Problem von Anonym - 42 Jahre

Mein Partner hält mir meine Vergangenheit u. Krankheit vor

Hallo erst mal,
also ich lebe seit 2 Jahren in einer festen Partnerschaft.
Ich bin seit Jahren Krank, Morbus Crohn und Wirbelsäule.
Im Dezember 2010 wurde ich dann operiert und die Wirbelsäule wurde verschraubt . Ich habe ständig schmerzen und bin depressiv, weil ich in meinem alter schon Rente beantragen muss und nicht so mehr kann wie es sein sollte.
Ich bekomme starke Schmerzmittel wie Morphin usw, die mich natürlich völlig ruinieren.Dazu kommt das ich eine Tochter habe von 14 Jahren, die in der größten Puppertät steckt und dazu noch Probleme macht.Gestern Abend gab es zwischen mir und meinem Partner einen Streit, wegen einem Quark, dann warf er mir wieder mals meine Vergangenheit vor und noch andere Dinge wie ich sei ständig Krank und es drehe sich seit 1 Jahr alles nur um mich und meiner Tochter.Er will das ich mich viel mehr um Ihn kümmere und mal alles andere Vergesse.
Ich habe viel durch im letzten Jahr, von Umzug bis 3 Autounfälle usw usw. ich kann da das alles nicht so weg stecken und brauche meine zeit das alles zu verarbeiten.
Er wirft mir vor das ich im Winter einen Schlafanzug im bett trage usw.
Ich weiß gerade gar nicht ob er mich wirklich liebt oder nur dann wenn wir Sex haben alles Inordnung ist. Ist es nicht üblich in einer Beziehung das man für einander da ist egal wie es dem anderen geht?
Das man sich , wenn man sich wirklich Liebt auch einiges in Kauf nimmt?
Wer kann mir da einen Rat geben?
Ich verzweifel gerade völlig und das ist nur ein kleine Teil meiner Geschichte.

Julia Anwort von Julia

Liebe Unbekannte!

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dich deine Situation belastet und verzweifeln laesst. Es tut mir leid zu hoeren, dass es dir koerperlich so schlecht geht und ich hoffe, dass du schon sehr bald auf dem Weg der Besserung bist.

Du schreibst von mehreren Problemen, die hier auf dich zugekommen sind. Einmal, dass dich deine Krankheit selbst belastet, dass du die einen oder anderen Schwierigkeiten mit deiner Tochter hast und dann, dass du dich nicht verstanden und respektiert fuehlst von deinem Partner.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr anstrengend sein muss, wenn man genug eigene Probleme hat, sich dann nicht auch 100% noch auf die Tochter konzentrieren kann. Versuche aber auch regelmaessig Zeit mit ihr alleine zu verbringen, wie ein Shopping tour, oder einen Kinoabend etz ich weiss ja nicht wie weit das Problem bei euch ist. Hier habe ich aber zwei Internetseiten, einmal ein Forum bei dem du dich umschauen und austauschen kannst und das Familienhandbuch, welches professionellen Rat gibt.

http://www.eltern.de/foren/pubertaet/
http://www.familienhandbuch.de/

Was du aber fuer dich selbst UND fuer deinen Partner tun kannst und vielleicht auch solltest, waere vielleicht eine Paartherapie anzustreben. Du fragst, ob ein Partner nicht Verstaendnis aufbringen sollte und Liebe bedeutet vieles im Kauf zu nehmen. Das sehe ich genauso, aber manchmal vergessen wir, dass auch bei dem Partner vielleicht nicht immer alles rund laeuft. Und manchmal empfinden wir unsere Probleme fuer viel groesser und koennen das Verhalten des Partners nicht nachempfinden. Ich kenne natuerlich nur ein kleinen Teil deiner Geschichte, aber ich frage mich, ob jemand mit dir seit einem Jahr zusammen ist, dich mit deiner Kranheit akzeptiert (wenn auch nicht wirklich verstaendnisvoll) und auch die Tatsache dass du eine Tochter mit in die Partnerschaft genommen hast, dich trotzdem nicht liebt?

Ich habe das Gefuehl, dass ihr Beiden dass nur durch klaerende Gespraeche herausfinden koennt. Was empfindet ihr fuer einander, was muss sich in der Beziehung aendern wenn sie eine Zukunft haben soll, welche Probleme stehen unausgesprochen im Raum, wie kannst du mit dem Verhalten deiner Tochter besser umgehen UND ganz wichtigt: was kannst du tun, damit es dir selbst wieder besser geht? Mal eine Kur, Urlaub, Familie besuchen etz?

Ich rate dir fuer diese Gespraeche jemanden dazu zu holen, der dir helfen kann, der sich auskennt. Du kannst dich an deinen Hausarzt wenden und ihn darum bitten dich zu einem Psychologen zu ueberweisen. Du kannst dich auch selbst erkundigen. Hier findest du Adressen von Familien/Paartherapeuten:

http://www.gesunder-mensch.de/suche/?q=Paartherapie

Ausserdem wirst du sicherlich bei den Gelben Seiten fuendig. Bei deinem Hausarzt kannst du dich ausserdem erkundigen, ob Kosten auf dich zukommen wuerden und wenn ja welche.
Liebst du deinen Partner, dann gib nicht auf. Wage diesen Schritt und wenn er ihn nicht mit dir zusammen gehen will, weisst du wie wichtig es ihm ist mit dir eine harmonische Zukunft haben zu koennen.

Ich wuensche dir alles Gute und sehr baldige Besserung!!
Julia