt noch aus einer ziemlich alten Zeit und ist total aus der Mode - immer öfter rückt das Bild von Männern/Jungen ins öffentliche Bild, die auch mal weinen oder ihre Gefühle zeigen (das kannst du schon fast in jeder Serie im TV beobachten).

Natürlich sehen das (leider) noch nicht alle so. Da es dich aber selbst zu stören scheint möchte ich dir lieber etwas zu den möglichen Ursachen sagen. Mit deinen 14 Jahren befindest du dich ja wahrscheinlich mitten in der Pubertät. Folglich sprudeln die Hormone in deinem Körper nur so herum (stell dir das ruhig wie ein Kochtopf vor: Du bist der Topf und das darin Kochende deine Emotionen; das Feuer entspricht praktisch deinen Hormonen). Wenn die Hormone nun wild um sich her sprudeln kommst du Gefühlsmäßig manchmal ganz schön aus der Bahn, d.h. du verhältst dich "komisch" (anders als sonst). Es wird zunehmend schwieriger die Emotionen zu kontrollieren bis sie schließlich ab und an mal "überkochen". Bei vielen Teenagern artet dieses "Überkochen" in Schrei-, Wut- und Tobsuchtsanfällen aus (begleitet vom für Eltern unangenehmen türenknallen). Bei dir scheint das wohl (teilweise) anders: bei dir kommen eher die sentimentaleren Gefühlregungen zum Vorschein: weinen bei "Kleinigkeiten", zu tiefst empfundene Traurigkeit bei Ereignissen, die sonst vielleicht einen Lacher bei dir hervorgerufen hätten (ich erinnere an den Vorfall mit der Lehrerin).

Alles in allem kann ich dich also beruhigen: mit dir ist alles in Ordnung! Wahrscheinlich finden die meisten (Erwachsenen) deine Art mit dem "Überkochen" umzugehen 1000 mal besser als aggressives Verhalten.

Es scheint mir jedoch so, als wäre dein Verhalten kein Problem für die anderen, sondern eher für dich, weil du dich so nicht kennst. Leider sind mir keine "Anti-Tränen-Methoden" bekannt. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass es für dich viel wichtiger ist, zu dir selbst zu stehen und dich für "okay" zu befinden! Im Endeffekt kannst du nichts dafür, du bist nur "Opfer deiner Hormone"! Und das beste an der Sache ist: du weißt das es irgendwann (vielleicht gar nicht mal so lange hin) aufhört (und das ist doch besser als eine Zukunft mit Eintrag ins Führungszeugnis, wie bei Anderen, bei denen sich das "Überkochen" in Gewalt und Aggressionen ausdrückt, oder?).

Ich hoffe dir mit meiner Antwort etwas helfen zu können! Sollte das nicht der Fall sein oder du andere Probleme haben, kannst du dich natürlich gern erneut an uns wenden!

Alles Gute,
Stefan F.