Problem von Arnim - 37 Jahre

Meine Frau ist abweisend seit den Tot unserer Tochter... Bitte helfen Sie uns schnell, bitte

Hallo liebes Kummerkasten-Team!
Ich möchte von ganz vorn beginnen und ich bitte euch darum das ihr uns Helfen könnt.
Am 9.01.2011 verstarb unser Baby im alter von 6 Monaten, 23 Tagen am Natürlichen Säuglingstod. Wir haben lange gebraucht und gehofft das meine Frau ein Baby von mir bekommt aber es ging Jahre nicht. Nach ungefähr 2,5 Jahren klappte es. Meine Frau und ich waren so Glücklich als wir die gute Nachricht erfuhren. Wir haben alles schön gemacht und ein kleines Reich für unsere Prinzessin geschaffen. ich war die ganzen 9 Monate so aufgeregt den Schatz zu sehen und mich um sie zu kümmern. Wo sie dann auf die Welt kam waren wir so Glücklich und unsre Liebe war perfekt. Doch eines Morgens wo ich noch geschlafen habe und meine Frau die kleine Stillen wollte war es zu ruhig.
Meine Frau weckte mich und traute sich nicht zu schauen da es nicht normal war um die zeit das sie zu ruhig war. Ja ich ging zum Bett und konnte nicht glauben was geschah. Sie war blau angelaufen und kalt. Wir wollen es bis jetzt nicht glauben, das unser Schatz einfach so von uns genommen wurde.
Jetzt ist auch das, dass meine Frau nichts mehr macht. Sie start immer ins Bettchen der kleinen und schweigt. Ich empfinde genau wie sie aber es muss weiter gehen. Ich möchte jetzt für meine Frau da sein aber sie will nichts mehr von mir wissen und gibt mir die Schuld an den tot unsere Tochter. Was können wir tun? Ich möchte Sie nicht auch noch verlieren?
Und warum sterben die kleinen Kinder wo sie gerade erst ins Leben gerufen wurden? Bitte geben sie mir schnell Antwort. Danke

Franzi Anwort von Franzi

Lieber Arnim,

ich freue mich, dass du dich an uns wendest!

Zuerst möchte ich dir mein Beileid aussprechen. Ihr beide habt eine Erfehrung gemacht, die ich nicht mal annährend nachvollziehen kann. Was gibt es Schlimmeres auf der Welt, als sein eigenes Kind zu verlieren?
Ich bin selbst Mutter und kann nur erahnen, wie es euch geht.

Dir muss klar werden, dass nichts mehr so ist, wie vor dem Tod eurer Tochter. Deine Frau hat die Kleine unter ihrem Herzen getragen und empfindet tiefe Trauer. Sie realisiert noch nicht, dass das Leben weiter gehen muss. Für sie ist die Zeit stehen geblieben, sie kann nicht mehr klar denken und lebt zur Zeit in ihrer Trauer.

Ich würde euch ganz dringend empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Psychologe kann euch sehr gut während eurer Trauer begleiten und euch das Leben etwas erträglicher machen.

Ich habe noch eine ganz tolle Seite, die ihr euch unbedingt ansehen solltet. http://www.leben-ohne-dich.de/
Auf dieser Seite trauern ganz viele Eltern um ihre Kinder. Ihr habt die Möglichkeit euch mit anderen Eltern auszutauschen, an Treffen teilzunehmen, eine kleine Gedenkseite für eure Tochter zu erstellen und euch wird vermittelt, dass ihr mit eurer Trauer nicht alleine seid.
Ich denke, dass diese Seite euch wirklich kann.

Eine weitere Seite, die ich euch sehr ans Herz legen möchte, ist www.trauer.org !
Auch hier findet ihr wertvolle Informationen, die euch helfen können.

Ich hoffe, dass ihr gemeinsam diesen wirklich schweren Weg gehen könnt und euer Sternchen fest im Herzen behaltet. Leider ist es oft so, dass der Schmerz niemals nachlässt. Man kann aber lernen, mit ihm zu leben.

Zeig deiner Frau, dass du bereit bist, diesen Weg mit ihr zu gehen. Zeig ihr, dass sie nicht alleine trauern muss. Zeig ihr, dass sie alle Zeit der Welt hat, den schweren Verlust zu verstehen. Nimm ihre Trauer an und verurteile sie nicht, weil sie vielleicht anders trauert, als du.

Nur wenn ihr eurer Trauer gegenseitig akzeptiert, werdet ihr in der Lage sein, gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

Warum so kleine Mäuse zu den Sternen reisen, kann ich dir leider nicht beantworten. Das Leben ist manchmal so verdammt ungerecht. Man hat das Gefühl, dass es immer "die Falschen" trifft. Ich kann dir einfach keine Antwort darauf geben, weil ich selbst nicht begreifen kann, dass so etwas passiert.
Eins kann ich aber mit Sicherheit sagen: Am plötzlichen Kindstod trägt niemand die Schuld! Deine Frau sucht, indem sie dir die Schuld gibt, krampfhaft nach einem Ventil, um das Unfassbare greifbar zu machen. Zieh dir diesen Schuh bitte nicht an! Sie wird bald begreifen, dass niemand etwas dafür kann!

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und hoffe, dass ihr die schwere Zeit meistert! Du kannst mir gerne jederzeit schreiben, wenn du mit jemandem reden möchtest. Oft hilft es nämlich schon, wenn man sich den ganzen Frust von der Seele schreiben kann. Das kannst du auch gerne an deine Frau weitergeben.
Denk bitte immer dran: Eure Tochter stirbt erst, wenn ihr nicht mehr an sie denkt!

Alles Liebe,
Franzi


P.S.: Noch ein paar aufmunternde Worte:


Es wird dir Schmerz bereiten,
es wird aussehen als wäre ich tot
und das wird nicht wahr sein.

Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachen alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.

(Der kleine Prinz)