Problem von Fenya - 20 Jahre

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Hallöchen :)

Ich bin grade über dein Problem gestolpert und musste grade etwas belustigt den Kopf schütteln. Nicht wegen dir oder deinem Problem!
Nur finde ich manche Parallelen im Leben einfach kurios.

Also ich zerpflücke mal dein Problem in ein paar Teile.

Zum einen dein Happy Hippo Image in der Schule. Gratulation zu den guten Noten und dem Nicht Streber Image. Musst mir mal verraten wie man das zusammen klabustert ;).
Du sagtest alle Leute finden dich lustig offen nett. Wenn das so ist, dann gibt es doch auch sicher Menschen in deinem Umfeld die du als Freunde bezeichnen würdest oder? Ich gehe mal davon aus.
Warum setzt du dich denn nicht mal mit jemand von denen zusammen? Am besten jemand dem du vertrauen kannst. Vielleicht mit einem Lehrer?
Such dir jemand mit dem du reden kannst, sonst geht der Schuss irgendwann nach hinten los. Denn so wie ich deine seelische Belastung einschätze brichst du entweder irgendwann innerlich oder äußerlich zusammen. Ich tippe aber mal eher auf innerlich. Und dann ist auch das Happy Hippo Image weg.
Ich bin zwar immer für die Wahrheit, auch in der Schule, aber ich kann verstehen dass du dieses Image noch behalten möchtest. Vielleicht schaffst du es irgendwann zu dir selbst zu stehen wie du bist.
Denn so abgedroschen es sich anhört, wenn man sich selbst mag und akzepitert dann gehts den anderen auch leichter. Und selbst wenn da immer noch irgendwelche Sumpfgurken sich das Maul zerreißen, was soll? Wer denkst du kann abends eher mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen? Du der ehrlich zu sich ist oder die Sumpfgurken, die mit ihrem egenen Leben nicht rictig zu Potte kommen?

Jetzt mal die Kurve zu deiner Homosexualität. Wenn man bei dir seltsam in der Gegend beäugt wird wegen sowas, nehme ich mal hypotehtisch an, dass du vielleicht aus nem 200 Seelen Ort kommst wo der Metzger noch das Babyfoto deiner Mum kennt und der Dorftratsch die Runde macht.
Und zu deinen Eltern die dir nach deiner Meinung eine Erziehung zur Perfektion angedeihen ließen und weswegen du jetzt Angst hast zu deiner Homosexualität zu stehen. Der Satz dass du das alles erreicht hast was sie wollten, von wegen Vorzeigesohn etc. klingt für mich etwas resigniert. Hast du mal überlegt was für dich das Beste ist? Du Schreibst ja du wills einen Freund, Party und einfach mal nach deinen Wünschen leben. Und das ist dein verdammtes Recht. Rede mal mit deinen Eltern darüber. Es muss ja nicht gleich das coming out sein, aber vielleicht mal über ihre persönlichen Wünsche und deine reden und wie wichtig es für dich ist dass du dich auch ausleben kannst. Verklicker deinen Eltern dass du Angst hast, dass sie enttäuscht sind oder dich verstoßen wenn etwas nicht nach ihren Wünschen läuft oder du etwas tust was gegen ihre Vorstellungen verstößt. Schätze deine Eltern ein. Sind sie tolerant genug um dir, ihrem Sohn, zu ermöglichen ein glückliches Leben zu führen, auch wenn das gegen den einen oder anderen Punkt auf ihrer Agenda vielleicht etwas verstößt?
Du musst erstmal von der Schiene runter deine Eltenr zufrieden zu stellen. Dass du auf gute Leistungen achtest, nichts trinkst etc. ist löblich. Aber es ist DEIN Leben. Dass du jetzt alle Erziehung über Bord wirst und zum Rebellen wirst ist Käse, aber das weißt du sicher selber. Aber kämpfe für deine Freiheit dass zu tun was dir Spaß macht und dich glücklich macht. Rede mit deinen Eltern, ich kanns nur noceinmal betonen. Aber langsam. Punkt für Punkt. Wie wärs mit einem festen Gesprächstermin? Und erkläre es deinen Eltern so, dass sie es verstehen können. Erinnere sie an ihre eigene Jugend. Für den Fall, dass sie bei Woodstock dabei waren und kräftig auf die Pauke gehauen haben, erinnere sie daran und warum du das nicht auch tun sollen dürfstest? Natürlich im gesunden Maße. Erinnere deine Eltern, dass sie dich zu einem selbstständigen verantwortungsvollem Mann erzogen haben und dir auch das Vertrauen schenken sollten.
Sollten deine Eltern zu der Kategorie "Biedermeier-Jugend" gehören, also zugeknöpft bis zum Scheitel, frag sie mal ob ihnen das gefallen hat. Sicher werden sie mal nachdenken. Und dann frag ob sie dir die selben Erfahrungen vermitteln wollen die sie erfuhren oder dir einfach die möglichkeit geben dass zu erleben, was sie vielleicht verpassten.
Ist nur ein Vorschlag, vielleicht fallen dir noch andre Sachen ein.Manchmal muss man die Menschen einfach erinnern an das was sie mal erlebt hatten.

Zu deinen Gefühlsproblemen: Diese Netz-Erfahrung ist furchtbar, aber mach dir klar, dass du dir auch selbst helfen kannst. Nimm das Messer /Inititative in die Hand und durchtrenne deine Fesseln/Normen die dich gefangen halten. Denn dieses Depri-Gefühl geht weg wenn du etwas tust. Wenn du nur im Bett rumgammelst und dir selbst leid tust gehts immer weiter abwärts. Fasse den Entschluss etwas zu tun und habe davor keine Angst auch vor den Konsequenzen. Denn mal ehrlich. Egal was kommt es kann nur besser werden oder? Und selbst wenn du dann vom Regen in die Traufe fällst, es ergibt sich wieder eine Lösung. Nicht den Mut verlieren, egal wie trostlos die Welt manchmal aussieht. Vielleicht brauchst du ach mal eine Auszeit. Verkrümmel dich irgendwohin wo du dich wohlfühlst und mach mal ne Liste mit Problemen, Lösungen, Konseuqnzen der Lösungen, was daran gut und schlecht ist. So ne Art Mindmap. Das hilft ungemein den Kopf zu Ordnen und das Gefühl twas zu tun vertreibt den Trübsinn.

Also zum Abschluss. Arsch hoch und nimms selbst in die Hand und rede mit jemand. Ich empfehle mal erst einen Freund/Lherer oder jemand der dir z.b. im Gespräch mit deinen Eltern Schützenhilfe leisten kann. Verklickere ihnen deine Lage, deine Gefühlswelt und appeliere an ihre Toleranz. Sie werden dich bestimmt verstehen auch wenns dauert... Aber nicht aufgeben, vieles braucht Zeit.

Grüßle Fenya

Robert Anwort von Robert

Hallo Fenya,

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Liebe Grüße,
***Robert***