Problem von Mandy - 31 Jahre

Problem

Hallo, ich kann nicht mehr, ich weiß nicht mehr weiter, Ich könnte meine "Probleme" hier wohl in allen Kategorien einsortieren. Glaub ich bin total depressiv. Angefangen hat dass wohl in meiner Kindheit. Ich war früher sehr häßlich und wurde nur gehänselt. Meine Eltern haben zudem mich oft geschlagen und mir noch nie etwas liebes gesagt. Ich hab mich immer unerwünscht gefühlt. Irgendwann wurde ich hübscher und habe die Bestätigung bei Männern gesucht. Ein weiteres Problem ist, dass ich mir seit ca. 15 Jahren (mal mehr mal weniger) die Haare raus reisse. Ich weiß ein echtes psyschiches Problem aber ich traue mich einfach nicht dass jemandem zu sagen. Aber langsam muss ich was tun. Beruflich könnte man sagen stehe ich mitten im Leben aber auch hier ist es schwer. Die Erwartungen an mich sind hoch. Ich fühle mich aber oft überfordert und auch noch allein. Privat. Wurde ich vor 4 Monaten verlassen und leide Hölle. Ich war vorher 6 Jahre mit einem anderen zusammen und konnte mich nie wirklich lösen. Mein neuer musste sehr darunter leider und hat nun nach fast einem Jahr die Beziehung beendet. Wir lieben uns noch aber haben dennoch keine Chance mehr. Freunde hab ich auch nicht wirklich. Bin vor 3 Jahren ja in eine neue Stadt gekommen und jetzt, mt dem Scheitern meiner Beziehungen hier alle Freunde verloren.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich kann nicht mehr!!!

Andreas Anwort von Andreas

Hi Mandy,
du fühlst dich gerade sehr entwurzelt. Sowohl privat als auch beruflich ist keine Ruhe sondern eher Anspannung zu finden. Indem du dich hier äußerst, hat sich ja schon ein Überdruckventil nach außen geöffnet und du schrei(b)st, dass es gerade zuviiiel ist, was du erlebst. Also musst du darüber nachdenken, an welchen Baustellen was zu ändern ist.
Da ich deinen Beruf/ berufliches Umfeld nicht kenne, so stelle ich die Frage, ob es möglich ist hier aktiv eine Abschwächung des Drucks zu erreichen? Geht das nicht, so wäre doch wohl eine Kur eine Möglichkeit Abstand zu gewinnen und vorher oder danach eine Neuorganisation zu organisieren. (Da muss dein Umfeld lernen ohne dich auszukommen). Sprich deinen Hausarzt darauf an. Gehe hin und sage, dass du überfordert bist und Hilfe brauchst. Ein normal aktiver allgemeiner Arzt wird sich einem solchen Hilferuf nicht versperren. Sollte es der Fall sein, komme nach einer Woche wieder in seine Praxis und formuliere dein Problem erneut. Nur durch (DEINE) Hartnäckigkeit wird Hilfe von außen in Gang gesetzt (ggf. wechsle den Arzt).
Sage dir: "Es muss etwas geschehen!", ABER das geht nur mit: "Ich muss etwas tun!!"
Privat bist du alleine und leidest. Alle Menschen sind im Lauf des Lebens Zeiten alleine. Auch wenn du daran schwer zu tragen hast, nimm es als Gelegenheit zu dir selbst zu finden. Indem du schreibst, dass die lange Beziehung noch in dir wühlt, so hast du dir zu deren Verarbeitung und zum Loslösen noch keine Zeit genommen. Nimm sie jetzt. Du hast erkannt, dass du die "Altlast" beim Neuen als Störfaktor mit eingebracht hast. Höchste Zeit hier einen Abschluss zu finden. Damit dir daheim nicht die Decke auf den Kopf fällt, wäre es doch toll, wenn du eine Freizeit-Ausgleichs-Beschäftigung findest. Fitness-Studio, interessanter Volkshochschulkurs, Freizeit-Betreuerin im Altenheim, Helferin in einem Tierheim oder oder ...
Sitzt du in deiner Wohnung, so wird sich nichts in deinem Leben ändern. Vergraben ist wie untergegangen sein. Auftauchen und ganz einfach! und ohne großes Tamtam aktiv werden ist ein (Aus-) Weg aus dem Um-sich-selbst-kreisen. Es ist tatsächlich nur ein kleiner Schritt notwendig. Geh dahin, was dir an Möglichkeit gerade dazu eingefallen ist. Bei dir um die Ecke ist ein Kleingartenverein. Gehe da mal hin und hilf einem Rentner seinen Garten zu pflegen. Hingehen und fragen wer Hilfe braucht. Kleine Aktion, unspektakulär aber effektiv. Die Vorteile muss ich jetzt nicht aufzählen (Fitness ohne finanziellen Aufwand).
Gruß vom
AndreasF